Nachrichten

10. Februar 2025 | Klima und Schönstattspiritualität | 

Hier bist du richtig: Miteinander stark im Liebesbündnis


Liebesbündnis (Grafik: SFF)

Pater Frank Riedel. „Gemeinsam sind wir stark!“ Das ist ein Spruch, der auch schnell zur Floskel verkommen kann, wenn er nicht durch Erfahrungen gesättigt ist. Eine miteinander bewältigte Herausforderung, ein gemeinsames Projekt wie das Reinigen eines Bachlaufs vom achtlos weggeworfenen Müll oder eine durch das Zusammenwirken mehrerer Beteiligter gelöste Aufgabe schaffen hingegen ein Wir-Gefühl und stärken so die Verbundenheit.

Miteinander (Grafik: SFF)

Um Verbundenheit geht es auch bei einem der zentralen Elemente der Spiritualität Schönstatts: dem Liebesbündnis. Gemeint ist damit eine wechselseitige Beziehung – zwischen Himmel und Erde, Gott und Mensch, Natur und Übernatur. Symbolisiert und konzentriert finden wir dies in der freundschaftlichen Beziehung mit der Gottesmutter Maria.

Schönstatt 1x1

Die Idee einer wechselseitigen Verbundenheit mit Maria in der Schönstatt-Kapelle prägt von 1914 an die Geschichte Schönstatts, auch wenn der heute geläufige Begriff „Liebesbündnis“ erst in den 40er Jahren aufkommt. Diese Idee vom Bündnis wird im Laufe der Jahre immer mehr entfaltet.

1944 formuliert P. Kentenich im KZ Dachau: „Wurzel für unseren Gemeinschaftsgeist ist der Glaube, dass die Gottesmutter Schönstatt zum Ort ihrer Wirksamkeit erwählt hat.“ (Schönstatt - Die Gründungsurkunden, Vallendar-Schönstatt 1995, S. 66)

Josef Kentenich: "Sie müssen das immer alles überprüfen!" (Grafik: SFF)

Die Verbundenheit mit Maria steht also nicht für sich allein. Wie bei einem Baum wächst aus den Wurzeln heraus etwas Größeres. „Gemeinschaftsgeist“, verstanden als tief erfahrene Verbundenheit untereinander, ist eine der wahrnehmbaren Früchte. In religiöser Hinsicht betont Kentenich, dass sich das Liebesbündnis mit Maria zu einer vertieften Beziehung mit dem dreifaltigen Gott weitet.

 

Schönstatt-Spiritualität für den Alltag – die Schöpfung gehört dazu

Wo von Liebesbündnis die Rede ist, ist also in jeder Hinsicht eine große Weite im Blick. Es wird zu einer Kultur der Beziehungen und umfasst so alle Bereiche des Lebens, die Arbeit genauso wie die Freizeit. So kann ich aus dem Geist der Verbundenheit heraus Wert darauf legen, dass ich Kontakte pflege und Menschen zusammenbringe. Ich engagiere mich gemeinsam mit anderen ehrenamtlich. Zusammen überlegen wir, wie wir uns konkret für mehr Nachhaltigkeit in unserem Umfeld einsetzen können. So kann auf konkrete Weise das Bündnis mit dem Schöpfergott auch ein tiefes Bewusstsein der Verbundenheit untereinander und mit der gesamten Schöpfung in mir wecken und so zur Grundlage für ein Liebesbündnis mit der Schöpfung werden.

Wie bewege ich mich und die Bewegung?

Große Aufgaben gelingen gemeinsam leichter. Deshalb ist die Erfahrung der Verbundenheit nicht nur etwas fürs gute Gefühl. Sie kann uns stärken, Herausforderungen anzupacken und gemeinsam nach Lösungen zu suchen.

Ein zartes Pflänzchen (Grafik: SFF)

Wir wissen, dass die Herausforderungen durch die Klimaveränderungen heute gewaltig sind. Es braucht einen Kulturwandel auf vielen Ebenen. Die Anregung, sich in der Schönstatt-Bewegung in Gruppen und Initiativen zu verbinden, kann ein Beitrag dazu sein, sich gegenseitig zu bestärken und miteinander Wege in die Zukunft zu entwickeln. Dabei zählt jeder Beitrag. Vielleicht kann ich eine Gruppe, zu der ich gehöre, motivieren, sich im Sinne der Nachhaltigkeit zu betätigen. Gemeinsam packen wir es an und gestalten beim nahe gelegenen Schönstatt-Zentrum oder im Pfarrgarten eine Wildblumenwiese, in der sich Insekten wohlfühlen und Nahrung finden.

Auch persönlich kann ich etwas tun: Ich bleibe mit meinen Fragen nicht allein, sondern gehe auf Menschen in meiner Umgebung zu und frage: Wie siehst du das? Welche Erfahrungen hast du gemacht? Wie machst du es konkret mit dem Wasser sparen, Müll vermeiden, mit dem Einkaufen saisonaler Lebensmittel usw. Wie können wir uns gegenseitig helfen, neue Perspektiven zu gewinnen?

 

Einladung zum Gebet (Grafik: SFF)

Gebet

Guter Gott,

ich fühle mich klein angesichts der großen Fragen und Herausforderungen unserer Zeit. Aber ich weiß: Ich bin nicht allein. Du bist an meiner Seite und siehst mich groß in meinen Begabungen und meinen Möglichkeiten. Du hast mir Menschen gegeben, mit denen ich das Leben teilen darf. Gemeinsam können wir mehr erreichen. Stärke in uns die Verbundenheit und lass sie zur Quelle neuer Zuversicht werden.

Amen.

Mehr Infos

DOWNLOAD: Miteinander Stark im Liebesbündnis (pdf)

© SchönstattForFuture
Text: Pater Frank Riedel
Grafik: Bernhard Lippold



Zu den bisher erschienenen Impulsen:


Top