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19. November 2017 | Belmonte | 

Stimmen zur Belmonte Eröffnung


Auf dem Weg vom Domus Pater Kentenich zum Matri-Ecclesiae-Heiligtum (Foto: Brehm)

Auf dem Weg vom Domus Pater Kentenich zum Matri-Ecclesiae-Heiligtum (Foto: Brehm)

Hbre. Am 16. November 1965, nicht lange nach der Rückkehr Pater Kentenichs aus der kirchlichen Verbannung, überbringt der Münsteraner Weihbischof Heinrich Tenhumberg als Vorsitzender des Generalpräsidiums und Sprecher der internationalen Schönstattfamilie dem Schönstatt-Gründer zu seinem 80. Geburtstag nicht nur Glückwünsche, sondern als Geschenk der Familie das Versprechen, das Romheiligtum und das Romzentrum in Angriff zu nehmen. Pater Kentenich antwortet darauf in einer einstündigen Ansprache. Nach dem Geburtstagsfestessen mit verschiedenen Tischreden fahren Pater Kentenich und die Gäste zum Grundstück an der Via di Boccea zu einer Feierstunde. Am 16. November 2017 nun wurde das Versprechen mit der Eröffnung des „Domus Pater Kentenich“ vollständig eingelöst. Dazu einige Stimmen von Teilnehmern:

Mons. Dr. Peter Wolf im Foyer des Domus Pater Kentenich (Foto: Wolfgang Branz)

Mons. Dr. Peter Wolf im Foyer des Domus Pater Kentenich (Foto: Wolfgang Branz)

Große Freude über die Romzentrum-Eröffnung

Für ihn sei es eine ganz große Freude, dass das Romzentrum nun endlich eröffnet sei, sagte Mons. Dr. Peter Wolf, ehemaliger Generalrektor des Schönstattinstitutes Diözesanpriester, mit einem Strahlen im Gesicht. Wolf hat über lange Jahre in seiner Funktion als Leiter der Gemeinschaft das Werden des Romzentrums verantwortet. Gleichzeitig betonte er: „Es gibt noch einen weiten Weg, bis das Haus lebt, bis es angenommen ist von vielen in der Schönstattfamilie und darüber hinaus, bis es seine Funktion haben kann, die sich unser Gründer erträumt hat: Er wollte mit der Präsenz Schönstatts in Rom hinein in die Kirche.“ Er, Wolf, würde sich freuen, wenn zunächst einmal viele Pilger kommen. Das Haus sei mit 60 Betten ja gerade so ausgelegt, dass es einen Bus beherbergen könne. „Wir hoffen aber auch, dass hier Tagungen zustande kommen, bei denen etwas von unserem Gründer weitergegeben werden kann. Tagungen über Themen, die der heutigen Kirche wichtig sind und wo wir von Schönstatt aus etwas einbringen können. Und ich hoffe, dass hier einmal eine ganze Reihe von Exerzitien stattfinden werden, wo Leute aus anderen Gemeinschaften oder Priester hier aus Rom oder aus der internationalen Kirche aufnehmen können, was unser Vater und Gründer an Ideen für die Kirche der Zukunft gehabt hat“, so Peter Wolf.

Pater Ludwig Güthlein im Gespräch mit Schwester M. Lioba Ruprecht von der Generalleitung der Schönstätter Marienschwestern (Foto: Wolfgang Branz)

Pater Ludwig Güthlein im Gespräch mit Schwester M. Lioba Ruprecht von der Generalleitung der Schönstätter Marienschwestern (Foto: Wolfgang Branz)

Belmonte ist Konkretisierung für die missionarische und internationale Dimension der Bewegung

Pater Ludwig Güthlein, Leiter der Schönstatt-Bewegung Deutschland, macht in einem Statement deutlich, dass für den Gründer Schönstatts, Pater Josef Kentenich, das internationale Schönstatt-Zentrum in Rom eine wichtige Konkretisierung für die missionarische und internationale Dimension der Bewegung war. „Das ist auch eine Dimension des Jahresmottos der Schönstatt-Bewegung in Deutschland“, so Güthlein weiter. „Das Versprechen Jesu von der Kraft des Heiligen Geistes geht ja weiter mit den Worten: Ihr werdet meine Zeugen sein bis an die Grenzen der Erde.“

Der Schönstatt-Pater zeigt sich beeindruckt „von der Treue mit der das Institut der Schönstatt-Diözesanpriester das Versprechen der ganzen Bewegung dem Gründer gegenüber, ein Zentrum in Rom zu errichten sowie das Anliegen Pater Kentenichs, im Herzen der Kirche präsent zu sein, wachgehalten, durchgetragen und realisiert hat. Ich freue mich, dass viele Schönstätter aus Deutschland das Projekt mittragen.“ Das Interesse an Rom, an Romfahrten und an internationaler Begegnung habe jetzt eine neue Beheimatung in Belmonte bekommen. „Ich hoffe, dass es für viele Tagungen und Initiativen ein Ort fruchtbarer internationaler Begegnungen wird. Diese Weite und apostolische Kraft erwartet unser Gründer von uns.“

Weihbischof Dr. Michael Gerber und Erzbischof Sanna vor dem Haupteingang des Domus Pater Kentenich (Foto: Brehm)

Weihbischof Dr. Michael Gerber und Erzbischof Sanna vor dem Haupteingang des Domus Pater Kentenich (Foto: Brehm)

Das "hinein in die Kirche" leben!

Für Weihbischof Dr. Michael Gerber, Freiburg, bedeutet es sehr viel, dass das neue Haus jetzt eingeweiht ist. „Ich bin aufgewachsen damit, dass wir Belmonte noch irgendwann einmal fertigstellen sollen. Jetzt dürfen wir sehen, dass die Konstruktion des Hauses vollendet ist. Aber jetzt sind wir herausgefordert, dieses Haus und die Sendung, die dahintersteht, mit Leben zu füllen, dieses 'hinein in die Kirche' auch zu leben.“

Für ihn sei beeindruckend, hier auf Belmonte Menschen zu erleben, die für die letzten 50 bis 52 Jahre stehen, für alles, was sich da auf unterschiedliche Weise entwickelt habe. Aber es sei für ihn auch bewegend zu wissen, „dass grade heute und in dieser Woche dieses ‚hinein in die Kirche‘ auf originelle Weise deutlich wird, etwa wenn in unserer Erzdiözese Freiburg verschiedene hauptamtliche Mitarbeiter in den einzelnen Dekanaten neu den Weg ‚Pastoral am Puls‘ kennenlernen, der sich in den letzten Jahren aus der Schönstatt-Bewegung heraus etabliert hat. Einen Weg, wo wir mit Gruppen und Gremien Wege im Sinne des Vorsehungsglaubens gehen.“

Man könne beobachten, dass Schönstatt derzeit einige Projekte habe, die in der Kirche stark wahrgenommen würden. „Da gehört im Moment ‚Pastoral am Puls‘ dazu. Da gehören auf alle Fälle die Familienakademien dazu, auf die ich mehrfach bereits von bischöflichen Mitbrüdern positiv angesprochen wurde. Da gehören andere Kursformate dazu wie etwa der Kurs ‚geistliche Begleitung‘, natürlich ganz besonders auch die Pilgernde Gottesmutter. Es wird schon spannend sein, wie es uns gelingt, solche Kursformate auch hier in Belmonte zu etablieren. Das ist eine sprachliche Frage. Wir brauchen Menschen, die diese Themen auch in der Sprache rüberbringen können. Das wird sicher ein Prozess sein.

Ich habe weiterhin den Traum, dass sich hier Schönstätter ganz unterschiedlicher Herkunft und auch Generationen begegnen. Ich habe den Traum und zugleich auch die Erfahrung, dass Menschen hier auf Belmonte ihre Berufung tiefer gefunden haben. Wir haben Paare, die hier deutlich ihre Berufung als Paar entdeckt oder vertieft haben. Es gibt einige, die hier ihre Berufung zum Priestertum oder auch zur Schwester vertieft haben. Das habe ich in den vergangenen Jahren in Belmonte mit Jugendlichen und jungen Erwachsenen immer wieder erlebt: dass sie eine tiefere Vorstellung davon bekommen haben, was Kirche bedeutet, was Schönstatt bedeutet und was ihre Sendung und ihre persönliche Aufgabe darin bedeuten kann. Und das erhoffe ich mir auch für die Zukunft, dass das hier weiterhin möglich sein wird.

Dennis Schultheiß unter den Fahnenträgern vor dem Domus Pater Kentenich (Foto: Wolfgang Branz)

Dennis Schultheiß unter den Fahnenträgern vor dem Domus Pater Kentenich (Foto: Wolfgang Branz)

Viel mehr junge Leute sollten Belmonte-Erfahrungen machen

Dennis Schultheiß aus der Diözese Rottenburg-Stuttgart ist als Fackelläufer zweimal in Belmonte gewesen und hat bereits sechs Belmonte-Baueinsätze mitgemacht. An diesem Tag sei er glücklich darüber, was seine Mitarbeit alles bewirkt habe. Geplant sei, dass es auch zukünftig Baueinsätze geben soll. „Es müssten noch viel mehr junge Leute hierherkommen und Belmonte-Erfahrungen machen“, so Dennis begeistert. Auch könne er sich ein internationales Jugendfestival in Belmonte vorstellen. „Und wenn einmal wieder der Weltjugendtag in Rom stattfindet, dann muss natürlich auch in Belmonte Programm dazu angeboten werden.“

Josef Wieland und seine Frau Rosa-Maria beim Gottesdienst vor dem Matri-Ecclesiae-Heiligtum (Foto: Wolfgang Branz)

Josef Wieland und seine Frau Rosa-Maria beim Gottesdienst vor dem Matri-Ecclesiae-Heiligtum (Foto: Wolfgang Branz)

So ein schönes Haus gibt es im ganzen internationalen Schönstatt nicht mehr

Josef Wieland, Leitung des internationalen Schönstatt-Familienbundes, ist ganz begeistert vom neuen Tagungshaus: „Das Haus ist natürlich ein Traum. So ein schönes Haus gibt es im ganzen internationalen Schönstatt nicht mehr!“ Am liebsten würde er schnellstmöglich ein internationales „Fortalecimiento Matrimonial (Stärkung von Ehe)“ durchführen, um damit auch einen Beitrag zum Aufbau einer italienischen Schönstatt-Familienbewegung zu leisten. Wieland weiter: „Was ich mir vorstellen kann, ist, dass man hier wirklich internationale, qualifizierte, kleinere Kongresse machen könnte. Also wir träumen ja davon 2019 aus Anlass von Hörde einen Kongress zum Thema „Die Spannung zwischen Freiheit und Bindung“ zu machen. Wahrscheinlich wird man das in Schönstatt machen, aber so etwas könnte man auch hier in Belmonte durchführen.“ Besonders wichtig sei ihm allerdings, dass rund um das Haus eine Schönstatt-Bewegung entstehe, sonst bleibe das Haus womöglich ein leeres Zentralhaus. Und es sei auch wesentlich notwendig, dass man in der internationalen Bewegung noch mehr Bewusstsein wecke für die Sendung von Belmonte.

Pater Heinrich Walter (r) bringt zusammen mit anderen Verantwortlichen der Gemeinschaften eine Rose zum Altar zum Dank für die Verwirklichung des Belmonte-Projektes (Foto: Wolfgang Branz)

Pater Heinrich Walter (r) bringt zusammen mit anderen Verantwortlichen der Gemeinschaften eine Rose zum Altar zum Dank für die Verwirklichung des Belmonte-Projektes (Foto: Wolfgang Branz)

Belmonte-Zentrum - Symbol des weltweiten Schönstatt in Rom

Pater Heinrich Walter, Repräsentant der internationalen Koordinierungsstelle der Schönstatt-Bewegung führt aus: „Zur Feier der heutigen Einweihung des internationalen Romzentrums Belmonte denke ich zuerst an das treue Festhalten an der großen Idee von Belmonte durch alle Hochs und Tief der Jahrzehnte. Unsere Diözesanpriester haben dafür echt ein Denkmal verdient. Man hat wohl bewusst den Geburtstag von Pater Kentenich als Datum für die Einweihung gewählt, auch wenn der Wochentag und die Uhrzeit es vielen unmöglich gemacht hat, dabei zu sein; ein Kentenich Haus also, dessen Mauern vom Geist eines Gründers durchtränkt sind. Wenn ich an die vielen Jahre der Bauzeit und die vielen Opfer denke, die dieses Zentrum haben entstehen lassen, dann darf man große Hoffnungen haben.“ Bezugnehmend auf die Weihe des Matri Ecclesiae-Heiligtums am 8. September 2004 bemerkt Pater Walter: „Ich erinnere mich an die Einweihung des Heiligtums im Jahr 2004. Es war wie eine große Völkerwallfahrt damals. Daran kann man jetzt wieder anknüpfen. Das Zentrum will ein Symbol des weltweiten Schönstatt in Rom sein. Deshalb hoffe ich, dass es mehr als ein Haus wird, denn Häuser gibt es in Rom genug. Ich hoffe aber auch, dass dieser schöne Hügel, Belmonte, von vielen Römern und Italienern entdeckt werden wird, die dann auch ihren Weg in unsere Bewegung finden.“

Das Domus Pater Kentenich vom Nachbargrundstück aus gesehen (Foto: Brehm)

Das Domus Pater Kentenich vom Nachbargrundstück aus gesehen (Foto: Brehm)

Eine wirkliche innere Erneuerung unserer Kirche vorantreiben

Martin Emge, Mitglied im Schönstatt-Institut Diözesanpriester, beschreibt das Projekt als eine schwere Geburt mit einem sehr kräfteraubenden Vorlauf. „Ich bin erleichtert, dass es jetzt so weit ist. Ich bin sehr dankbar, dass das Haus fertig ist, dass es jetzt losgehen kann. Darauf haben wir uns alle eigentlich schon lange gefreut.“ Als jemand der für den Bereich Fundraising, Geldbeschaffung und Kommunikation im Vorfeld über viele Jahre mit zuständig war, wisse er, dass die Eröffnung nur ein Startschuss sei. „Wir haben einen langen Weg hinter uns und noch einen längeren Weg vor uns. Es wird unsere Hauptaufgabe sein, Leute zu motivieren, sich mit Schönstatt auseinander zu setzen und das Anliegen des Hauses auf zu nehmen, nämlich eine wirkliche innere Erneuerung unserer Kirche voran zu treiben. Das ist eine Kirche in der nicht Verbände oder Verantwortliche alleine arbeiten. Es ist eine ganz breite Kirche des Volkes, in der alle ihre Charismen mit einbringen. Dazu ist Schönstatt geboren, Kirche zu erneuern, von innen heraus, also mit einer großen Vielfalt der Charismen und Ideen. Und da sehe ich meine Aufgabe, das in der Zukunft zu unterstützen, soweit es mir möglich ist.“

Pater René Klaus, Schweiz, im Gespräch mit Pater Heinrich Walter (Foto: Wolfgang Branz)

Pater René Klaus, Schweiz, (l) im Gespräch mit Pater Heinrich Walter (Foto: Wolfgang Branz)

Ein Zentrum des Miteinanders für Europa

„Wir in der Schweizer Schönstattfamilie empfinden eine große Freude, dass in unserem Nachbarland Italien Schönstatt jetzt auch Fuß fasst“, sagt Pater René Klaus, Schönstatt-Pater aus der Schweiz. Es sei ja auch so gewesen, dass schon einmal Marienschwestern aus der Schweizer Provinz in Rom eingesetzt worden seien, da es in der Schweiz ja auch italienisch als Landessprache gäbe. Aber dann seien Marienschwestern in den Französisch sprachigen Raum nach Burundi verpflichtet worden und es habe keine Kräfte mehr für Rom gegeben. Jedoch seien die Beziehungen geblieben. „Die Eröffnung des neuen Hauses ist ein sehr wesentlicher Schritt, aber es ist nicht der Endpunkt“, so Pater Klaus. „Es ist eigentlich ein neuer Anfang. Nach der Planung und dem Aufbau des Hauses kommen nun Planung und Aufbau der Bewegung in Italien dazu, damit dieses Haus auch ein wirkliches Zentrum wird. In diesem Sinne hoffe ich, dass das italienische Volk mehr und mehr von Schönstatt erfasst wird und es ist sicher ein guter Weg, mit der Pilgernden Madonna hier zu arbeiten. Aber ich denke, dass es auch wichtig ist, eine Arbeit mit Familien aufzubauen. Nicht nur weil ich 20 Jahre als Standesleiter in der Schönstatt-Familien-Bewegung mitgearbeitet habe, bin ich gläubig davon überzeugt, dass der Einsatz für die Familien-Bewegung ein ganz besonderes Geschenk Schönstatts an die Kirche ist.

Ich persönlich bin auch Mitglied im schweizerischen Zweig des ‚Miteinander für Europa‘ und da wünsche und erhoffe ich mir, dass dieses Haus auch ein Zentrum des Miteinanders für Europa wird, wo sich verschiedene Gemeinschaften und Bewegungen begegnen und beteiligen und dass so vielleicht etwas weitergeht, was wir vor vielen Jahren und Jahrzehnten mit den Epiphanie-Tagungen in Schönstatt angefangen und durchgeführt haben.“

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