Memorandum für den Weg der internationalen Schönstattbewegung am Beginn des zweiten Jahrhunderts ihrer Geschichte“

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In der Woche vor Pfingsten 2015 hat in Schönstatt zur Auswertung der 100-Jahr-Jubiläumsfeiern in Schönstatt und Rom und in den verschiedenen Ländern ein internationaler Kongress stattgefunden.

Aus dem Erlebnis des international gefeierten Jubiläums wurden Impulse für das weltweite Schönstatt in den Blick genommen werden. Der Kongress erarbeitete und verabschiedete dazu ein

  • „Memorandum für den Weg der internationalen Schönstattbewegung am Beginn des zweiten Jahrhunderts ihrer Geschichte“

Schönstatt, 23. Mai 2015

Schönstatt im Aufbruch

Memorandum für den Weg der internationalen Schönstattbewegung am Beginn des zweiten Jahrhunderts ihrer Geschichte

Auf Einladung des Generalpräsidiums tagte vom 18. - 23. Mai 2015 in Schönstatt der internationale Pfingstkongress mit ca. 120 Teilnehmern aus 25 Ländern. Die Atmosphäre dieses Kongresses war geprägt von Freude und Dankbarkeit für das Geschenk des großen Jubiläums 2014. Als weltweite Schönstattfamilie haben wir in unseren Ländern und gemeinsam bei den zentralen Begegnungen in Schönstatt und Rom nnseren Ursprung gefeiert.

Wir haben zum Liebesbündnis mit Maria neu Ja gesagt.
Wir haben das Urheiligtum als strahlende Mitte unserer weltweiten, multikulturellen Bewegung erfahren.
Wir haben internationale Familie in Einheit und Vielfalt erlebt.

Ein dreifacher Auftrag sendet uns in die neue Zeit: „Wir wählen den Weg der Heiligkeit! Wir leben authentische und starke Bindungen! Wir treffen eine missionarische Entscheidung!“1

Schönstatt ist im Aufbruch.

Im Gnadeneinbruch des Jubiläums und auch in den Schwierigkeiten, die dessen Vorbereitung und Durchführung begleiteten, erkennen wir vorsehungsgläubig den Anruf und Auftrag Gottes. Eine neue Epoche unserer Geschichte hat begonnen. Erfüllt von missionarischem Geist bieten wir allen Menschen über alle Grenzen hinweg - bis an die Peripherien der Gesellschaft - das Liebesbündnis als Weg und Hoffnung an. So bauen wir mit an einer umfassenden Bündniskultur. Das prophetische Charisma unseres Vaters drängt uns zu einer Neugründung Schönstatts mitten in den Bedingungen der heutigen Zeit.

Als Kongress sehen wir zentrale Aufgaben und Herausforderungen für diesen gemeinsamen Weg als internationale Bewegung in die Zukunft.

Diesen wollen wir uns stellen.

  • Schönstatt für die Kirche. Wir dienen der Erneuerung der Kirche.
    - Wir unterstützen Papst Franziskus in diesem Anliegen.
    - Wir fördern eine stärkere Präsenz Schönstatts im Zentrum der Weltkirche, u.a. durch das internationale Schönstatt-Zentrum Belmonte.
    - Wir suchen das Miteinander mit anderen geistlichen Gemeinschaften, Charismen und apostolischen Kräften der Kirche.
  • Wir sehen in Person und Charisma Pater Kentenichs ein großes Geschenk an Kirche und Welt. Es liegt an uns, sein Charisma kreativ fruchtbar zu machen. Damit verbindet sich auch das Anliegen der Heiligsprechung.
  • Wir wollen uns dafür einsetzen, dass das Urheiligtum als Herz im Organismus aller Heiligtümer lebendig ist. Es soll immer mehr als internationaler Gnadenort erfahrbar werden.
  • Wir sind überzeugt, dass Schönstatt ein ausgesprochenes pädagogisches Charisma hat. Wir sehen die Notwendigkeit, dieses vertieft zu erforschen, in den heutigen pädagogischen Diskurs einzubringen und in verschiedenen Bereichen anzuwenden.
  • Während des Jubiläums wurden in den Zelten der Bündniskultur Projekte aus aller Welt vorgestellt. Sie sind konkrete Wege zur Gestaltung einer Bündniskultur in den Feldern Jugend, Familie, Pädagogik, Kirche und Gesellschaft. Austausch, Vernetzung und Kooperation von Initiativen in diesen Bereichen sollen weiter entwickelt werden.
  • Wir treffen eine Option für die Jugend. Sie wird konkret in einer bewussten Förderung und Unterstützung unserer Jugendgemeinschaften. Wir befürworten eine internationale Präsenz der Jugend beim Urheiligtum. Die Dynamik und das missionarische Feuer der Jugend sind Impuls für die gesamte Schönstattfamilie.
  • Im Bereich von Ehe und Familie spiegeln sich große Auseinandersetzungen unserer Zeit wider. Wir setzen uns für die Stärkung und Erneuerung von Ehe und Familie ein.
  • Wir fördern ein Mehr an Lebensaustausch und Familiengeist in unserer internationalen Bewegung. Dafür sollen auch die geeigneten Infrastrukturen errichtet werden. Konkrete Schritte in diese Richtung sind:
    - die Errichtung einer internationalen Koordinierungsstelle,
    - die regelmäßige Durchführung von „Pfingstkongressen“, die der gemeinsamen internationalen Ausrichtung dienen,
    - internationale Kongresse zu verschiedenen Themen, Führerschulungen, etc.,
    - Aufnahme von Gesprächen über Finanzstrukturen und Fundraising.
  • Die Entwicklung eines Kommunikationsplans, insbesondere eines Konzeptes zur Präsenz Schönstatts in den Medien, erkennen wir als dringende Aufgabe. Notwendig dazu sind:
    - die Errichtung einer internationalen Pressestelle,
    - internationale Kooperationen im Medienbereich,
    - ein offizieller Internetauftritt.

Die Unterzeichnenden setzen sich im Rahmen ihrer Möglichkeiten für die Umsetzung der aufgelisteten Aufgaben ein.

Es sind mit diesem Memorandum keine rechtlichen Verpflichtungen verbunden.

Wir legen dieses Memorandum, diesen Zukunftsplan in die Hände unserer Dreimal Wunderbaren Mutter, Königin und Siegerin von Schönstatt und vertrauen auf das „Nichts ohne dich – nichts ohne uns“.

Dein Bündnis – unsere Mission.

Schönstatt, zur Pfingstvigil 2015

Die Kongressteilnehmer


1 P. H. Walter, Sendungsworte zum Neuaufbruch der Schönstattbewegung, 18.10. 2014.

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