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Pater Felix Geyer wird neuer Leiter der Schönstatt-Bewegung Deutschland
Zum neuen Leiter der Schönstatt-Bewegung in Deutschland gewählt: Pater Felix Geyer (Foto: Schönstatt-Patres)
Hbre. Bei seiner Sitzung am 18. September 2024 hat das Landespräsidium der Schönstatt-Bewegung Deutschland Pater Felix Geyer ISch zum neuen Leiter der Bewegung gewählt. Der 38-jährige Schönstatt-Pater wird Nachfolger von Pater Ludwig Güthlein ISch, der im Amt des Bewegungsleiters in den vergangenen neun Jahren die Ausrichtung und Entwicklung der katholischen Bewegung, zu der unterschiedlichste Gemeinschaften, Projekte und Initiativen zählen, verantwortlich mitgestaltet hat. Die Einführung ins neue Amt und die Verabschiedung des bisherigen Leiters sind im Rahmen des Oktobertreffens der Bewegung am 19. Oktober in Schönstatt, Vallendar, vorgesehen.
Diplom-Theologie und Promotionsstudium in Christlicher Sozialethik
Pater Felix Josef Geyer ist 1986 in Coburg geboren. Nach dem Abitur trat er in das Priesterseminar des Erzbistums Bamberg ein und studierte zunächst in Bamberg, Würzburg und Rom. In den Jahren der Priesterausbildung begann er eine Kandidatur im Schönstatt-Institut Diözesanpriester, entschied sich dann jedoch nach intensiven und prägenden Erfahrungen in der Jugendarbeit der Schönstatt-Bewegung, 2009 in die Gemeinschaft der Schönstatt-Patres einzutreten. Sein Studium der Theologie schloss er mit dem Diplom in München ab. 2018 wurde er vom damaligen Weih- und heutigen Erzbischof von Bamberg Herwig Gössl in München zum Diakon und 2019 von Bischof Michael Gerber, Fulda, in der Anbetungskirche auf Berg Schönstatt zum Priester geweiht.
Studienleiter im Campus für Theologie und Spiritualität Berlin (Foto: CTS Berlin)
Pater Felix Geyer als Moderator des internationalen Pfingstkongresses (Foto: Pfingstkongress)
In der Schönstatt-Bewegung war Pater Felix beim Hundertjahr-Jubiläum im Kernteam der Vigilfeier sowie im Fackellauf 2014 engagiert. Reiche Kontakte zum internationalen Schönstatt konnte er vor allem durch Mitorganisation, Moderation und Koordination der internationalen Pfingstkongresse (2015 und 2022) entwickeln. Wesentlich für den weiteren Weg des Oberfranken war ein Promotionsstudium in Christlicher Sozialethik am Lehrstuhl und durch die Begleitung von Prof. Dr. Markus Vogt in München. Von 2016 bis 2021 arbeitete er als Wissenschaftlicher Mitarbeiter an der LMU München. Über die universitären Kontakte ergab sich auch seine Mitarbeit im Projekt einer neu zu gründenden Ordenshochschule mit dem Schwerpunkt Spiritualität im postmodernen, postsäkularen und urbanen Berlin. Sein Engagement in der Entwicklung und seine Mitarbeit im Campus für Theologie und Spiritualität Berlin (CTS Berlin, www.cts-berlin.org) verlagerte seinen Arbeitsschwerpunkt ganz nach Berlin. Seit 2024 ist er Schriftleiter der Zeitschrift Regnum, in der verschiedene Themen Schönstatts reflektiert und in Dialog mit zeitgenössischen Stimmen gebracht werden.
Gewählt in herausfordernder Situation
Die Wahl von Pater Felix Geyer ins Amt des Bewegungsleiters falle, wie Pater Frank Riedel, Vorsitzender des Landespräsidiums betont, in eine Zeit unterschiedlichster Herausforderungen, denen sich die Bewegung in den kommenden Jahren gegenübersieht. Zentral sei die Frage der Einbindung der jungen Generation, aber auch der sich vollziehende Strukturwandel: „Wie kann die Bewegung sich heute erleben - überregional am Ort Schönstatt und regional?“, so Riedel. Dazu komme die Entwicklung eines neuen Miteinanders: „Keine Gemeinschaft kann ihre Probleme im Alleingang lösen.“ Schönstatt müsse neu zum ureigenen Kern vorstoßen, um zu einer kirchlichen Erneuerung in der Tiefe beitragen und Menschen zu einer persönlichen Begegnung mit dem Gott des Lebens führen zu können. „Dabei dürfen wir uns nicht auf eine Seite ziehen lassen“, so Riedel, „progressiv oder konservativ. Unser Profil ist es, in der Mitte zu bleiben und wie Pater Kentenich zu versuchen, Glauben und Leben zu verbinden.“ In einer Zeit, in der das katholische Milieu immer mehr und mehr wegbreche, „müssen wir uns fragen, wie unser Beitrag zur Glaubenserneuerung und sogar zur Erstevangelisierung aussehen könnte. Wie kann das Heiligtum ein Ort für alle werden?“
Pater Ludwig Güthlein: Vortrag bei der Delegiertentagung 2024 (Foto: Brehm)
Dank für den scheidenden Bewegungsleiter
Neben dem Dank an Pater Felix Geyer, dass er die Wahl zum Leiter der Bewegung in Deutschland annehme, sprach Riedel im Namen des ganzen Landespräsidiums dem scheidenden Bewegungsleiter Pater Ludwig Güthlein ein großes Dankeschön aus. Neun Jahre lang habe Güthlein mit großem Engagement die inhaltlich-spirituelle Ausrichtung der deutschen Schönstatt-Bewegung im Blick gehabt und durch seine Impulse gestaltet. „Du hast die Bewegung nach innen wie nach außen vertreten. Dein Gesicht stand in den letzten Jahren wie kein anderes für Schönstatt in Deutschland.“ Dabei habe die Person des Gründers der Bewegung, P. Josef Kentenich, in den beiden Amtszeiten Güthleins eine große Rolle gespielt. „2018 wurde die ‚Gründernacht‘ anlässlich des 50. Todestages Pater Josef Kentenichs wesentlich von Pater Güthlein inspiriert und mitgestaltet. Im Blick auf die ab 2020 erhobenen Anschuldigungen gegen den Gründer war Güthlein stets an einer sachgemäßen und zugleich unbefangenen Auseinandersetzung interessiert.“ Ab Oktober übernehme Pater Güthlein neben seiner weiteren Mitarbeit in der Familienzentrale der Schönstatt-Bewegung eine neue Verantwortung als geistlicher Assistent des Schönstatt-Familienbundes in Deutschland.
Landespräsidium mit umfangreicher Tagesordnung
Neben der Wahl des neuen Bewegungsleiters hatten die 19 Sitzungsteilnehmerinnen und -teilnehmer des Landespräsidiums noch eine umfängliche Tagesordnung zu bearbeiten. Neben kurzen „Updates“ aus den im Landespräsidium vertretenen Gemeinschaften gab es eine Nachlese zu den Feierlichkeiten „75 Jahre 31. Mai 1949“, die Beschäftigung mit Anliegen der Ortskommission Schönstatt, Fragen der Öffentlichkeitsarbeit, Informationen zum Oktobertreffen 2024 sowie Informationen aus dem Generalpräsidium (GP) zu einem Hearing zum Urheiligtum im November und zu Aktionen zur Finanzierung von Projekten des GPs.
Die anwesenden Mitglieder des Landespräsidiums der Schönstatt-Bewegung Deutschland (Foto: Dillinger)