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10. Dezember 2013 | Europawallfahrt | 

Glaubensjahr und Glaubenskönigin – ein bewegender, königlicher Abschied


Olga und Alexej K., Russland, übernehmen das Bild der Pilgernden Gottesmutter (Foto: Kovalenko)

Olga und Alexej K., Russland, übernehmen das Bild der Pilgernden Gottesmutter (Foto: Kovalenko)

Sr. Johanna-Maria Helmich. Unterwegs für die Menschen in unserem Land – das war SIE, die „Königin der Neuevangelisierung Europas“, genau bis zum Christkönigsfest 2013. Die Klammer um diese königliche Reise mit mehr als 500 Veranstaltungen quer durch Deutschland war das Jahr des Glaubens – noch von Papst Benedikt angekündigt und eröffnet und von Papst Franziskus nun feierlich beendet. Da passte es gut, dass der Gottesdienst in der Anbetungskirche auf Berg Schönstatt zum Christkönigsfest beide Akzente aufgreifen konnte: den Abschluss des Glaubensjahres und die Verabschiedung dieses besonderen Bildes der Pilgernden Gottesmutter nach Russland.

Die beiden Länder-Teams des Projekts Pilgerheiligtum im Urheiligtum (Foto: Kovalenko)

Die beiden Länder-Teams des Projekts Pilgerheiligtum im Urheiligtum (Foto: Kovalenko)

Etwas vom Glanz der Europawallfahrt

Feierlicher Einzug mit Kerzen, Weihrauch, Fahnen, das große Pilgerbild von einem Ehepaar getragen und vor dem Altar am blumengeschmückten Platz aufgestellt, mächtige Orgelklänge, eine volle Kirche und vier Priester am Altar – es fehlte nichts an diesem Christkönigsfest, um nochmals etwas vom Glanz der Europawallfahrt 2012 aufscheinen zu lassen. Seit dieser Europawallfahrt trägt ja das Europa-Pilgerbild der Gottesmutter eine von Vertretern aus 19 Ländern Europas geschenkte besondere Krone, die an die Aufgabe Marias für die Neuevangelisierung unseres Kontinents erinnert. Deutschland durfte nach diesem großen Ereignis das erste Land sein, das von der Europa-Königin besucht wurde. Es lässt sich schwer ausdrücken, was diese unzähligen Besuche und Begegnungen bewirkt haben – so die Ehepaare und Mitglieder des Nationalen Teams vom Projekt Pilgerheiligtum. Sicher ist aber, dass sie etwas bewirkt haben – und dass der Glanz dieser königlichen Reise in vielen Herzen weiterleuchtet.

Die russische Delegation im Urheiligtum (Foto: Kovalenko)

Die russische Delegation im Urheiligtum (Foto: Kovalenko)

Christkönigs-Gottesdienst zum Abschluss des "Jahres des Glaubens" in der Anbetungskirche, Berg Schönstatt (Foto: Kovalenko)

Christkönigs-Gottesdienst zum Abschluss des "Jahres des Glaubens" in der Anbetungskirche, Berg Schönstatt (Foto: Kovalenko)

Vertiefung des Glaubensgeistes als bleibender Auftrag

Logo des Jahr des Glaubens

Logo des Jahr des Glaubens

Ähnliches formuliert der Hauptzelebrant und Prediger an diesem Christkönigssonntag, Dr. Bernd Biberger, auch als Anliegen für das Jahr des Glaubens: dass sein feierlicher Abschluss nicht auch der Abschluss der intendierten Erneuerung sein könne, sondern im Gegenteil die „Vertiefung des Glaubensgeistes“ als „bleibender Auftrag“ zu verstehen sei. Auch hier soll also etwas weiterleuchten von dem, was an geistlichem Neuaufbruch begonnen hat.

Dr. Biberger wörtlich: „Das Jahr des Glaubens, das heute zu Ende geht, hat uns neu in Erinnerung gerufen, dass das Christentum nur dann wieder die Gesellschaft entscheidend prägen wird, wenn es den Glauben erneuert und zu neuer Glaubenskraft findet. Nur aus einer lebendigen Beziehung zu Jesus Christus können wir Salz der Erde und Licht der Welt sein.“

P. Dr. Lothar Penners nimmt die Aussendung vor (Foto: Kovalenko)

P. Dr. Lothar Penners nimmt die Aussendung vor (Foto: Kovalenko)

Fünf Fahnen zum heutigen Anlass: Vatikan, Europa, Schönstatt, Russland, Deutschland (Foto: Kovalenko)

Fünf Fahnen zum heutigen Anlass: Vatikan, Europa, Schönstatt, Russland, Deutschland (Foto: Kovalenko)

Berührende deutsch-russische Momente

Schon am Tag vor der feierlichen Aussendung der „Europa-Auxiliar“ nach Russland hatten das Nationale Team der Pilgernden Gottesmutter in Deutschland und eine kleine russische Delegation aus dem Kaliningrader Gebiet Begegnungen und Gebetszeiten miteinander, die trotz der sprachlichen Hürden berührende Momente geschenkt haben. Dass Alexej zum Beispiel als ehemaliger Offizier der russischen Wehrmacht zum Glauben gefunden und daraufhin seinen Beruf gewechselt hat, ist sehr beeindruckend. Er hatte nun mit seiner Frau zusammen die insgesamt 2.600 Kilometer Fahrtweg auf sich genommen, um die Europa-Königin persönlich abzuholen, denn, so betont er mit Nachdruck: „Russland braucht Maria!“

Darum, weil Russland und auch Deutschland Maria brauchen, war es den beiden Länder-Teams ein großes Anliegen, möglichst konkrete Anliegen für beide Länder direkt zur Gottesmutter ins Urheiligtum zu bringen. Dort stiegen dann auch beim internationalen Rosenkranz mit anschließender reservierter Zeit viele Fürbitten auf deutsch und russisch als Dank und Bitte zum Himmel auf.

Aussendung in ein Land der Gottesferne

Viele Gottesdienst-Teilnehmer erlebten es an diesem Christkönigssonntag als ergreifenden Moment, als am Schluss der heiligen Messe Ehepaar O. aus Deutschland das Pilgerbild der Europa-Königin an Ehepaar K. aus Russland übergaben, die es für einen kurzen Moment ganz hoch hielten, um ihrer großen Freude darüber Ausdruck zu verleihen.

Pater Dr. Lothar Penners, der Leiter der deutschen Schönstatt-Bewegung, hatte zuvor die Aussendung vorgenommen, während der sich die russische Delegation bewusst für diesen besonderen Pilgerweg zur Verfügung gestellt hatte. Pater Penners spannte den Pilgerweg der Gottesmutter von Schönstatt bewusst in den großen Rahmen der Bekehrung Russlands, für die seit 1917 so viele Menschen in Europa und darüber hinaus beten würden. So ist die Europa-Königin nun ausgesandt in ein Land besonderer Gottesferne …

Statio am Grab Pater Kentenichs (Foto: Kovalenko)

Statio am Grab Pater Kentenichs (Foto: Kovalenko)

Mit dem Segen des Gründers und ein paar Abschiedstränen

Am Grab Pater Kentenichs, wo die beiden Länder-Delegationen noch eine kurze Statio machten, formulierten die deutschen Ehepaare freundschaftliche Bitten für die Menschen im Kaliningrader Gebiet und für die abreisende Delegation. Als Schlusspunkt wurde der Segen des Gründers erbeten, so wie ihn auch Diakon João Pozzobon für seine Kampagne der Pilgernden Gottesmutter immer wieder erbeten hatte.

Gestärkt durch diesen Segen konnte die russische Gruppe dann die große Rückreise antreten und das Kaliningrader Auto mit seiner kostbaren Fracht starten – begleitet vom Winken vieler Fahnen. Für die Abschiedstränen, die sich beim ein oder anderen tatsächlich heimlich einstellten, sorgte dabei in aller Öffentlichkeit der Himmel selbst durch sachte fallende Regentropfen.

Abschiedstränen des Himmels (Foto: Kovalenko)

Abschiedstränen des Himmels (Foto: Kovalenko)

Nun wird die „Königin der Neuevangelisierung Europas“ bis über den Jahreswechsel im Kaliningrader Gebiet unterwegs sein für die Menschen dort, um dann von dort aus ihre Weiterreise nach Polen, Russland/Moskau und Weißrussland anzutreten.

Deutschland sagt „DANKE!“ und Russland: „Herzlich willkommen!“

Hinweis: Sobald Infos aus den Ländern kommen, in denen das Bild der Europa-Auxiliar wandert, werden Berichte und Bilder veröffentlicht unter www.schoenstatt.de und www.pilgerheiligtum.de.

 


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