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31. März 2011 | Rund ums Urheiligtum | 

„Versöhnte Verschiedenheit“ als Ziel für die Zukunft


P. Rheinbay (re.), P. SchmiedlVALLENDAR, PM der Philosophisch-Theologischen Hochschule Vallendar. Polarisierung, Verdächtigung und fehlende Transparenz waren vor rund 50 Jahren Gründe, die zur kirchenrechtlichen Trennung von Pallottinern und Schönstatt-Bewegung führten. Dass sich im gegenseitigen Miteinander und im Verständnis füreinander in der Zwischenzeit einiges getan hat, zeigte die dreitägige Arbeitstagung zur gemeinsamen Geschichte (28. bis 30. März 2011). Erstmals trafen sich dazu Vertreter der Schönstatt-Bewegung und pallottinischer Gemeinschaften aus dem deutschen Sprachraum an der Philosophisch-Theologischen Hochschule der Pallottiner in Vallendar.

Tagung zur Geschichte Pallottiner-Schönstatt: Kommission präsentiert Ergebnisse

Zu dieser Veranstaltung eingeladen hatten die Mitglieder der seit 1994 bestehenden Geschichtskommission, der sowohl Schönstatt-Patres als auch Pallottiner angehören; darunter die beiden Kirchenhistoriker der Hochschule Prof. Dr. Joachim Schmiedl (Schönstatt) und Prof. Dr. Paul Rheinbay (Pallottiner). Ziel war es, die Ergebnisse der Kommission vor deren Veröffentlichung einem breiteren Kreis vorzustellen und ein besseres gegenseitiges Kennenlernen von Leben und Entwicklung der einzelnen Gemeinschaften zu gewährleisten.

Die Einsicht, dass seit der kirchenrechtlichen Trennung von Pallottinern und Schönstatt-Bewegung im Jahr 1964 zahlreiche neue und fruchtbare Entwicklungen möglich wurden, stand am Ende der Arbeitstagung ebenso im Raum, wie das formulierte Ziel „einer versöhnten Verschiedenheit in gegenseitigem Respekt".

Gerade am Ort Schönstatt selbst seien die anstehenden Herausforderungen realistisch in den Blick zu nehmen, heißt es in dem von den Teilnehmern erarbeiteten Schlussdokument. Eine Klärung im Rahmen des Möglichen erscheint im Blick auf die bevorstehenden Jubiläen 2012 (100 Jahre Studienheim, heute PTHV), 2013 (50 Jahre Heiligsprechung Pallottis), 2014 (100 Jahre Gründung Schönstatts) als unverzichtbar.

In unterschiedliche Phasen aufgeteilt, wurden die Ergebnisse durch die Kommissionsmit-glieder präsentiert: So herrschte bis über den Zweiten Weltkrieg hinaus ein weitgehend vertrauensvolles Miteinander, das den Pallottinern und der Schönstatt-Bewegung weltweites Wachstum, Bekanntheit und fruchtbares pastorales Wirken ermöglichte. Mit der wachsenden Profilierung der Schönstatt-Bewegung in den 50-er-Jahren, der Rolle Pater Kentenichs in der von ihm gesuchten Auseinandersetzung mit der Kirchenleitung und der Auswirkung der römischen Visitation Schönstatts auf die pallottinische Gemeinschaft entwickelte sich dann jedoch eine besondere Dynamik.

So kam es, dass nach mehreren vergeblichen Lösungsversuchen die kirchenrechtliche Trennung von Schönstatt-Bewegung und Pallottinern durch den Apostolischen Stuhl erfolgte.


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