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11. März 2011 | Menschen | 

Pater Kentenich als Kind begegnet


Frank Manson-Kullin with his wife Helenmev. Im Jahr 1948 besuchte Pater Kentenich Südafrika zum ersten Mal. Frank Manson-Kullin, der damals noch ein Junge war, erzählt von seinen Erlebnissen und was es für ihn bedeutete, Herrn Pater zu begegnen. Trotz vieler Schwierigkeiten kam Pater Kentenich vor dreiundsechzig Jahren in Südafrika am Flughafen von Johannesburg an und wurde von drei Mitgliedern der Schwesternfamilie und P. Peron, O.M.I., begrüßt.

 

Wenn man bedenkt, dass er fast vier Jahre als Gefangener der Gestapo in einem Konzentrationslager in Dachau überlebt hat, überrascht es nicht, dass er nach seiner Ankunft sagte: "Eigentlich sollte ich nicht hier sein, wenn die Gottesmutter nicht interveniert hätte, wäre ich nicht hier. Sie hat vollkommen gesorgt."

The young Manson-Kullin family moved to Queenstown Die junge Familie Manson-Kullin, die 1926 mit einer Tochter von Kapstadt nach Queenstown gezogen war, war von der katholischen Gemeinde durch Msgr. Vogel begrüßt worden, der für die Konvertierung des Vaters der Familie 1929 verantwortlich war. Die Mutter und Schwester Editha - die erste Gemeindeschwester - wurden enge Freundinnen.

Die Mutter wird sorgen

Cathcart Pioneer SistersIm Jahr 1947 machte Frank eine Erfahrung, die sein junges Leben prägte: "Mein Vater wurde nach Witbank versetzt und es war ausgemacht, dass die Familie mit der Mutter im Elternhaus bleiben würde. Obwohl es für Eltern sehr schwierig ist, getrennt zu leben, gingen ihnen die Kinder vor, und sie kamen zu dieser Entscheidung, weil sie für das Familienleben weniger zerstörerisch war. Sr. Editha war der Fels in der Brandung in der unterstützenden Rolle als Gemeindeschwester, sie gab der Mutter ein MTA-Bild. Das wurde im Schlafzimmer der Mutter aufgehängt. Wenn sie morgens aufwachte, war die MTA da und half ihr, den neuen Tag zu beginnen, und ebenso als Letztes am Abend. Sr. Editha hatte der Mutter eine Botschaft des Gründers von Schönstatt weitergegeben: ‚Kind, vergiss deine Mutter nicht.' Sie antwortete darauf ‚Mater habebit curam' als Ausdruck ihres bedingungslosen Glaubens an das Liebesbündnis. So entstand in ihr ein tiefes Vertrauen auf die göttliche Vorsehung, und ich lernte die Kleine Weihe von ihrem täglichen Beten vor unserem MTA-Bild zu Hause.

Als ich meinem Vater zum Abschied gewinkt hatte und der Zug nicht mehr zu sehen war, gingen wir still nach Hause und direkt zum Bild der Gottesmutter. Dort wurde das Schweigen gebrochen, und die Fragen kamen, was nun werden sollte, wo kein Vater im Haus war, wie sie das schaffen sollte, der Junge war noch so klein! Sichtlich bekümmert wandte sie sich an unsere MTA und vertraute mich ihrer Obhut an: ‚Verliere nie deinen Glauben, vertraue Gott und seinem Sohn Jesus, sie werden immer bei dir sein zusammen mit der Gottesmutter.' Es war der Anfang von etwas, das mit den Jahren immer bedeutungsvoller wurde, wenn ich es auch am Anfang noch nicht völlig verstand.

Pater Kentenichs Ankunft

The parish church where Fr K said mass and where the Fr Symbol visit Mass of thanksgiving was celebtrated"Im Dezember dieses Jahres kam schließlich P. Kentenich nach Südafrika, und am 5. Januar 1948 nach Queenstown; sein erster Besuch. Die nächsten paar Tage wurden in den Missionsbereichen verbracht mit Msgr. Rosenthal (am 23. Mai 1948 zum Bischof geweiht). Nachdem ich die Messe gedient hatte, lud Msgr. Rosenthal mich ein, ihn und Pater Kentenich am nächsten Tag nach Cathcart zu begleiten, am 8. Januar 1948."

Frank erinnert sich, wie beeindruckt er war von P. Kentenichs Reaktion auf den freundlichen Empfang der Menschen dort: "Der Gründer war sehr bewegt über die Großzügigkeit dieser armen Gemeinde und dankte ihnen für den überraschenden Empfang und ihre schönen Geschenke."

Es beeindruckte ihn sehr, dass P. Kentenich sich der Nöte der Menschen so bewusst war. Er erinnert sich an eine Gelegenheit, ein relativ kurzes Gespräch mit P. Kentenich, es ging um die sommerliche Hitzewelle in Cathcart. Nach dem Gespräch wandte Herr Pater sich zu den Leuten und sagte, er habe ein Geschenk für sie … Regen! "Der stellte sich als Süßigkeitenregen heraus, die er hoch in die Luft warf, damit die Kinder sie fangen konnten. Sofort gab es eine wilde Balgerei, und wer zu klein war und keine Chance hatte, kam zu Herrn Pater und erhielt persönlich eine Süßigkeit von ihm. Wie viele von diesen kleinen Kindern wohl heute noch leben und was sie von diesem Tag in Erinnerung behalten haben!"

Das Immakulata-Ideal

Pioneer sisters working in the Queenstown Mission fieldsJede Begegnung mit Herrn Pater war sehr bereichernd. Frank erinnert sich an zwei Begebenheiten während einer Heiligen Messe. Herr Pater erklärte, wie sich der Herr am Kreuz dem himmlischen Vater aufopfert, so gibt er sich selbst den Gläubigen in der Heiligen Kommunion als heilige Speise. Herr Pater lud alle ein, für den Herrn ein Geschenk vorzubereiten zu jedem Kommunionempfang, er sagte: "Vergesst nicht, niemals mit leeren Händen zur Heiligen Kommunion zu kommen." Frank erinnert sich auch: "Zu dieser Zeit stand der Priester mit dem Rücken zum Volk, und von der Gemeinde konnten die meisten nichts hören oder verstanden kein Latein. Also, Pater Kentenich überraschte uns; sogar die Schwestern waren verblüfft, als er sich herumdrehte, um Lesung und Evangelium auf Englisch zu lesen, mit klarer, fester und lauter Stimme, die ich bis hinten in der kleinen Kirche hören konnte. Er predigte auf Deutsch, mit einem englischen Übersetzer, deshalb dauerte es etwas länger. Anschließend entschuldigte er sich, dass er zu den Anwesenden nicht in ihrer eigenen Sprache spräche."

Er brachte in Erinnerung, wie sie unter der Leitung von Sr. Editha ein Fest anlässlich des Besuchs von P. Kentenich feierten mit dem Thema: "Der neue Mensch". Dabei "gewann P. Kentenich meine Aufmerksamkeit, indem er liebenswürdig und dankbar die Begrüßungsfeier als Geschenk der Gottesmutter annahm und die Dreimal Wunderbare Mutter und Königin von Schönstatt bat, alle zu segnen, die bei dem Fest mitgeholfen hatten. Er bat die Gottesmutter, uns zu segnen und uns zu starken Charakteren zu formen, die jederzeit ihren Mann stehen können."

Frank stellt dar, wie Herr Pater über das Ideal der Immakulata sprach, das als Ideal natürlicher und übernatürlicher Gnadenfülle vor uns steht; und beschreibt sie in jeder Hinsicht als vollkommen, eine Persönlichkeit mit klarem Verstand, starkem Willen und reichem Gemütsleben. "Ein wenig ahnte ich die Bedeutung, die diese ersten Begegnungen mit Pater Kentenich in St. Dominic, der St. Theresa-Mission von Queenstown und der Pfarrkirche in Cathcart im späteren Verlauf meines Lebens als verheirateter Mann haben würden", sagt er.

Was bedeutete es, Pater Kentenich zu begegnen?

Cathcart Shrine"P. Kentenich zu begegnen und ihm zuzuhören, als Junge, kann schwierig sein, aber das kindliche Vertrauen, angeregt durch die allmähliche Einführung in die Spiritualität Schönstatts durch die Schwestern, beseitigte die meisten Hindernisse. Die einzige Ausnahme war, als die Müdigkeit überhandnahm. Unterwegs auf der Straße nach Cathcart bekräftigte er zu meiner Erleichterung, dass wir alle Schlaf brauchen; manche mehr als andere, abhängig von der körperlichen Betätigung in unserem täglichen Leben. Je nach Grad unseres Interesses an einer Aufgabe, der Freude daran, Dinge zu tun, die wir mögen, scheinen wir weniger zu ermüden. Ebenso erfordert auch unsere Bereitschaft, unser ganzes Leben der Gottesmutter zu schenken, Mut und gibt zugleich Mut, wir bekommen aber mit dem, was wir erreichen, unermessliche Freude, die uns hilft, bedeutend mehr zu tun. Das könne man vergleichen mit unserer Hoffnung, dass der Dreifaltige Gott nicht müde wird, Gnaden über Gnaden auszugießen und dass im Himmel alles anerkannt wird, was wir tun.

Oft bin ich diese Straße gefahren, die ich mit Pater Kentenich gefahren war, sowohl physisch, um das Heiligtum zu besuchen, als auch geistig, auf der Suche nach der vollen Bedeutung dessen, was er auf der Straße nach Cathcart gesagt hatte. Wie alle diese Gespräche und die Dinge, die er zu so vielen Menschen sagte, während ich in seiner Gesellschaft oder in der Nähe war, gab es Worte oder Gedanken, die Zeit erforderten, um sie sich ins Gedächtnis zu rufen und darüber nachzudenken.

Frank Manson-KullinIch erinnere mich, dass mir die Treffen mit Pater Kentenich wertvolle Einsicht und Verständnis der Herausforderungen des Lebens gaben; Selbsterziehung und Disziplin im richtigen Gleichgewicht und zu religiöser Gestaltung in meinem Leben. Hier war ein katholischer Priester, der mir klar machte, dass die Mutter im Haus die beste Erzieherin ist und dass ich ihr bei ihrer Elternaufgabe helfen würde, wenn ich ihr gegenüber zuvorkommend und hilfsbereit wäre, gerade wegen der Abwesenheit meines Vaters von zu Hause. Das half mir schon in jungen Jahren zu erkennen, dass die Formung daheim ein langer Weg sein würde in meiner Entwicklung als Persönlichkeit, und dass ich, indem ich Verantwortung übernahm, ihr in mehr als einer Weise beistehen könnte. Das zu akzeptieren, von jungen Jahren an verantwortlich zu sein und alles außergewöhnlich gut zu tun, egal welche Herausforderung das bedeutete, sollte meiner Mutter viel Freude und Glück und mir selbst persönliche Erfüllung bringen. Pater Kentenichs Tun, seine Worte und Äußerungen, sein Leben und alles was er tat, diente und ehrte unsere Dreimal wunderbare Mutter und Königin von Schönstatt.

Die Begegnungen mit dem Gründer als Junge lehrten mich die Notwendigkeit, den Herausforderungen des Lebens verantwortungsbewusst zu begegnen und hatten ein positives Ergebnis - sie führten zur Entwicklung einer frohen, einträchtigen und liebevollen Beziehung zu meinen Eltern, Brüdern und Schwestern, Freunden und allen anderen im Leben - und am meisten im täglichen Streben beim Aufbau meiner Beziehung zu Gott."



Übersetzung: Gerti Lehnen, Deutschland

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