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Elisabeth Schalück: Ver sacrum, heiliger Frühling für Schönstatt
Walburga Westermann. Am 09. Februar 2011 ist der 50. Todestag von Elisabeth Schalück, damalige Abteilungsträgerin der Schönstatt-Mädchen-Jugend der Abteilung Wiedenbrück. Frauen und Mütter, die damals bei Elisabeth in der Gruppe waren, haben den Anstoß gegeben, dieses Tages in besonderer Weise zu gedenken. So wird in der Heimatgemeinde am Vorabend ihres Todestages, dem 08. Februar 2011 um 18.30 Uhr in St. Aegidius zu Wiedenbrück eine Hl. Messe gefeiert.
Am Todestag selbst, dem 09. Februar, wird in Paderborn, im Heiligtum des Liebesbundes für Europa um 17.00 Uhr ebenfalls im Gedenken an Elisabeth Schalück eine Hl. Messe gefeiert. Alle, die mit ihr verbunden waren und sie kannten, sind zu den Eucharistiefeiern herzlich eingeladen.
Wer war Elisabeth Schalück?
Elisabeth war eine von uns. Sie hat in unseren Reihen gestanden. Geboren wurde sie am 06. Mai 1930. Sie starb am 09. Februar 1961 als Novizin der Schönstätter Marienschwestern. Mit ihren Geschwistern - einer Schwester und zwei Brüdern - wuchs sie in einer echt katholischen Familie in Wiedenbrück auf. Ihre Eltern hatten eine kleine Landwirtschaft, wo es an Arbeit nicht mangelte: Haushalt, Vieh versorgen und im Sommer auf dem Felde kräftig zufassen, zählten zu Elisabeths Aufgaben. Bereits 1948 starb ihr Vater, ein ernster und auf Ganzheit ausgerichteter Mann. - Ihre Mutter, eine humorvolle und tief religiöse Frau, war immer etwas kränklich.
Rückblickend auf ihr Leben dürfen wir sagen: Sie hat uns nicht nur an äußerer Größe weit überragt, sondern sie überragt uns noch mehr an innerer Größe.
Sie wollte Lehrerin werden, doch die Kriegsverhältnisse ließen sie diesen Wunschtraum begraben.
Unermüdlich beim Aufbau von Gruppen
Als 14jährige lernte sie die Schönstatt-Mädchen-Jugend kennen. Elisabeth sagte dazu später: „Ich hab es eigentlich nur der Trägerin zu lieb getan, weil sie mir gut gefiel. Was die Gruppe und Schönstatt wollten, habe ich erst viel später begriffen."
1948 hat sie zum ersten Mal am Schwarzhorntreffen, der jährlichen Schulungstagung der Diözesan- und Abteilungsträgerinnen, teilgenommen. In unermüdlicher Kleinarbeit baute sie Gruppen auf, zunächst in Wiedenbrück und dann darüber hinaus. Es dauert nicht lange, da ist Elisabeth eine der tragenden Kräfte in der Schönstatt-Mädchen-Jugend im Paderborner Land. Sie schenkt alle Fähigkeiten ihres Herzens und Geistes dem Aufbau des Jugendreiches. Mit ihrer humorvollen Art wirkte sie anziehend und steckte andere an. Auf eine ernste Frage konnte sie mit einem Scherz antworten, der aber eine tiefgründige Lösung enthielt.
Ver sacrum - heiliger Frühling
Als 1954 bei einer Schulungstagung in Freckenhorst (Münsterland) der Ver sacrum-Gedanke auftaucht, ist Elisabeth eine von denen, die davon am tiefsten ergriffen ist. Die Mädchen-Jugend wollte nach dem Vorbild der männlichen Schönstatt-Jugend, wie Heinz Schäfer und Julius Steinkaul alles einsetzen, auch ihr Leben, für die Sendung Schönstatts. Allen war klar: der Sieg der Schönstattkönigin ist an Bedingungen geknüpft, an den Einsatz in völliger Abhängigkeit von der Gottesmutter. Am 29. Mai 1954 legte Elisabeth Schalück mit allen anwesenden Trägerinnen in Freckenhorst die Ver sacrum-Weihe ab.
Den Ver sacrum-Gedanken trug sie in ihre Wiedenbrücker Abteilung hinein und am 11. Dezember 1955 legten die Trägerinnen der Wiedenbrücker Schönstatt-Jugend zum ersten Mal die Ver sacrum-Weihe ab, die sie nachfolgend jedes Jahr um den 08. Dezember erneuerten. Als Erinnerungszeichen erhielten sie ein schwarzes Kreuz.
Ich nehme von meiner Weihe nichts zurück
Elisabeth wollte ihr Leben ganz der Sendung Schönstatts zur Verfügung stellen. Sie wollte Marienschwester werden. Doch die häuslichen Verhältnisse ließen es nicht zu. Erst als ihr Bruder verheiratet war, wusste sie ihre Mutter und Haus und Hof gut versorgt.
Am 03. November 1960 kam sie verspätet in das Postulat der Marienschwestern nach Jülich und ist dort praktisch vom ersten Tag an krank. Ständige Magenbeschwerden hatten sie sehr geschwächt. Bei einer Operation im Dezember stellt man erschüttert fest, dass sie im höchsten Stadium krebskrank und ihr Leben nicht mehr zu retten ist. Sie spricht erneut ihre Ver sacrum-Weihe und die Worte: „Ich nehme von meiner Weihe nichts zurück. Ich sage mein Ja zu allem, was Gott will. Aber es ist schwer."
Ihren sehnlichsten Wunsch, Marienschwester zu werden, erfüllt ihr die Schwesternfamilie. Sie wird in der Silvesternacht 1960/61 in Jülich eingekleidet. Am 09. Februar 1961 gibt sie ihr Leben in die Hand des Vaters zurück.
Elisabeth hat meines Wissens Pater Kentenich nicht persönlich kennen gelernt. Doch für die Sendung Schönstatts hat sie ihr Leben hingegeben.
So hat die Paderborner Schönstattfamilie neben Wolfgang Nerlich für die Mannesjugend, dessen 50. Todestag am 29. August 2010 begangen wurde (siehe: 03.09.2010), für die weibliche Jugend eine Elisabeth Schalück.