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22. Januar 2011 | International | 

Vaterströmung pur: eine Pater-Kentenich-Statue beim Heiligtum in Rio de Janeiro


Bençao da estatua no Rio de JaneiroBRASILIEN, Benice Bon, Lurimar Calheiros, Maria Dolores de Melo. Rio de Janeiro macht in diesen Tagen Schlagzeilen in der Weltpresse - unter meterhohen Schlammlawinen sind Menschenleben, Häuser und Träume begraben worden. Wo sehr viel Wasser auf sehr viel Gefälle trifft, setzt sich alles in Bewegung - mit verheerenden Folgen hier. Ein Bild aber auch, das Pater Kentenich für die Arbeit mit Strömungen gebraucht. Und auch dies erlebt Rio de Janeiro. Als die Menschen am ersten Bündnistag des Jahres - 45 Bündnistage vor dem 18.10.2014 - zum Heiligtum kamen, begegnen sie gestaltgewordener Vaterströmung. Denn einen Monat zuvor, am 18. Dezember wurde hier in Gegenwart von 800 Pilgern aus der Erzdiözese Niterói und Petrópolis und 1.800 aus der Erzdiözese Río de Janeiro der Pater-Kentenich-Platz und die Statue des Vaters und Gründers gesegnet.

 

Mit großer Vorfreude und Glauben kamen die Pilgergruppen aus verschiedenen Pfarreien zum Heiligtum - die Pilger aus Niteroi und Petrópolis am Morgen, die aus Rio am Nachmittag. Die Feiern begannen mit dem Rosenkranz der Männer, um 9.00 Uhr am Bildstock und um 14.30 Uhr im Pilgerzelt für die Pilger, die am Nachmittag kamen. Am Morgen war nach dem Rosenkranz die Segensandacht und eine Zeit der eucharistischen Anbetung unter der Leitung von Pfr. Sergio Pagano aus Niterói (der an diesem Tag seinen 34. Priesterweihetag feierte). Das alles in einem sehr spirituellen Glaubensklima.

Feierlicher Einzug der Fahnen

Bençao da estatua no Rio de JaneiroSowohl am Morgen wie am Nachmittag begann die heilige Messe mit dem feierlichen Einzug der Fahnen Brasiliens, des Vatikans, Schönstatts und verschiedener Gliederungen vom Heiligtum zum Zelt.

In einem Klima der Ergriffenheit, Begeisterung und Glaubenskraft waren die Schönstattfamilie und alle Pilger bei der heiligen Messe dabei; Pater Vandemir Meister - Regionaloberer der Schönstattpatres Brasiliens und Regionalassist der Familienbewegung und der Männer-Rosenkranz-Bewegung - war Hauptzelebrant. Am Morgen konzelebrierten dabei Pfr. Sergio Pagano und Pfr. Luiz Maurício da Silva Telles, Pfarrer der Herz-Jesu-Pfarrei, und am Nachmittag Pfr. Marcio Araujo, Pfarrvikar aus Recreio.

Die großen Gründer haben eine prophetische Mission

In seiner Predigt ging P. Vandemir zunächst aus von der liturgischen Zeit des Advent und der großen adventlichen Gestalt des heiligen Josef. Der heilige Josef, so P. Meister, war ein Mann des praktischen Vorsehungsglaubens, denn er hat die Pläne Gottes angenommen und erfüllt.

"Doch auch heute haben wir einen Josef - Josef Kentenich, den Gründer der Apostolischen Schönstatt-Bewegung. Auch er hat im tiefen Dialog mit Gott gelebt und im praktischen Vorsehungsglauben. Die großen Gründer haben eine prophetische Mission. Pater Kentenich hat die Kirche bis in ihre Grundpfeiler hinein geprägt mit den sechs Säkularinstituten und vielen anderen Gemeinschaften verbindlichen religiös-apostolischen Lebens. Er war ein großer Gründer, der die Kirche geliebt hat. Die Fruchtbarkeit seines Wirkens zeigt sich vor allem in der Kampagne der Pilgernden Gottesmutter, die wir heute in über 160 Ländern finden. Wir wollen beten um seine Seligsprechung."

Am Ende der Heiligen Messe erneuerten alle das Liebesbündnis und zogen dann zum Heiligtums-Platz.

Ein Meilenstein in der Geschichte des Tabor-Heiligtums der Erlösung der Familie

ao lado do Padre Vandemir é o Sr. Hildebrando Lima, o artista que fez a estátua.Die Schönstattfamilie von Rio de Janeiro erlebte an diesem Tag einen Meilenstein in der Geschichte ihres Tabor-Heiligtums der Erlösung der Familie: die Einweihung des neugestalteten Heiligtums-Platzes, Geschenk zum hundertjährigen Priesterweihejubiläum Pater Kentenichs und nun auch ganz aktuell ein Beitrag im Jahr der Vaterströmung.

Der ganze Platz soll nach dem Willen des Architekten ein Denkmal des 17. März 1947 sein, des Tages, an dem Pater Kentenich zum ersten Mal brasilianischen Boden betreten hat, eben in dieser Stadt, über der die Christusstatue steht - in Rio de Janeiro. Die Wellen, die den Strand von Rio umspülen und sich in den Mustern auf dem Boden des Platzes wiederfinden, stehen weltweit für Rio de Janeiro.

Vor dem Heiligtum stellen diese Wellen die Kraft des Gnadenmeeres dar, das aus einer winzig kleinen Quelle entstanden ist - aus dem Schönstatt-Heiligtum am 18. Oktober 1914.

Das Ziel ist, dass alle Tag um Tag sich in diesen einfachen, wunderbaren Ursprung hineinlassen; aus dessen Verstehen heraus erst begreift man die Gnadenwellen, die die Schönstatt-Bewegung tragen und zum Dienst an der Kirche drängen.

Zum Höhepunkt des Festes wurde feierlich die große "Eroberung" der Schönstattfamilie enthüllt: die Statue Pater Kentenichs, die von nun an alle, die zum Heiligtum pilgern, empfangen und begrüßen soll. Ein besonderes Merkmal der Statue sind die Hände, die sich zu einer Willkommensgeste öffnen.

Zwölf hölzerne Stelen, die die Anlage umgeben, stehen für Freuden und Gebete, Opfer und Verzichte - mit einem Wort, für die Beiträge zum Gnadenkapital, lebendiger Beweis dafür, dass es der Dreimal Wunderbaren Mutter auf die menschliche Mitwirkung ankommt. Im Liebesbündnis von 1914 hat Pater Kentenich die Macht menschlicher Mitwirkung in Glauben und Wagemut beispielhaft gezeigt.

Das Fundament der Statue

Bençao da estatua no Rio de JaneiroDiese menschliche Mitwirkung soll das Fundament seiner Statue inmitten der Familie sein: wer immer zum Heiligtum kommt, ist eingeladen, mit der Mutter und Königin Schönstatts zusammen zu arbeiten zum Aufbau des Reiches Gottes und der Verwirklichung einer Bündniskultur.

Am Weihetag von Platz und Statue hat die Schönstattfamilie von Rio der historischen Bedeutung des Geschehens Ausdruck gegeben durch Urkunden, die von den Gliederungen und der Kampagne der Pilgernden Gottesmutter verfasst und in einer "Bundeslade" aufgehoben wurden, sodass kommende Generationen nacherleben können, was mit der Erarbeitung verbunden war. Dazu sang Fátima Gabrielli zur Freude aller die Familienhynme: Breit um uns deinen Mantel…

Eine Marienschwester trug die Urkunden zum Heiligtum, wo sie dem Leiter der Schönstattfamilie von Niteroi und Rio de Janeiro übergeben und bei der Statue hinterlegt wurden.

Der Vater ist immer bei mir, mein Vater

Bençao da estatua no Rio de JaneiroDann endlich war es soweit: der Wandschirm, der die Statue noch versteckt hatte, wurde geöffnet! Da gab es Tränen bei manchen vor lauter Ergriffenheit, während Pater Vandemir Meister und die anderen anwesenden Priester die Statue segneten. Und immer wieder hörte man: "Er ist bei uns!"

Da musste dann Fátima Gabrielli einfach das Lied singen: "Der Vater ist immer bei mir, mein Vater". Nach dem Lied waren dann alle eingeladen, das Gebet um die Seligsprechung Pater Kentenichs zu beten, das alle auf den Erinnerungsbildchen fanden, das eigens für diesen Tag gedruckt worden war.

Der Künstler, der die Statue angefertigt hat, Lee Hildebrand, sprach von seiner Ergriffenheit und Begeisterung, mit der er diese Arbeit gemacht habe; Pater Kentenich habe ihn immer an den heiligen Josef erinnert…

Am Heiligtum spielte das Symphonische Orchester von Rio de Janeiro die Nationalhymne, und nach der Segnung der Statue die Hymne von Rio: "Wunderbare Stadt". Von diesem Klima festlicher Freude wurden einfach alle angesteckt.

Es waren bewegende und unvergessliche Stunden einer echten Begegnung mit dem Gründer und eine einmalige Gelegenheit tieferer Verbundenheit mit ihm und dadurch mit Schönstatt.

Die Statue Pater Kentenichs, die erste, die im Jahr der Vaterströmung errichtet wurde, kündet jedem: "Ich bin da. Kommt."


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