Nachrichten
Die Straße nach Berg Schönstatt wird ausgebaut
mkf/Cassio Leal. „Vallendarer Buckelpiste" heißt sie im Volksmund, „Wandhofweg" in den amtlichen Karten, „die Straße nach Berg Schönstatt" für diejenigen, die sie am meisten befahren - sei es mit weniger als Tempo 20 aus Angst um die Stoßdämpfer oder im Rennfahrerstil um die Schlaglöcher herum.
Egal wie man sie nennt, ab Montag, 5. Oktober, befahren sie bis Ende Mai 2010 nur noch Baustellenfahrzeuge, denn sie wird ausgebaut - und darum voll gesperrt.
Vermessungsarbeiten auf der Straße, Zahlencodes in grün und weißer Farbe auf den Bordsteinen, Errichtung von Ausweichbuchten und Schotteraufschüttung auf der sonst fast nur von Wanderern und Traktoren benutzten Wirtschaftsweg durch den Wald bei Höhr-Grenzhausen, schließlich am Freitag Umleitungsschilder und die ersten Maschinen:
Es ist soweit, der lange erwartete Ausbau beginnt am kommenden Montag und soll bis zum 31. Mai abgeschlossen sein.
Bis dahin ist die Straße für den Autoverkehr voll gesperrt.
Berg Schönstatt bleibt erreichbar
Ist Berg Schönstatt nun für ein Dreiviertel Jahr mehr oder weniger vom Rest Schönstatts abgeschnitten? Schwester M. Hedithe Maximini dazu: „ Wie wir erfahren haben, wird die Baufirma in der Weihnachtszeit eine Winterpause einlegen. Im Blick auf die "10 Minuten an der Krippe "hoffen wir, dass die Straße in dieser Zeit einspurig freigegeben werden kann. Wichtig ist, dass Berg Schönstatt ohne Unterbrechung an das Verkehrsnetz angebunden bleibt und jederzeit zu erreichen ist."
Eine Zufahrt von Vallendar aus ist in dieser Zeit nicht möglich, die Umleitung ist ausgeschildert und erfolgt über Höhr-Grenzhausen: Rheinstraße-Schützenstraße-Wirtschaftsweg- in Richtung „Wandhof" - es geht da direkt geradeaus eine zunächst asphaltierte Straße in den Wald hinein.
Die wesentlich kürzere Strecke an der Tongrube vorbei ist dem Werksverkehr vorbehalten und darf aus Sicherheitsgründen nicht benutzt werden. Vom Tal in Schönstatt aus dauert die Fahrt zur Anbetungskirche über die Umleitung jetzt etwa 20 Minuten. Wer von der Autobahn 48 aus direkt auf Berg Schönstatt fahren möchte, sollte die Ausfahrt Höhr-Grenzhausen benutzen, die Umgehungsstraße Richrtung Vallendar fahren und dann links zurück in den Ort Höhr-Grenzhausen abbiegen; dort den Umleitungsschildern folgen.
Auch für Fußgänger isr die Straße vom Tal auf Berg Schönstatt gesperrt - doch in den letzten Wochen wurden einige schon fast vergessene Fußwege aus dem Dornröschenschlaf geweckt!
Testfahrt endet mit Urwaldgefühl
Nun wäre PressOffice nicht PressOffice, würde man nicht ein paar aktuelle Fotos zur Bebilderung dieser nüchternen Meldung haben und außerdem einem Praktikanten die Gelegenheit zu einer Erfahrung besonderer Art geben wollen. Und wer aus dem Großstadtdschungel Sao Paulos kommt und dessen Land gerade den Zugschlag für die Sommerspiele 2016 bekommen hat, lässt so eine Herausforderung nicht an sich vorübergehen.
Autoschlüssel her und los: „Als ich die Fotos auf der Straße nach Berg Schönstatt machte, blieb kein Zweifel daran, dass die Straße stark, sehr stark beschädigt ist, und dass der Ausbau für alle, die Schönstatt besuchen oder hier wohnen, ein großer Gewinn ist. Ich machte ein paar dramatische Schlaglochfotos, doch mein Abenteuer sollte erst beginnen.
Denn als ich zurück zum PressOffice fahren wollte, kam mir die Idee, doch den Umweg zu fahren, den alle die nächsten Monate benutzen müssen. Diese Strecke von theoretisch 20 - 25 Minuten war ein echtes Urwald-Abenteuer mitten in Deutschland! Die Straße ist erst noch asphaltiert und geht dann in einen Sandweg mitten durch den Wald über. Oder genau genommen, mehrere Sandwege und weit und breit kein Umleitungsschild. Ich entschied mich also für einen der Sandwege und irgendwann war der kein Weg mehr, sondern einfach zu Ende.
Ich rief auf dem Handy das PressOffice an (in Erinnerung an die höchst präzise Wegbeschreibung: „erst links und dann immer geradeaus, bis es irgendwann rechts ab geht, aber nicht wo es bergab geht, sondern danach") oder wollte zumindest, denn: „Kein Netz" stand da auf dem Display! Amazonas-Urwald-Gefühl. Wenigstens gibt es hier keine Schlangen, nur Wildschweine...
Ich habe jedenfalls gleich gewendet und gehofft, irgendwann den Asphaltweg wieder zu erreichen, der mich sicher zur Anbetungskirche und dann ins Tal bringen würde! Was ein Glück, dass die Straße noch offen ist!!!"
Seit Montag stehen nun überall Umleitungsschilder ... nur der Waldweg wird immer mehr zum Matschweg... Nüchterner Kommentar: "Autowaschen lohnt bis Mai nicht mehr wirklich!"
Umleitungskarte (vom Planungsbüro zur Verfügung gestellt) (pdf)