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27. Dezember 2010 | Menschen | 

Pater Horacio Rivas heimgerufen


CHILE, Alejandro Reid/mkf. Am Morgen des Festes der Heiligen Familie, am 26. Dezember, ist Pater Horacio Rivas, Chile, heimgerufen worden in die Ewige Weihnacht. „Die Gottesmutter hat einen schönen Tag ausgesucht, um ihn an ihrer Hand heim zum Vater zu führen. Wir verbinden uns im Gebet für ihn, in Dankbarkeit für alles, was er uns geschenkt hat mit seinem priesterlichen, menschlichen, nahen, gütigen und frohen Wesen", so Marangeles Acosta auf der Seite in Facebook, auf der Schönstätter aus Chile seit Wochen sich zum gemeinsamen Gebet für ihn verabredet hatten.

Noviembre de 2010

Seit heute um 12.00 Uhr ist Pater Horacio Rivas im Haus der Schönstatt-Patres in Bellavista aufgebahrt, heute abend ist Messe in der Kirche in Bellavista und morgen, am 27. Dezember, ist die Beerdigung. Pater Horacio Rivas starb an einer im September diagnostizierten Krebserkrankung. Er hatte noch im Juli eine Pilgergruppe aus Chile nach Schönstatt begleitet.

Brief von P. Horacio Rivas nach der Diagnose

Der Brief, den er vor drei Monaten an die Schönstattfamilie schrieb, spricht besser als jeder andere Nachruf von seiner Haltung, seiner radikalen Hingabe und ja, seiner heiligmäßigen Haltung, mit der er diese letzte Phase seines Lebens gestaltet hat.


Santiago, 29. September  2010

An alle meine Freunde und Bekannten

An alle meine Brüder und Schwestern im Liebesbündnis

Und an alle, die ich tief im Herzen trage.

Einen herzlichen und dankbaren Gruß für die vielen Gebete und Gedenken, die Sie andauernd für mich geschenkt haben. Ich glaube, es ist jetzt an der Zeit, das in den langen Wochen meiner Abwesenheit Erlebte mit Ihnen zu teilen.

Sie haben schon gehört, dass alles mit starken Magenbeschwerden angefangen hat, anscheinend aufgrund von wegen einer Infektion verordneten Antibiotika. Ich bemerkte, dass der Magen auf manche Speisen nicht gut reagierte. Die Untersuchungen ergaben einen paralytischen Ileus, der nicht unbedingt operativ behandelt werden musste, aber nur langsam und über längere Zeit geheilt werden konnte. Diese Etappe zog sich sehr lang hin, da Fort- und Rückschritte einander abwechselten.

Das Ärzteteam der Katholischen Universität hat mit äußerster Professionalität, Hingabe und Herzlichkeit gearbeitet. Sie haben alles untersucht und vor allem eine Engelsgeduld aufgebracht. Es ist bald klar, dass mein Magen in Zukunft weniger Nahrung aufnehmen kann. Das wird untersucht: Wieviel? Was? Nur Brei? Andere Nahrungsmittel?

Aufgrund der verschiedenen Untersuchungen in diesen Tagen - zwei Scans - tauchen erstmals Metastasen auf. Bei allen anderen Untersuchungen - seit der Operation im April letzten Jahres bis vor den beiden Scans - war alles immer perfekt gewesen, keinerlei Hinweise auf etwas Bösartiges. Jetzt allerdings ist klar zu sehen, dass die Lymphknoten dort von Krebs durchdrungen sind, der sich langsam aber sicher ausbreitet. Chemotherapie oder Bestrahlung sind nicht angebracht und würden nur sehr negative Auswirkungen haben. So bleibt nicht  anderes, als die Entwicklung, den Fortschritt der Krebserkrankung abzuwarten. Nach medizinischer Kenntnis bleiben einige Monate, nach dem Plan Gottes das, was er vorgesehen hat.

Ich stelle mir Ihre Reaktionen auf diese Nachricht vor. Sie dürften vielfältig sein weil sie so unerwartet kommt -  auch für mich  -, wegen der unzähligen Meinungen zu möglichen Lösungen, der Fülle an Angeboten und anderen Heilmethoden aufgrund anderer bekannter Fälle usw. Dazu möchte ich nur sagen, dass das alles mit einem Team hervorragender Ärzte besprochen worden ist, in aller Gründlichkeit, Tiefe und Weite dieser Themen.

Ich bin in Frieden; ich habe den ersten Schlag aufgenommen und mittlerweile alles dem Herrn, der Gottesmutter und unserem Vater in die Hände gelegt. Diese Tage und Stunden haben mir sehr geholfen, diese neue, diese letzte Etappe meines Lebens anzuschauen und neu präsent zu halten, wozu Gott mich gerufen hat und was ich versucht habe, in der Kraft des Liebesbündnisses mit der Gottesmutter im Heiligtum zu leben. Möge der Geist der Inscriptio mich auf diesem letzten Weg begleiten, um diese Zeit das ganze Wunderbare des Priesterseins zu leben.

Liebe Freunde und Brüder, das alles wollte ich mit Ihnen teilen. Ich habe versucht, es so ruhig, objektiv und schlicht wie möglich zu tun. Es ist mein ehrlicher Wunsch, Ihnen allen dies mit vollem Vertrauen anzuvertrauen.

P. Horacio Rivas, noviembre de 2010Zum Schluss möchte ich ein paar Dinge vorschlagen für die Zeit dieser neuen Etappe:

1. Dass wir gemeinsam weiterarbeiten und in der gleichen Freude wie immer im In-, Mit- und Füreinander einer einzigen Familie im Gebet und im Gnadenkapital: Dabei gelte das Gebet dem Anliegen, dass ich immer in Frieden bin und tief bereit für meine endgültige Begegnung mit Gott.

2. Dass wir gemeinsam nie die Freude verlieren, uns als beschenkte Kinder der Gottesmutter und des Herrn zu wissen und zu erleben.

3. Für diejenigen, die von Gott ein „Wunder" erbitten, dass sie es auf die Fürbitte unseres Vaters und Gründers erflehen, für seine Heiligsprechung.

4. Ich selbst möchte meine normalen priesterlichen Aufgaben weiter verrichten, angepasst an das Maß des Fortschritts der Krankheit und ihrer verschiedenen Etappen.

In herzlicher Verbundenheit, immer geeint im Gebet und im Gnadenkapital, danke ich Ihnen und segne Sie,

Ihr  P. Horacio

Totenwache

19.15 hs. -Wir sind in Bellavista, vor ein paar Minuten ist eine Totenwache für Pater Horacio zu Ende gegangen, in diesen Minuten bringen sie ihn in die Heilig-Geist-Kirche, wo um 20.00 Uhr eine heilige Messe für ihn gefeiert wird. Morgen ist die Beisetzung um 18.00 Uhr. Es sind viele Familien gekommen, viele Priester aus der Bewegung, die ihn in diesen Momenten begleiten möchten.

Totenwache


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