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18. Dezember 2025 | Deutschland | 

Kein Zimmer frei? Doch bei uns! – Adventswochenende für Familien im Schönstattzentrum in Würzburg


Der Ochse und der Esel suchen mit Hilfe der Kinder eine Unterkunft für die Nacht (Foto: J. Nancupil)

Der Ochse und der Esel suchen mit Hilfe der Kinder eine Unterkunft für die Nacht (Foto: J. Nancupil)

Johanna Ostheimer. Wie wohltuend es ist, Raum füreinander und für Gott zu schaffen, erlebten zahlreiche Familien beim Adventswochenende in Würzburg. Unter dem Motto „Kein Zimmer frei? Doch bei uns!“ kamen sie zusammen, um Gemeinschaft, Besinnung und Kreativität zu teilen.

Ankommen und Türen öffnen

Am Freitag reisten die Familien nach und nach an – mit Koffern, Kuscheltieren und großer Vorfreude. Zur Begrüßung erhielten alle eine liebevoll gestaltete „Haus-Tüte“, die bereits auf das Thema des Wochenendes einstimmte. Nach dem Abendessen versammelten sich die Teilnehmenden zur Eröffnungsrunde. Symbolisch klingelte ein Kind an einer selbstgebauten Tür, hinter der jeweils eine Familie stand und von der Gruppe mit dem Ruf „Klingelingling – wer ist denn da?“ begrüßt wurde.

Anschließend gestaltete jede Familie ihr eigenes „Familienhaus“ aus Papier und Farben. Dabei ging es nicht nur um Bastelarbeit, sondern um die Frage nach inneren Räumen: Wie offen sind unsere Türen – füreinander, für Gott und für Neues? Beim Improvisationstheater wurde viel gelacht, und das Lied „So kommt Gott zu uns“ fasste die Botschaft des Abends zusammen. Ein meditativer Tagesrückblick im Heiligtum mit Taizé-Gesängen ließ den ersten Tag ruhig ausklingen.

Begegnung, Austausch und Kreativität

Der Samstag begann mit einem kurzen Morgenimpuls unter der Leitfrage, wie es klingt, wenn Gott anklopft. In ihrem Vortrag sprach Sr. M. Brigitt Rosam über die Offenheit für Gott und die Gottesmutter im Alltag und darüber, wie ein Zuhause durch ein Hausheiligtum zu einem Ort lebendiger Begegnung werden kann. In der anschließenden Paarzeit nutzten viele Paare die Gelegenheit zu ehrlichen und persönlichen Gesprächen anhand vorbereiteter Impulsfragen.

Bei einer Draußenaktion präsentieren die Familien ihre Naturkrippen (Foto: J. Nancupil)

Bei einer Draußenaktion präsentieren die Familien ihre Naturkrippen (Foto: J. Nancupil)

Am Nachmittag entstanden im Freien aus Naturmaterialien kleine Krippen – individuelle Orte für die Geburt Jesu, so vielfältig wie die Familien selbst. Daneben wurde gebastelt, gespielt und gelacht. Besonders beliebt waren selbst gestaltete Türschilder für jedes Familienmitglied sowie verschiedene Brettspiele. Eine meditative Einheit bot einen stillen Moment der Besinnung mitten im lebendigen Treiben.

Ein besonderer Dank gilt den engagierten Kinderbetreuerinnen und -betreuern, die den Kindern eine kreative und fröhliche Zeit ermöglichten und den Eltern damit wertvolle Freiräume schenkten.

Gemeinschaft feiern und gesegnet heimkehren

Der bunte Abend bildete einen weiteren Höhepunkt: Bei Punsch und Plätzchen sorgte ein humorvolles Krippenspiel für Begeisterung, in dem Ochs Korbinian und Esel Benjamin eine besondere Rolle spielten. Auch beim gemeinsamen Spiel lernten die Erwachsenen noch Neues. Der Abend klang mit einem Segen und gemütlichem Beisammensein aus.

Mit dem Familiensegen treten die Familien den Heimweg an (Foto: J. Nancupil)

Mit dem Familiensegen treten die Familien den Heimweg an (Foto: J. Nancupil)

Am Sonntagmorgen führte Sebastian Binsteiner in die Bedeutung und Geschichte von Ritualen ein, insbesondere im Advent. Im festlichen Gottesdienst wurde spürbar, was das Wochenende geprägt hatte: Türen zu öffnen heißt, Leben hereinzulassen. „Kein Zimmer frei?“ – bei Gott nie.

Bei der Abschlussrunde und dem gemeinsamen Mittagessen zeigten sich Müdigkeit und Dankbarkeit gleichermaßen – für Begegnungen, Gespräche, gemeinsames Lachen und stille Momente. Mit offenen Herzen und vielen Anregungen für den Advent machten sich die Familien schließlich auf den Heimweg. Und manch ein Kind summte noch leise: „Und so kommt Gott zu uns, so will er uns begegnen …“


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