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Glaube, der trägt – Schönstatt-Tag 2025 mit großer Beteiligung eröffnet

In der Pilgerkirche Schönstatt versammelten sich am Samstag, 18.10.2025 gut 850 Personen zum Festgottesdienst des 111. Jubiläum des Liebesbündnisses. Gleichzeitig wurden 75 Jahre Kampagne der Pilgernden Gottesmutter gefeiert (Foto: Kröper)
Cbre/Hbre. Mit etwa 850 Teilnehmenden aus ganz Deutschland, darunter eine große Wallfahrtsgruppe aus der Diözese Rottenburg-Stuttgart sowie die Teilnehmerinnen und Teilnehmer von Jahrestagungen der Schönstatt-Familienbewegung, der Schönstatt-Frauenbewegung und der Schönstatt-Männerbewegung, hat am Morgen des 18. Oktobers 2025 der Schönstatt-Tag 2025 in der Pilgerkirche in Schönstatt, Vallendar begonnen. Hauptzelebrant der Festmesse des Tages war Weihbischof Johannes Kreidler, der die Wallfahrt aus der Diözese Rottenburg Stuttgart begleitete. Die Predigt der Festmesse hielt Pater Felix Geyer ISch, Leiter der Schönstatt-Bewegung in Deutschland.

Am Altar waren neben Weihbischof Johannes Kreidler und dem Prediger Pater Felix Geyer ISch, Pater Lothar Herter, Wallfahrtsleiter (nicht im Bild), Pater Frank Riedel (links), Vorsitzender des Landespräsidiums des Schönstattwerkes Deutschland, Diakon Injesten, Projekt Pilgerheiligtum, Pfarrer Franz Xaver Weber, Diözesanleiter der Schönstatt-Bewegung im Bistum Rottenburg-Stuttgart und der ehemalige Wallfahrtsleiter Pater Franz Widmaier ISch (Foto: Kröper)
Glauben in einer veränderten Zeit
Zunächst machte der Prediger deutlich, dass sich an diesem Tag zum 111. Mal der Lebensaufbruch des Liebesbündnisses jährt, das Pater Josef Kentenich mit einigen jungen Männern in einer damals ganz bescheidenen ehemaligen Friedhofskapelle erstmals geschlossen hat. Dann bezog er sich auf das Tagesevangelium von Mariens Besuch bei Elisabeth und stellte die Frage, wie der Glaube heute Gestalt finden und an kommende Generationen weitergegeben werden könne. In einer Zeit, in der Vertrauen und Sicherheit oft ins Wanken geraten, bleibe der Glaube eine Einladung, Gottes Handeln im eigenen Leben zu entdecken – so wie Maria bekennen konnte: „Großes hat der Mächtige an mir getan.“

Grundvollzüge des Liebesbündnisses, als Glaubenssätze formuliert, spiele bei der Jahresarbeit 2026 eine wichtige Rolle (Foto: Kröper)

Geyer: Maria ist die verlässliche Begleiterin und „Sicherungskopie“ in der Selbsterziehung, als Sicherung auf dem Weg des Glaubens (Foto: Kröper)

Bei den Fürbitten wurde besonders der 75 Jahre Kampagne der Pilgernden Gottesmutter gedacht (Foto: Kröper)

Immer vor Augen während der ganzen hl. Messe: Das neue Jahresmotto der Schönstatt-Bewegung Deutschland: "dem Wind trauen - im Sturm glauben" (Foto: Kröper)
Glaube, der zur Tat wird, ist zukunftsmächtig
Geyer erinnerte an Eindrücke von der Jugendveranstaltung „Nacht des Heiligtums“ und sprach von einem Glauben, der Zukunft eröffne (Zukunftsmächtigkeit), Entscheidungen trage (Entscheidungsmächtigkeit) und im Alltag bestehen könne (Alltagsmächtigkeit). Es bringe nichts, am Sonntag gläubig zu sein und unter der Woche sich anderen Dingen zuzuwenden. „Glaube muss dem Alltag standhalten!“ In seinem ersten Jahr als Leiter der Bewegung habe er im Gespräch mit vielen Menschen über alle Generationen hinweg davon erfahren dürfen, wie das Liebesbündnis von Schönstatt im Alltag lebbar sei. Daraus hätten sich „Grundvollzüge des Liebesbündnisses“ herauskristallisiert, wie sie auf einer Scheckkarte abgebildet seien.
Fünf Grundvollzüge des Liebesbündnisses praktisch
Ich glaube an mein Persönliches Ideal: Dieser erste Satz formuliere den Glauben daran, dass in jeder Person mehr stecke, als das, was schon sichtbar geworden sei, „nämlich das Bild, das Gott von mir hat.“ Dieses Bild zu suchen, zu formulieren und sich damit auseinanderzusetzen, sei für jede und jeden eine bleibende Chance und Aufgabe.
Ich glaube, dass ich wachsen kann: Geyer fragt provozierend: „Glauben Sie, dass Sie noch wachsen können?“ Es bedürfe Glaubenskraft, sich auf einen Weg zu begeben, auf dem morgen vieles anders sein würde als heute.
Ich glaube, Gott wirkt in meinem Leben: Er stehe demütig vor den vielen Menschen, die hierherkämen, so Pater Felix, die ihre Freuden und ihre Schwierigkeiten mitbrächten und im Angesicht von oft übergroßem Leid trotzdem glauben wollten – auch mit allen Zweifeln –, dass Gott in ihrem Leben da sei.
Ich glaube, dass mein Beitrag zählt: Jede noch so kleine Tat zähle, vielleicht sei sie im Moment unscheinbar, aber auf lange Sicht, mache gerade sie den Unterschied. Der Schönstatt-Pater lud die Zuhörenden dazu ein, dort aktiv zu werden, wo sie gerade stünden. Das erfordere Mut und Entscheidung. Und selbst dort, wo man wie gelähmt sei, könne jede und jeder im Liebesbündnis noch etwas tun: das Leid auf einen Zettel schreiben und in den Krug werfen. Loslassen, von sich weggeben, könne zum Beitrag werden, der den Unterschied mache.
Ich glaube an dein Charisma: Welche positive Wirkung von Menschen ausgehe, die feste, freie, priesterliche Charaktere seien, das habe er in den letzten Monaten auch feststellen dürfen, so der Leiter der deutschen Schönstatt-Bewegung. Wenn jede und jeder seine/ihre Krone ablege und sich für eine Sache einsetze, dann entstehe Gemeinschaft. Der Glaube an das Charisma des anderen schaffe so heiligen Boden, „denn wenn wir dem Charisma des anderen begegnen, begegnen wir Gott im Gegenüber.“
Zum Abschluss ermutigte Pater Geyer die Zuhörenden, Glaube, Entscheidung und Alltagsleben in diesem Geist zu verbinden, im Vertrauen auf die Gottesmutter als verlässliche Begleiterin und „Sicherungskopie“ in der Selbsterziehung, als Sicherung auf dem Weg des Glaubens.

Der SchönstattChor Stimmvoll unter der Leitung von Schwester M. Tabea Platzer wird begleitet von Schwester M. Faustina Nistroj (Foto: Kröper)

Weihbischof Johannes Kreidler dankt den verschiedenen Akteuren des Gottesdienstes (Foto: Kröper)
Musik, die zu Gebetsatmosphäre, Gemeinschaft und festlicher Stimmung beitrug
Der SchönstattChor Stimmvoll gestaltete den Festgottesdienst mit der Jubiläumsmesse, die 2014 zum 100-jährigen Bestehen Schönstatts komponiert worden war. Beeindruckend wie die 10 Sängerinnen und 4 Sänger die nicht einfach zu singende Messe souverän zu Gehör brachten und damit zu Gebetsatmosphäre, Gemeinschaft und festlicher Stimmung beitrugen. Ein schönes Zeichen nach dem Schlusssegen war der Dank, den Weihbischof Kreidler gegenüber dem Prediger, den Mitbrüdern am Altar, den Ministranten der Kirchenmusikerin der Liebfrauenhöhe Schw. M. Faustina Niestroj und dem Chor Stimmvoll unter der Leitung von Schwester M. Tabea Platzer zum Ausdruck brachte.