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23. September 2025 | Deutschland | 

Ein Leben für Schönstatt und die Kunst: Zum Abschied von Paul Maria Rothgerber


Todesanzeige Paul Maria Rothgerber (Foto: Schönstätter Marienbrüder)

Todesanzeige Paul Maria Rothgerber (Foto: Schönstätter Marienbrüder)

Hbre. Am 11. September 2025 verstarb im Alter von 97 Jahren der Schönstätter Marienbruder Paul Maria Rothgerber. Mit seiner künstlerischen Arbeit als Goldschmied hinterlässt er bleibende Spuren in der internationalen Schönstattbewegung. Sein Tod bedeutet den Abschied von einem Menschen, der sich in einer gläubigen Haltung mit Leidenschaft und handwerklichem Können in den Dienst Gottes und seiner Gemeinschaft stellte.

Im Weltkrieg den Weg zu Schönstatt gefunden

Geboren wurde Paul Maria Rothgerber am 6. Dezember 1927 in Waldstetten. Früh erlernte er das Gold- und Juwelierhandwerk, doch der Zweite Weltkrieg unterbrach seine Ausbildung. Mit nur 16 Jahren zur Wehrmacht eingezogen, erlebte er die Schrecken des Krieges und fand dennoch inmitten dieser Zeit den Weg zu Schönstatt – zunächst in geistiger Verbundenheit mit seiner Jugendgruppe, später konkret durch Exerzitien in Schönstatt. Aus diesen Erfahrungen reifte die Entscheidung, sein Leben Gott und der Gottesmutter zu weihen und in den Dienst Schönstatts zu stellen.

Begründer der Goldschmiedewerkstatt der Schönstätter Marienbrüder

1947 schloss er sich dem Schönstätter Jungmännerbund an, wo er erstmals mit Pater Kentenich in Kontakt kam. In die Gemeinschaft der Marienbrüder, wo er spirituelles Leben mit handwerklichen Können zusammenbringen konnte, trat er 1950 ein. 1953 legte er in Schwäbisch Gmünd seine Meisterprüfung als Goldschmied ab und gründete kurz darauf die Goldschmiede der Marienbrüder in Schönstatt, Vallendar. Dort entstanden Werke von hohem künstlerischen Wert, von Monstranzen und Tabernakeln bis hin zu Kronen für MTA-Bilder und andere sakrale Gegenstände.

Ein Handwerker des Glaubens

Seine Werkstatt war über Jahrzehnte ein Ort, an dem Kunst und Glaube miteinander verschmolzen. In vielen Schönstatt-Heiligtümer weltweit findet sich seine Handschrift. Ob Kelche, Ewiges Licht, die Ausgestaltung des Tabernakels oder Kreuze, seine Arbeiten wurden Teil des geistlichen Lebens vieler Gruppen und Gemeinschaften. Dabei war ihm nicht nur die Gestaltung der Kunstwerke wichtig, sondern auch die persönliche Begegnung mit den Auftraggebern.

Einsatz für Ausbildung und weltweite Projekte

Neben seiner schöpferischen Tätigkeit setzte er sich stark für die Ausbildung junger Goldschmiede ein. Zahlreiche Lehrlinge erhielten in seiner Werkstatt ihre Prägung. Darüber hinaus engagierte er sich in der Innung und unterstützte auch internationale Projekte, etwa ab 1980 den Aufbau einer Goldschmiede der Marienschwestern in Brasilien.

Bleibende Spuren in der Gemeinschaft

Paul Maria Rothgerber beschränkte sein Wirken nicht auf die Goldschmiedekunst. Er führte die Chronik der Marienbrüder, gestaltete Visualisierungen der Jahreslosungen der Gemeinschaft, gab interne Nachrichten heraus und war mit seinem Humor ein geschätzter Begleiter im Alltag der Gemeinschaft. Auch beim Bau des Tabors-Heiligtums und von Haus Tabor, ein lang gehegter Traum der Gemeinschaft, der seit 1950 gemeinsam mit Pater Kentenich verfolgt wurde, war er mit Herzblut beteiligt.

Sein Glaube, seine schöpferische Kraft und seine Hingabe waren bis ins hohe Alter eine Stütze für seine Mitbrüder. Mit seinem Tod verliert Schönstatt einen Menschen, dessen Leben eine Brücke schlug zwischen handwerklicher Kunst und gelebtem Glauben. Seine Werke und sein Beispiel werden weit über seinen Tod hinaus wirken.

Requiem und Beerdigung

  • Das Requiem für Paul M. Rothgerber findet am Dienstag, den 23. September 2025, um 13.30 Uhr in der Hauskapelle Marienau, Höhrer Straße 86, 56179 Vallendar statt. 
  • Anschließend findet die Urnenbeisetzung auf dem Friedhof Vallendar statt.


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