Nachrichten
Gelebt aus der Spiritualität der Schönstatt-Bewegung für die Menschen und die Kirche – Ein später Nachruf auf Pfarrer em. Albert Bettmer
Todesanzeige Pfarrer em. Albert Maria Bettmer (Foto: privat)
Hbre. Bereits am 3. Juni 2025 verstarb Pfarrer em. Albert Bettmer in Münster im Alter von 99 Jahren. Mit seinem langen priesterlichen Wirken und seiner tiefen Verbundenheit zur Schönstattbewegung hat er das Glaubensleben nicht nur im Bistum Münster nachhaltig mitgeprägt. Er war Seelsorger, Lehrer, geistlicher Begleiter und Wegweiser für unzählige Menschen.
Frühe Jahre und Berufung
Albert Bettmer wurde am 27. März 1926 in Laer (Münsterland) als fünftes von acht Kindern einer katholischen Bauernfamilie geboren. Seine Schulzeit wurde durch den Zweiten Weltkrieg unterbrochen, in dessen Verlauf er zum Militär eingezogen wurde und in Gefangenschaft geriet. Nach dem Abitur im Jahr 1946 und einer landwirtschaftlichen Lehre entschied er sich, dem Ruf Gottes zu folgen, und begann 1949 das Studium der Theologie und Philosophie in Münster und Freiburg. Die Priesterweihe empfing er am 18. Dezember 1954 durch Bischof Michael Keller in Münster.
Priesterliches Wirken in der Diözese Münster
Seine ersten Jahre als Kaplan verbrachte Bettmer in Brochterbeck (St. Peter und Paul), wo er rasch das Vertrauen der Gläubigen gewann. 1957 wurde er Subsidiar in Ibbenbüren St. Michael und unterrichtete als Religionslehrer an den Kreisberufsschulen Tecklenburg. Ab 1962 war er Bezirksbeauftragter für den Religionsunterricht und wurde ein Jahr später zum Rektor ernannt. 1965 übernahm er die Verwaltung der Pfarrei St. Mariä Himmelfahrt in Bottrop-Kirchhellen-Feldhausen. Drei Jahre später ernannte ihn der Bischof zum Pfarrer von St. Ewaldi in Bocholt, wo er 22 Jahre lang wirkte. In dieser Zeit förderte er besonders die Jugendarbeit und das Engagement der Katholischen Arbeiterbewegung. Sein pastoraler Stil war geprägt von Bodenständigkeit, geistlicher Tiefe und einem offenen Ohr für die Sorgen der Menschen.
1964 begegnete Albert Maria Bettmer als junger Priester Pater Josef Kentenich in Milwaukee, USA (Foto: Archiv)
Wirken in Schönstatt und geistliche Beheimatung
Eine entscheidende Prägung erfuhr Bettmer durch die Begegnung mit Pater Josef Kentenich, dem Gründer der internationalen Schönstattbewegung. Bereits 1964 war er Mitbegründer der Neugründung des Säkularinstituts der Schönstatt-Diözesanpriester in Würzburg und schloss 1970 seinen Ewigkontrakt mit der Gemeinschaft. Als Diözesanpräses und geistlicher Begleiter war er über Jahrzehnte hinweg eine tragende Säule der Schönstatt-Bewegung im Bistum Münster.
Nach seiner Emeritierung 1990 wirkte er auf Wunsch von Bischof Lettmann am Schönstatt-Diözesanzentrum Haus Mariengrund in Münster weiter mit, feierte Gottesdienste, leitete Exerzitien und begleitete Menschen geistlich. Besonders am Herzen lag ihm die Schönstatt-Familienbewegung sowie die Schönstattbewegung Frauen und Mütter, deren geistlicher Begleiter im Bistum Münster er bis zu seinem Tod blieb.
Als Fazit seines Lebens formulierte er einmal: „Von Herzen wünsche ich im Rückblick ein bewusstes Einschalten der mütterlichen Tätigkeit Mariens in jede Pastoral gemäß den Worten des Heilands: ‚Frau siehe da deinen Sohn. Sohn, siehe da deine Mutter!‘“ Maria, so bekannte er, sei als Mutter Jesu und als dauernde Gehilfin und Gefährtin in seinem gesamten Erlösungswerk von entscheidender Bedeutung. „Im Rückblick bin ich von ganzem Herzen dankbar, den geistlichen Weg von Schönstatt erkannt zu haben. Es war eine gesegnete Arbeit, die mir viel Freude schenkte und ich wünsche, dass alle Priester zum Segen ihrer pastoralen Tätigkeit Maria als ständige Gehilfin und Gefährtin Jesu Christi zum Wohl der Kirche erkennen und lieben lernen.“
Bis in seine letzten Lebensjahre begleitete Bettmer Menschen auf ihrem Glaubens- und Lebensweg (Foto: privat)
Ein segensreiches Vermächtnis
Pfarrer Albert Bettmer teilte seinen Glauben mit großer Überzeugung und Wärme. Bis in seine letzten Lebenswochen war er ein gefragter Seelsorger und Gesprächspartner. Sein Wirken hinterließ Spuren im Leben vieler Menschen und in der Glaubensgeschichte des Bistums Münster. Mit Dankbarkeit und Respekt wurde seiner bei der Feier des Requiems am 11. Juni 2025 in St. Bartholomäus, Laer, gedacht, in der Kirche, in der er einst getauft worden war. Mit seinem Tod hat die Schönstatt-Bewegung einen Menschen verloren, dessen Leben im Dienst der Kirche und der Schönstatt-Bewegung ein Zeugnis war für gläubige Treue, für geistliche Tiefe und für die Hingabe an Gott und die Menschen.
