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1. September 2025 | Worte des Bewegungsleiters | 

Mitgehen – unterwegs mit Maria, Hoffnung wecken


Jahresmotto 2025 der Schönstatt-Bewegung Deutschland (Foto: Grabowska)

Jahresmotto 2025 der Schönstatt-Bewegung Deutschland (Foto: Grabowska)

Liebe Mitglieder und Freunde der Schönstatt-Bewegung!

es beginnt oft ganz einfach. Ein kurzer Blick. Ein Wort. Eine Begegnung. Und doch kann genau daraus etwas Größeres entstehen – ein Moment, der trägt, der Hoffnung weckt und schenkt, der den Alltag durchlichtet und uns selbst verändert.

Mitgehen – unterwegs mit Maria, Hoffnung wecken

Im September blicken wir mit der ganzen Schönstattfamilie auf ein besonderes Jubiläum: Vor 75 Jahren machte sich João Pozzobon mit dem Bild der Pilgernden Gottesmutter auf den Weg, um Christus dorthin zu bringen, wo Menschen leben, arbeiten, hoffen und suchen. Nicht groß und laut, sondern einfach – Schritt für Schritt. Er war mit Maria im Alltag von vielen Menschen unterwegs, damit Christus lebendig wird. Nicht nur in Heiligtümern und Kirchen, sondern in Küchen, Klassenzimmern, Wohnzimmern, Krankenzimmern. Dort, wo das Leben passiert. 

Was er damals begonnen hat, erinnert uns heute mehr denn je: Wir sind gerufen, uns aufzumachen. Das Jahresmotto „Du bist groß in mir – mitgehen“ lädt genau dazu ein. Mitgehen heißt nicht nur, nicht stehen zu bleiben. Es heißt: sich führen lassen, offen sein für Begegnung, bereit, sich berühren zu lassen – von dem, was andere Menschen bewegt, von ihrer Sehnsucht, ihrer Suche nach Sinn, nach Halt, nach Gott. Und daraus entsteht Bewegung: Aus dem, was an echter Lebenserfahrung und persönlicher Bedeutung geteilt wird.

Begegnung ist mehr als ein Moment

Begegnungen können Türen öffnen. Wer sich auf Begegnung einlässt, schenkt nicht nur Nähe – er empfängt auch selbst. Hoffnung wächst, wenn Menschen sich gesehen fühlen. Wenn jemand zuhört, einfach mitgeht – im Herzen, im Gebet, mit einem kleinen Zeichen.

Doch Begegnung ist noch mehr: In jeder echten Begegnung geschieht Veränderung.

Wir begegnen dem anderen – und entdecken etwas von uns selbst. Wir begegnen Gott – manchmal unerwartet, verborgen in den Augen eines Kindes, in der Stimme einer Freundin, in der Stille eines Krankenbetts. Und wir begegnen auch uns selbst – tiefer, wahrer, als wir es allein könnten. Begegnung ist Bewegung – und oft eine innere Verwandlung.

Die Bibel erzählt davon in der Szene der Begegnung zwischen Maria und Elisabeth (Lk 1,39-45). Zwei Frauen, die sich umarmen – und in dieser Umarmung wird der Gottessohn im Leib Marias erkannt, beginnt Johannes zu hüpfen. Es ist eine Begegnung voller Heiliger-Geist-Kraft, voller Freude und Tiefe. Weil Gott dort wirkt, wo Herzen einander offen begegnen. Das ist die Tiefe echter Begegnung: Sie verändert nicht nur die Stimmung – sie verändert unser Leben.

Unterwegssein – beten mit den Füßen

Wer sich mit Maria aufmacht, betet mit den Füßen.

Das Gehen selbst wird zum Gebet. Jeder Schritt sagt: Ich bin da. Ich trage dich. Ich bringe Hoffnung. So entsteht ein lebendiges Netz der Verbundenheit – zwischen Menschen, zwischen Orten, zwischen Himmel und Erde. Ein Netz von Wegen, das von Liebe und Glauben durchzogen ist. Jeder kleine Besuch mit dem Pilgerbild, jede bewusste Begegnung im Alltag, jede Wegstrecke, die wir füreinander gehen, webt an diesem Netz.

Wie das konkret aussehen kann?

  • Eine Mutter bringt das Pilgerbild zur Nachbarin, die gerade eine schwere Zeit erlebt.
  • Ein junger Mensch nimmt sich vor, auf dem Schulweg täglich für jemanden zu beten.
  • Eine Familie stellt die Gottesmutter an einen Platz im Wohnzimmer – als Zeichen: Christus wohnt bei uns.
  • Ein Krankenbesuch oder Telefonat wird zur Begegnung: Man wird füreinander „Heiligtum auf Zeit“ – weil Liebe und Glaube gegenwärtig sind.
  • Ein Ehepaar geht am Sonntag bewusst einen Spaziergang „mit Maria“, im Gespräch, im Gebet, in der Hoffnung für andere.
  • Der Bündnistag ist Anlass, sich neu auf diese Begegnung auszurichten und damit Wege neu zu suchen.

Ganz einfach und doch so tief.

Denn genau darin geschieht, was Schönstatt seit jeher prägt: Wir gehen mit Maria und werden damit immer mehr zu Christen. Mehr nicht im Sinne von „besser als andere“, sondern im Sinne von tiefer leben aus dem Evangelium und dem, was wir davon verstanden haben.

Wir gehen diesen Weg als Original (Persönliches Ideal), wachsen an jeder Begegnung, erfahren Gott bei jedem Schritt, wirken aktiv an der Mitgestaltung der Welt mit und dürfen tiefe Verbundenheit im Charisma eines jeden Menschen spüren. 

Ich wünsche Ihnen einen gesegneten Bündnistag,

Ihr 
P. Felix Geyer
Schönstatt-Bewegung Deutschland


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