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Ein eindrücklicher Schlusspunkt – Sendungsgottesdienst bei der NdH 2025

Hinaus in den Alltag, trotz aller Hindernisse - Pater Johannes Oelighoff hält eine sehr anschauliche Predigt beim Sendungsgottedienst der Nacht des Heiligtums vor der Main-Stage auf der Pilgerarena in Schönstatt, Vallendar (Foto: Brehm)
CBre. Man merkt es, dass die Jugendlichen zwei Tage miteinander gefeiert, gebetet, gelacht, nachgedacht haben, die Stimmung ist grandios, die Lieder klingen leidenschaftlich, die Band heizt an. Nach einer persönlichen Rückschau und Ausschau beginnt der Aussendungsgottesdienst.

Schönstatt-Pater Sahaya Kumar ist Hauptzelebrant des Schlussgottesdienstes der NdH 2025. Mit ihm am Altar Pater Felix Geyer (r) und Pater Johannes Oelighoff. Musikalisch wird der Gottesdienst von der Festivalband "7 for heaven" gestaltet (Foto: Brehm)
Das Blatt Papier ist immer noch Papier, aber eben jetzt ein Papierflieger
Zwei Jugendliche entfalten ein großes Blatt Papier aus dem schließlich ein Papierflieger wird. Pater Johannes Oelighoff ISch, der die Schönstatt-Mannesjugend Freiburg begleitet, greift diesen Vorgang auf. „Vielleicht geht es euch auch so: Ihr seid zur NdH gekommen und geht jetzt als Menschen zurück in den Alltag, in denen irgendetwas Neues wach geworden ist, irgendetwas in euch nachwirkt.“ Das Papier sei immer noch Papier, aber eben jetzt sei ein Papierflieger daraus geworden: „ihr seid immer noch ganz ihr, aber vielleicht mit einer neuen inneren Ausrichtung.“ So wie es auf der Anmeldeseite der NdH stehe: Christsein bedeutet nicht nur Glaube, sondern auch aktiv sein, für seine Werte einstehen und Hoffnung in die Welt tragen.

Wenn du deine Botschaft losschickst, musst du sie loslassen. aus der Hand geben ... (Foto: Brehm)

Fürbitten werden am neu "gepflanzten Baum" auf dem "Dorfplatz", der ein Requisit der Erzählung dieser NdH-Tage ist, angebracht (Foto: Brehm)
Hinaus in den Alltag – trotz aller Hindernisse
In die Welt hinaus, in den Alltag zu gehen, das sei jetzt dran, zeigt sich der Pater überzeugt. „Doch schnell stellen sich einem Hindernisse in den Weg.“ Man sei am Anfang ja noch gehypt von der NdH und käme deshalb über die ersten Hindernisse noch gelassen hinweg. Doch dann kämen größere Hindernisse … „Das ist wie auf einer Leiter: die ersten Stufen sind einfach, doch beim Höherklettern muss man sich mehr überwinden,“ – sagts und klettert selbst die Leiter hoch. Man wolle für die anderen hochsteigen, aber auch für sich selbst: Selbstwirksamkeit. Von da oben habe man schließlich einen besseren Überblick. Und dann könne man den Papierflieger losschicken; man sei ja gesandt … „Doch wenn ich ihn losschicke, muss ich ihn auch aus der Hand geben. Ich habe dann keinen Einfluss mehr darauf, wie weit er fliegt, wohin er stürzt, was er bewirkt.“
Was trägt?
Aber was trage den Papierflieger, oder was helfe beim Überwinden der Hindernisse, beim Erklimmen der Leiterstufen? Das, so Pater Johannes, stehe im gerade vorgetragenen Evangelium, wo Jesus seine verschreckten Jünger nach seiner Kreuzigung und Auferstehung in verschlossenen Räumen wiederfindet. Er trete in ihre Mitte und sage: „Der Friede sei mit euch!“ Dann hauche Jesus die Jünger an und schenke ihnen mit dem Heiligen Geist seine Energie und die Zusage: Gott ist da! „Wenn du also nach einer dummen Situation auf jemanden zugehst und mit ‚Schwamm drüber, vergeben und vergessen‘ reagierst, dann hat das Wirkung auf die Welt,“, so der Prediger. Und er ermutigt die Zuhörenden auf Jesu Zusage, den Heiligen Geist zu senden, zu bauen und davon überzeugt zu sein: „Gott wirkt in jedem Leben. Auf jedes ‚Das kann ich nicht!‘ würde Gott antworten: ‚Ich bin dabei. Ich bin bei dir! Gerade dann in deinem Alltag, wenn du auf die Leiter kletterst, um deine Botschaft zu übermitteln!‘“
Jeder hat einen wichtigen Platz
„Und was ist diese Botschaft“, fragt Oelighoff? Das sehe die Schönstattspiritualität sehr individuell: jede und jeder habe seinen bestimmten Platz, wo Gott sage: „Da träume ich dich, da wünsche ich, dass du wirkst! Ich bin da!“ Zum Abschluss der Predigt seien deshalb alle eingeladen, für sich nachzudenken und nachzuspüren: „Was ist mein Auftrag? Ich welche Richtung könnte es gehen und was ist der nächste konkrete Schritt dazu?“ „7 for heaven“ spielen etwas meditative Musik und konzentriertes Nachdenken senkt sich über den Platz. Wenn 350 junge Erwachsene überlegen, zu welcher Aufgabe Gott sie berufen hat und wie sie diese anpacken wollen, … Ein positives Zeichen für die Zukunft.

Pater Felix Geyer, Leiter der Schönstatt-Bewegung Deutschland, bei seinem Dankwort an die Organisatoren und die Teilnehmenden (Foto: Brehm)
Entscheidungsmächtigkeit, Zukunftsmächtigkeit und Alltagsmächtigkeit
Am Ende der mit guter Lobpreismusik gestalteten Messfeier wendet sich Pater Felix Geyer, der seit fast einem Jahr amtierende Leiter der Schönstatt-Bewegung, an die Organisatoren und die Teilnehmenden. Er dankt Ihnen für die NdH 2025, die ganze Energie, die sie seit Wochen und Monaten in die Vorbereitung steckten und jetzt das gelungene Wochenende. NdH’s seien für ihn, so Felix Geyer wie ein Seismograph für die Bewegung, wo es hingehe. Was er hier erlebt habe, mache ihn demütig und dankbar.
Er nehme drei Stichworte von dieser Nacht des Heiligtums mit: Entscheidungs-, Zukunfts- und Alltagsmächtigkeit. Er habe hier Menschen erlebt, die sich dazu entscheiden, ihr Leben in die Hand zu nehmen, die sich stellenden Lebensfragen – nicht nur die religiöser Natur, sondern vor allem auch die psychologischer und menschlicher Natur – anzugehen. „Das ist Liebesbündnis konkret, sein eigenes Leben gestalten und für die Zukunft von Welt und Glaube sich einsetzen.“ Und dabei dürfe man überzeugt sein, die ganze Zeit sei Jesus in der Mitte.
Dadurch entstehe Zukunftsmächtigkeit. „Ihr bewirkt durch euer Tun etwas, gebt Hoffnung, werdet selbst zu einem Hoffnungszeichen!“, so der Bewegungsleiter. Und dann habe er Alltagsmächtigkeit erlebt. „Ihr packt euren Alltag an, gestaltet ihn, genau dort, wo ihr steht. Z.B. durch die ehrfürchtige Art, wie ihr miteinander umgeht – wie ich euch hier erlebt habe.“ Neben dem, was er in die Schönstatt-Bewegung hinein mitnehme, wolle er das Versprechen geben: „Überall dort, wo ihr auf mich zugeht mit euren Vorschlägen und Initiativen, möchte ich ermöglichende Räume eröffnen – da, wo ich es kann.“

Zum Abschluss kommt das Kernteam, das die NdH vorbereitet hat, auf die Bühne (Foto: Brehm)

Marike Jall, NdH Kernteam-Sprecherin 2024 und 2025 dankt allen Helfern und allen Teilnehmenden, lädt zur NdH 2026 vom 4. bis 6. September ein und übergibt das Amt der Kernteam-Sprecherin an Sophia Ramer (Foto: Brehm)
Mutig voran mit jedem neuen Schritt
Nach dem Segen: „Ihr seid gesandt, die Welt zu gestalten“, klingt aus 350 leidenschaftlich singenden Kehlen das Mottolied 2025 zum vorerst letzten Mal: „Wir sind gesandt, die Welt zu gestalten. Mutig voran, mit jedem neuen Schritt. Auf uns’rem Weg lassen wir die Liebe walten. Hoffnung tragen wir im Herzen mit“. Dass die Jugendlichen noch lange nicht gewillt sind, dieses Glaubensfestival so schnell zu verlassen, zeigt sich am weiteren Singen, Tanzen und bunten Treiben auf dem Platz vor der Main-Stage, auch wenn ein leckeres veganes Mittagsessen im Pilgerhaus schon auf sie wartet.
Nach der NdH ist vor der NdH – Safe the Date
„Nach der NdH ist vor der NdH“, sagt die Kernteam-Sprecherin Marike Jall am Ende ihres Dankes an ihr Team und die grandiose Helfergruppe, übergibt den Staffelstab der Kernteam-Sprecherin an Sophia Ramer und lädt die jungen Leute zur nächsten NdH ein, die vom 4. bis 6. September 2026 in Schönstatt stattfinden wird.

Ein großartiges Jugendfestival der Schönstatt-Jugend Deutschland, die Nacht des Heiligtums 2025, geht bei schönstem Septemberwetter zu Ende (Foto: Brehm)