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Christine Praetorius: Was ist unser Auftrag als Christen in dieser Zeit?

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Kommentar der Woche:
Was ist unser Auftrag als Christen in dieser Zeit?

Christine Praetorius, Karlstein am Main (Foto: Basis-online.net)
Christine Praetorius
Was ist unser Auftrag als Christen in dieser Zeit?
03.09.2025
Fühlen auch Sie sich hilflos angesichts der schrecklichen Nachrichten, die uns täglich über Fernsehen, Radio und Internet erreichen? Was aber ist unsere Antwort als Mitmenschen und Erdenbürger – damit wir nicht tatenlos und resigniert abschalten? Und wie unterscheidet sich unser Handeln von dem, was Agnostiker, Humanisten und Menschenfreunde durch Ehrenamt, Spenden und Nächstenliebe für die Welt tun? Ich denke, es gibt frappierende Unterschiede. Denn als Christen auf unserem oft holprigen Glaubensweg haben wir eine Steilvorlage in der Bibel – ein Plus, das wir in die Nöte dieser Welt einbringen können.
Als Therapeutin nehme ich zunehmend wahr, wie sehr Menschen Halt und Orientierung in dieser manipulierenden und vielerorts grausamen Welt verloren haben. Viele finden keine Wahrheit mehr, an der sie sich festhalten können. Alles scheint erlaubt, das Ego feiert sich selbst und wird beklatscht. Viele sind ständig auf der Suche nach dem nächsten Kick. Medien nutzen diese Anfälligkeit für Lebensangst aus: Sie schüren Angst, versprechen käufliche oder politisch motivierte Sicherheiten – die sich bald darauf als trügerisch erweisen.
Was also ist unser Plus – ja, sogar unser Auftrag – als Christen?
Natürlich: Wir können beten. Auch wenn sich nicht alles erfüllt, wie wir es erhoffen. Wir können als gutes Beispiel vorangehen – und scheitern doch immer wieder an unserem ungeheilten Menschsein. Wir können spenden, uns ehrenamtlich engagieren – und sitzen dennoch manchmal fest in unserer Zukunftsangst.
Nach der Bergpredigt zu leben ist umfassend sinnvoll. Doch es gibt noch etwas, das wir tun können, wenn wir spüren, dass unser Wort auf fruchtbaren Boden fällt: Wir können erzählen. Erzählen von dem, was uns trägt.
„Missionieren“ ist ein großes Wort, das bei vielen einen bitteren Beigeschmack hat: Zwang, Glaubenskriege, Realitätsferne. Darum ist es vielleicht schöner, einfach zu teilen, was uns Hoffnung gibt. Dass wir – trotz aller Zweifel und Not – eine Wahrheit besitzen, eine Richtschnur, die in der barmherzigen Liebe Gottes gründet und mündet.
Diese eine Wahrheit weitergeben: Gott liebt dich. Gott sieht dich. Gott ist Wahrheit und Liebe – und richtet alles zur rechten Zeit. Nicht Er hat die Welt schlecht gemacht, Krankheit, Krieg und Tod gewollt. Wir sind es, die paradiesische Zustände entleert haben. Doch der Himmel ist jetzt und in Ewigkeit bei denen, die Ihm nachfolgen.
Dieses Wissen dürfen wir – in all unserer eigenen Schwäche – weitergeben. Dazu können wir die Medien und unseren Besitz, unseren Mund und unser Herz nutzen. Dann wird es gut sein.
Christine Praetorius
Karlstein am Main
Psychologische Psychotherapeutin