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Germany goes Litauen
Ein Ehepaar der 6. "Akademie für Ehe und Familie Litauen" bei einer kreativen Einheit während des einwöchigen Sommercamps in der Nähe von Vilnius (Foto: Nkukuraitis)
Arno Hernadi. Dank des Förderprogramms ERASMUS+ konnten P. Hans-Martin Samietz und Arno Hernadi als ehrenamtlicher Mitarbeiter im Haus der Familie den einwöchigen Sommerkurs der litauischen Akademie für Ehe und Familie in derem Camp in der Nähe von Vilnius (Litauen) besuchen. Im Rahmen der EU-Förderung im Bereich der Erwachsenenbildung übernahm ERASMUS+ die Reise-, Verpflegung- und Unterkunftskosten.

Die EU unterstützt über ERASMUS+ auch Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter der Familienbewegung (Foto: ERASMUS+)
Jedes Ehepaar referierte über ein für sie relevantes lebenspraktsiches Thema (Foto: Nkukuraitis)
Aufbauarbeit in Litauen
Vor über zehn Jahren ging es vor allem mit tatkräftiger Unterstützung des österreichischen Ehepaars Bergers langsam los und inzwischen findet bereits der 6. Kurs der litauischen „Academy of Family Pedagogy” (Akademie für Familienpädagogik) statt.
Die ausschließlich von Ehrenamtlichen verantwortete und getragene Akademie bildet nach dem Prinzip aus, dass Ehepaare ihr Wissen und ihre Erfahrung an andere Ehepaare weitergeben. Nach diesem Prinzip absolvierten bisher über fünfzig Paare die zweijährige Ausbildung, die aus etwa zehn Wochenenden und zwei einwöchigen Sommercamps besteht.
Auf Grundlage des christlichen Menschenbildes und mit dem Schwerpunkt der Pädagogik von Josef Kentenich werden die Ehepaare befähigt, selbst an ihrer Partnerschaft zu arbeiten und andere Ehepaare in ihrem Alltag zu begleiten. Damit ist dieses Modell in dem osteuropäischen Land einzigartig.
Selbstständige Arbeitsweise
In diesem Sommer konnten P. Hans-Martin Samietz und Arno Hernadi (beide aus Deutschland) beim Sommercamp des 6. Akademiekurses nahe der litauischen Hauptstadt Vilnius in die Arbeitsweise der Akademie hinein schnuppern. Während sie in der deutschen Schönstatt-Bewegung sonst in verschiedenen verantwortlichen Rollen als Seelsorger, Referenten oder Seminarleiter tätig sind, konnten sie in Litauen als Lernende selbst manch Neues entdecken.
In vielen Gesprächen beeindruckte sie vor allem die selbstständige Arbeitsweise der Paare, die ohne jegliche Unterstützung von Hauptamtlichen vonstattengeht. Außerdem fanden sie die Entwicklung des aktuellen Akademiekurses spannend, der sich dem Abschluss nähert und sich fragt, wie er sich als Kurs oder wie sich einzelne Ehepaare in Kirche und Gesellschaft zukünftig weiter einbringen wollen. Daneben nahmen sie natürlich auch kulturelle Unterschiede zwischen deutschen und litauischen Ehepaaren und Familien wahr.
Neben dem Aufnehmen von Strömungen der litauischen Ehepaare konnte der Schönstattpater Samietz auch sein Know-How als gelernter Sozialpädagoge bei den Kindern einbringen (Foto: Nkukuraitis)
Von der EU gefördert
Damit dieser Lernprozess und der Austausch zwischen den Ländern der Europäischen Union gelingt, unterstützt die EU mit dem Programm ERASMUS+ entsprechende Maßnahmen, indem sie die Reise-, Unterkunft- und Verpflegungskosten übernimmt. Nachdem die deutsche Familienbewegung in der aktuellen Förderperiode bereits Zuschüsse in Höhe von über 30.000 Euro erhalten hat, konnte auch die aktuelle Maßnahme in Litauen davon profitieren.
Ein Schwerpunkt der aktuellen EU-Förderung ist der Bereich der Erwachsenenbildung, zu dem sich auch die Akademie für Familienpädagogik zählen darf. Getragen vom Haus der Familie (Schönstatt) fördert die EU noch bis Ende des Jahres deren Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter – egal, ob sie dort hauptamtlich, ehrenamtlich, ständig oder nur punktuell tätig sind –, die neue Erfahrungen in der Ehe- und Familienarbeit im EU-Ausland sammeln möchten. Bisher wurden schon etwa ein Dutzend Auslandsbesuche in Italien, Österreich, Ungarn, Polen und nun auch in Litauen in verschiedensten Formaten unterstützt.
Nach dem nicht unanstrengenden Seminarprogramm darf auch in entspannter Atmosphäre beim Lagerfeuer der Tag ausklingen (Foto: Nkukuraitis)