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4. Juni 2025 | Deutschland | 

„Dank durch Treue“ – 75 Jahre Schönstatt-Männerbund zwischen Erinnerung und Aufbruch


Jubiläumstreffen in Haus St. Josef: Begegnung im "Vaterhaus" des Schönstatt-Männerbundes (Foto: Peter Hagmann)

Jubiläumstreffen in Haus St. Josef: Begegnung im "Vaterhaus" des Schönstatt-Männerbundes (Foto: Peter Hagmann)

Joachim Konrad/Hbre. Der Schönstatt-Männerbund hat den Abschluss des Jubiläums seines 75-jährigen Bestehens im Rahmen seiner Jahrestagung gefeiert, die vom 29. Mai bis 1. Juni 2025 in Schönstatt, Vallendar, stattfand. Bereits am Gründungstag der Gemeinschaft, am 1. November, wurde im internen Kreis die Jubiläumsfeier eröffnet. Seinen öffentlichen Höhepunkt fand die Jubiläumsfeier Ende Mai, als Gäste zur Jubiläumsfeier eingeladen wurden – ein bewusst gewählter Zeitpunkt, fällt er doch auf den 31. Mai, der in der Schönstatt-Bewegung als sogenannter „dritter Meilenstein“ der Schönstatt-Geschichte besondere geistliche Bedeutung trägt.

Gemeinsam organisch Leben und Glauben

Der Rückblick auf 75 Jahre Bundesgeschichte war geprägt von Dankbarkeit und dem Bewusstsein, dass die Gründung des Schönstatt-Männerbundes Teil eines größeren geistlichen Prozesses ist. Ganz im Sinne des Gründers Pater Josef Kentenich stand das „organische Miteinander von Natur und Gnade“ im Mittelpunkt – eine geistliche Haltung, die Beziehungen nicht trennt, sondern miteinander verbindet: Gott, Familie, Arbeit, die Gottesmutter Maria – alles ist miteinander verbunden und soll ineinandergreifen.

Kaffeerunde (Foto: Joachim Konrad)

Kaffeerunde (Foto: Joachim Konrad)

„Wie Weihrauch steige unser Dank zum Himmel empor“ (Foto: Schönstatt-Männerbund)

„Wie Weihrauch steige unser Dank zum Himmel empor“ (Foto: Schönstatt-Männerbund)

In dieser Tradition wurde zum Jubiläum eine Dankesrolle erstellt: Jeder Bundesbruder brachte einen persönlichen Dankesbrief mit, aus denen ein langes Zeugnis des gelebten Glaubens entstand. In diesen Briefen spiegelte sich das Wirken des Gründers Pater Kentenichs ebenso wie das Engagement von Männern, die den Männerbund über Jahrzehnte hinweg prägten: etwa Ferdinand Elenz, der Pater Kentenich noch als Schüler erlebte, seit 1934 im Apostolischen Bund, ab 1952 Bundesführer war und später bis 1989 als Kursführer des Treuekurses führend und inspirierend aktiv war oder Dieter Große Böckmann, einer der Neugründer nach 1966. Auch die Assistenten der Gemeinschaft, Marienbruder Josef M. Grill und die Schönstatt-Patres Heinrich Puthen, Heinrich M. Hug, Herbert King und Elmar Busse, wurden mit Wertschätzung genannt.

Feiern in Gemeinschaft – mit Blick auf die Zukunft

Die Feierlichkeiten zum Jubiläum verbanden geistliche Elemente mit Begegnung und persönlichem Austausch. An Christi Himmelfahrt zelebrierte Pater Felix Geyer, Leiter der Schönstatt-Bewegung Deutschland, in der neuen Kapelle von Haus Mariengart eine Festmesse mit dem Schönstatt-Männer- und dem Schönstatt-Frauenbund. In seiner Predigt verband er Christi Himmelfahrt mit dem Gedanken des Neubeginns: „Die Himmelfahrt Jesu ist ein Abschied, aber gleichzeitig auch ein Neuanfang. Wichtig dazu ist die Treue im eigenen Leben. Wir dürfen uns der neuen Welt in uns bewusst werden und uns vom Heiligen Geist ergreifen lassen: er will der Wind in unseren Segeln sein“, so der Schönstatt-Pater.

Entstehungsgeschichte des Schönstatt-Männerbundes (Quelle Joachim Konrad)

Entstehungsgeschichte des Schönstatt-Männerbundes (Quelle Joachim Konrad)

Höhepunkt der Jahrestagung des Schönstatt-Männerbundes war am Samstag die Jubiläumsfeier mit Gästen. Vormittags war Zeit, im Tal Schönstatt mit Gästen durch das „Vaterhaus“ der Gemeinschaft, das Haus St. Josef zu gehen und einander von hier gemachten Erfahrungen zu erzählen. Am Nachmittag folgte eine geschichtliche Präsentation im Haus Tabor durch Bundesführer Joachim Konrad sowie eine feierliche Messe mit dem ehemaligen Mitbruder Bruder Bernhard Johannes OFM. Der Tag klang in geselliger Runde bei Kaffee und Kuchen aus – getragen von Freude, Gemeinschaft und Erinnerung.

Beim Tagungsabschluss am Sonntagmorgen wurde die Dankesrolle feierlich verbrannt – ein symbolischer Akt: „Wie Weihrauch steige unser Dank zum Himmel empor.“ Mit geistlicher Kraft und gestärktem Gemeinschaftsgeist fuhren die Mitglieder des Schönstatt-Männerbundes als „Pilger der Hoffnung“ in ihren Alltag zurück – in Treue zu Gott, zur Gemeinschaft, zueinander und zum geistlichen Auftrag, den die Gemeinschaft seit 75 Jahren trägt.

 


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