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Grundvollzüge des Liebesbündnisses

Jahresmotto 2025 der Schönstatt-Bewegung Deutschland (Foto: Grabowska)
Liebe Mitglieder und Freunde der Schönstatt-Bewegung!
Es will Frühling werden und die Natur drängt zum Aufbruch. Die frühlingshafte Stimmung weckt Kräfte. In der Schönstattkonferenz im März haben wir auch so etwas wie einen Aufbruch in der Bewegung erleben dürfen: Ausgehend voM Liebesbündnis kam es zu lebendigem Austausch miteinander über die Mitte und das Herz unserer Bewegung: über das Liebesbündnis in fünf Grundvollzügen. Das Liebesbündnis mit der Gottesmutter bewirkt Aufbruch unter uns.
Das Liebesbündnis setzt dort an, wo wir ganz beheimatet sind: im Innersten unseres Herzens. Und das auf die Art, von der wir tatsächlich überzeugt sind. Der Bund mit der Gottesmutter will ganz echt sein und setzt deswegen dort an, wo jede und jeder Einzelne ganz im Herzen beheimatet ist und ein zutiefst persönlicher Glaube ist. Jeder der fünf Grundvollzüge, die insgesamt ein Frühlingsweg mit der Gottesmutter sind, beginnt mit einem „Ich glaube“:
- Ich glaube an mein Persönliches Ideal.
- Ich glaube, dass ich wachsen kann.
- Ich glaube, Gott wirkt in meinem Leben.
- Ich glaube, dass mein Beitrag zählt.
- Ich glaube an dein Charisma.
Sie bilden einen marianischen Glaubensweg, der ganz wie Maria und mit Maria ein Ja sagt zu der persönlichen Ansprache durch Gott. Wie der Engel zu ihr kommt und ihr den Wunsch Gottes zur Menschwerdung anträgt, so ist auch jedem, der sein Liebesbündnis lebt, ein solches Ideal angetragen. Glauben Sie an Ihr Persönliches Ideal?
Wer dieses Ja spricht, der begibt sich auf einen persönlichen Wachstumsweg an der Hand der Gottesmutter. Dieser Weg des inneren Wachstums beginnt jeden Tag neu. Glauben Sie, dass Sie wachsen können?
Den Spuren im eigenen Leben nachzugehen, Erfahrungen zu machen und diese immer wieder im Herzen zu erwägen, wie Maria dies getan hat (vgl. Lk 2,19), und die sorgfältige Unterscheidung zu üben, was Gottes Wirken in den großen und kleinen Erfahrungen des eigenen Lebens ausmacht. Dies lässt Dankbarkeit wachsen und ist auch Auftrag, Dankbarkeit zu kultivieren. Glauben Sie, dass Gott in Ihrem Leben wirkt?
Es ist angesichts der schieren Größe der Probleme unserer Welt nicht leicht zu sehen, dass das eigene Leben von Bedeutung ist. Der Weg der Gottesmuttezeigt, dass jeder Beitrag zählt: Wie auf der Hochzeit zu Kana ist sie es, die die Diener hinweist auf Jesus. Dieser kleine Hinweis verändert das ganze Fest des Lebens. Glauben Sie, dass Ihr Beitrag zählt?
Wer sich auf diesen marianischen Glaubensweg begibt, der wird automatisch dazu gedrängt sein, anderen Menschen so zu begegnen, wie es Elisabet und Maria getan haben: Dann erkennt man in jedem Menschen das Wirken Gottes, der groß ist in uns. Wir lernen immer mehr das Charisma, das gnadenhafte Ausstrahlen im anderen zu sehen. Können Sie das von anderen Menschen sagen: Ich glaube an dein Charisma?
Von diesen fünf Sätzen ging ein frühlingshafter Aufbruch aus, der angeregt hat, über alle Generationen hinweg und trotz und gerade wegen der gesellschaftlichen Zeitenlage miteinander diesen Austausch zu wagen.
In diesem Maimonat stehen die Zeiten auf Aufbruch. Vor 80 Jahren kam Pater Kentenich aus dem KZ Dachau am 20. Mai zurück nach Schönstatt, zurück ins Urheiligtum. Von dieser Zeit an findet das Heiligtum und der Weg des Liebesbündnisses eine internationale Ausbreitung. In diese Heimkehr und Umkehr im Herzen ist die ganze Welt mit hineingenommen.
Ich finde diesen Zusammenhang besonders spannend und passend für unsere gegenwärtige Zeit: Dass Aufbruch und Wachstum dort geschehen, wo wir ganz im Innersten ankommen. Woran wir wirklich glauben, da finden wir Heimat im Herzen und erfahren persönliche Umwandlung. Von da aus werden wir gesendet. Aber der erste Schritt ist und bleibt ein persönlicher erster Schritt: Das eigene Innerste auf Herz und Nieren zu prüfen auf das hin, was ich wirklich glaube.
Liebe Freunde und Mitglieder der Schönstatt- Bewegung,
ich hoffe, Sie fassen die oben so kurz beschriebenen Sätze nicht als moralischen Maßstab oder Prüfstein auf. Sie sollen anregen, vertieft mit sich und mit anderen ins Gespräch zu kommen und dem Weg des Liebesbündnisses im eigenen Leben nachzugehen. Mein Wunsch ist es, dass durch dieses Heimkommen bei uns selbst und im Miteinander sich IHR Charisma immer mehr Bahn bricht in unser Land und vielleicht darüber hinaus!
Einen gesegneten Bündnistag!
Ihr
P. Felix Geyer
Schönstatt-Bewegung Deutschland