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Maria, Königin eines neuen Argentinien - Geschichte einer Krone
ARGENTINIEN, Juan Barbosa.
Am Fest Maria Königin, am 22. August, wurde die Gottesmutter im Heiligtum des Lebens und der Hoffnung auf dem Rosenhügel in Córdoba in einer festlichen Eucharistiefeier zur Königin eines neuen Argentiniens gekröntt, in Gegenwart der gesamten Schönstattfamilie. Die Krönung war der Höhepunkt einer langen Vorbereitung, die mit einer Krone aus Schönstatt für die misiones begonnen hat und in einer strahlenden Feier konkret wurde, und zugleich der Beginn eines Zukunftsweges, in dem jedes Mitglied der Schönstatt-Bewegung sich im Zeichen der Krone einsetzt für ein neues Argentinien der Hoffnung und des Lebens für alle.
Langsam aber sicher - der Krönung entgegen
Die Geschichte beginnt Ende 2008. Damals suchten Pater Marcelo Gallardo und die Schönstatt-Jugend von Córdoba eine Krone für die Königin der misiones, und diese Krone sollte vom Urheiligtum kommen. Durch Vermittlung von Sr. Kornelia erhielten sie eine kostbare Krone vom Schönstatt-Mütterbund in Deutschland, in die schon sehr viel Bündnisliebe hineingeschenkt worden war. Die Schönstattjugend von Córdoba nahm die Krone als Botschaft und begann unter dem Motto: "Königin, verherrliche dich" begannen sie eine "Welle" in die Schönstattfamilie hinein, die diese bald erfasste. Und schon hieß es bei jeder Gelegenheit in der Schönstattfamilie von Córdoba: Alles für die Königin! Die Krone, die eigentlich für die misiones gedacht war, sollte nun die Krone für die Gottesmutter im Heiligtum sein...
Workshops zum Thema Krönung gab es bald in allen Gliederungen und Gemeinschaften. Krönungslieder in allen Messen und bei allen Feiern. Das Symbol der Krone erschien auf geradezu allem, was gedruckt erschien, in jedem Newsletter, auf jeder Internetseite, in jeder Mail. Neue Bräuche entstanden aus lauter Liebe zur Königin, wie die berühmten Messen unter freiem Himmel im Mai 2009. Zwischen 200 und 500 Leute kamen damals Tag für Tag auf dem Platz vor dem Heiligtum zusammen! Unvergesslich, wie jemand aus der Schönstattfamilie noch am Festtag schwärmte, einfach unvergesslich...
Endlich war es soweit!
Von früh morgens an begann es auf dem Gelände des Pater-Kentenich-Zentrums beim Heiligtum zu "wimmeln". Alles rannte von einer Seite zur anderen, emsig mit den letzten Vorbereitungen beschäftigt. Vierhundert Stühle stellen, Texthefte und Krönungsgebet darauf legen, Altarinsel richten, Lautsprecher aufstellen, Chorprobe - alles lief und alles lief gleichzeitig! Und dazu war es ein strahlender Tag mit frühlinghaften Temperaturen und Windstille, und das im August, der in Córdoba "Sturmmonat" heißt...
Auffallend die große Zahl Jugendlicher unter den Teilnehmern, die nach und nach herbeiströmten - und wie viele Jugendliche ausgesprochen festlich gekleidet waren. Die Mädchen und jungen Frauen in eleganten Kleidern und Kostümen, die Jungen alle in Anzug und Krawatte. "Zu einer Krönung kann man doch nicht in den normalen Sonntagsklamotten erscheinen", so der erstaunte Kommenter einer Jugendlichen, die nebenbei noch die letzten Kleinigkeiten ihres Outfits kontrollierte. "Heute kommt doch die Königin!" - und damit mustert sie ihr erwachsenes Gegenüber bzw dessen Kleidung mit einem kritischen Blick, der zu sagen scheint: Na ja, wirst das auch noch lernen...
Rosenregen
Die Feier begann mit einem Marsch, gespielt von der Kapelle der Luftwaffe, und dem Einzug des MTA-Bildes aus dem Heiligtum in einer Prozession aus gut 40 Jugendlichen, die es durch die Reihen der gut 900 Teilnehmer trugen. Applaus und Viva-Rufe begleiteten den Zug, der unter einem wahren Regen von Rosenblättern über einen langen roten Teppich zum Heiligtum zog - würdig einer Königin! Die Ankunft am Altar wurde mit kräftigem Applaus, Fanfaren und so lauten "Viva la Mater"-Rufen gefeiert, dass die immer gegenwärtigen Tauben erschrocken in die Luft flatterten.
Vor der Gabenbereitung fand die Krönung statt; ein Moment, den die Schönstattfamilie ein ganzes Jahr lang vorbereitet hatte, denn dieses Fest, dass auch eine Verpflichtung ist, sollte alle einbeziehen. Der Moment, in dem die Krone auf das Bild der Gottesmutter gesetzt wurde, dieser so lang ersehnte Augenblick, fand in absoluter Stille statt. Dann, als die Krone ihren Platz gefunden hatte, kannte der Jubel keine Grenzen mehr, während da und dort auch ein paar Tränen rollten...
Dann erklang die Nationalhymne, wieder Applaus, Vivas, Tränen... wie auch am Schluss der Feier an diesem unvergesslichen Fest Maria Königin 2010.
Eine Aufgabe für die Zukunft - für alle und jeden einzelnen
Drei Schönstatt-Patres konzelebrierten die heilige Messe: P. Pastor Achaval, P. Marcelo Gallardo als Hauptzelebrant und P. Paul aus Nigeria. In seiner Predigt rief er auf, die Reihen derer zu füllen, die in ihrem Alltag bereit sein, ihre Umgebung zu verändern. "Wir dürfen nicht immer nur nach Veränderung rufen, wir müssen sie herbeiführen von dem Ort aus, an dem wir stehen!" - "Ein neues Argentinien fällt nicht vom Himmel, sondern hängt von uns ab; in uns muss die Königin sich zeigen, aber wir müssen dafür den ersten Schritt tun, den ersten großen Schritt", sagte er, und lud ein, in den täglichen Handlungen und Entscheidungen Maria wiederzuspiegeln. "Wir haben schwer auf diesen Tag hin gearbeitet, haben die Vorbereitung auch wirklich genossen, aber von jetzt an gilt es, den Wandel, den unser Land braucht, herbeizuführen, und als erstes als Schönstätter da, wo wir stehen, diesen Wandel verkörpern - im Charisma unseres Vaters und Gründers und im Bündnis mit der Gottesmutter."
Am Schluss der Feier strahlten alle um die Wette, und die Gesprächen schienen kein Ende zu finden. Die Schönstattfamilie von Córdoba hatte gerade einen ihrer schönsten Tage erlebt.
So endete die Krönungsfeier, die alle so lange erwartet hatten, und es beginnt die Krönung im täglichen Leben. Ein Lied von Manuel López Naón bringt das Erlebte auf den Punkt: "Argentinien braucht uns... Seine Jugend sagt: Ich bin bereit."
