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15. September 2024 | Belmonte-Newsletter | 

Belmontenews – September 2024


Teaser (Foto: belmonte Newsletter)

(Foto: belmonte Newsletter)

Rom, im September 2024

Liebe Freunde des „Matri Ecclesiae“-Heiligtums

vom 06. bis 08. September erlebten wir mit der Feier des 20-jährigen Jubiläums der Einweihung unseres Heiligtums schöne Momente voller spiritueller Bedeutung für unser Heiligtum.

Die Feierlichkeiten begannen am Freitag, den 6. September, mit der Anwesenheit von S.E. Mgr. Gianrico Ruzza, Diözesanbischof von Porto-Santa Rufina (Vorortdiözese von Rom, wo sich das Heiligtum befindet). Mit dabei waren auch S.E. Msgr. Ignazio Sanna, einige Priester und Pilger aus verschiedenen Teilen Italiens sowie Mitglieder des Romkuratoriums, das sich aus Vertretern der Schönstatt-Institute und -Gliederungen zusammensetzt. Monsignore Ruzza stand dem Lichter-Rosenkranz vor und segnete am Ende das sogenannte „Engling-Feuerbecken“, ein Geschenk der italienischen Schönstattfamilie zum 20-jährigen Bestehen des Heiligtums.

Am folgenden Tag, Samstag, 7. September, fand die „Nationale Wallfahrt“ zum Heiligtum statt, mit Vertretern aus vielen der 20 italienischen Regionen. Es war ein schöner und gnadenreicher Tag mit Feiern, Vorträgen und Gebeten, die das Ideal und die Sendung des Heiligtums hervorhoben. Bei dieser Gelegenheit konnte ich allen die von Schwester M. Roseli Moranzini aus dem Atelier „Metalarte“ in Santa Maria (Südbrasilien) gefertigte Krone überreichen, die ich bei meiner Rückreise nach Rom am 4. September mitnahm. Dieselbe Krone war am Sonntagmorgen, 8. September, im Petersdom zu sehen, wo die in Rom anwesenden Schönstätter an der Messe am Altar der Kathedra teilnahmen, der S.E. Monsignore Ignazio Sanna vorstand, der die Krone überreichte, damit sie durch die Regionen Italiens reist und schließlich Ende April 2025 zum Urheiligtum gebracht wird, von wo sie Anfang Juni 2025 zur internationalen Krönungszeremonie zurückkehren soll, die für den 9. Juni 2025 geplant ist.

Der Brief dieses Monats ist etwas lang, weil wir es für angebracht hielten, einige Fotos vom vergangenen Wochenende und vor allem die Predigten von Dr. Christian Löhr, Generalrektor des Säkularinstituts der Schönstatt-Diözesanpriester, am Samstag, 7. September, in Belmonte und von S.E. Monsignore Ignazio Sanna, emeritierter Erzbischof von Oristano, am Sonntag, 8. September, in der Vatikanbasilika beizufügen. In ihnen finden wir viele Überlegungen, die uns helfen, die Bedeutung des Matri Ecclesiae-Heiligtums und des Internationalen Schönstattzentrums in Rom zu vertiefen.

In der nächsten Ausgabe unseres Bulletins hoffe ich, Ihnen von den „Reisen der Krone“ in Brasilien berichten zu können, bevor sie nach Rom gesandt wurde. Ich möchte Schwester M. Roseli für ihre Arbeit danken, den Marienschwestern von Santa Maria und Atibaia, die uns vor allem mit viel Gnadenkapital begleitet haben, und Pater Rodrigo Cabrera, der die Krone von Santa Maria nach Jaboticabal, dem Sitz meiner Diözese, gebracht hat, wo ich am 18. August die Gnade hatte, mein 25-jähriges Priesterjubiläum in einer schönen Feier zu begehen, der mein Diözesanbischof, S. E. Mons. Eduardo Pinheiro da Silva SDB.

Mein besonderer Dank gilt auch Schwester Júlia und all denen, die sich während meiner Abwesenheit in den letzten Monaten um alles in Belmonte gekümmert haben. Mögen Gott und die Gottesmutter Sie segnen und Sie für alles belohnen!

Rektor Marcello Cervi

HOMILIE

Predigt zum 20. Jahrestag der Einweihung des Matri Ecclesiae-Heiligtums

Internationales Schönstattzentrum in Rom, 7. September 2024

Dr Christian Löhr

Das Schönstatt-Generalpräsidium hat, stellvertretend für die ganze Schönstattbewegung, am 16.11.1965 unserem Vater und Gründer zu seinem 80. Geburtstag Belmonte zum Geschenk gemacht. Am 7.12.1965 hat das Generalpräsidium die Verantwortung für die Ausführung dem jungen Verband des Schönstatt-Institutes Diözesanpriester anvertraut. Am 8.12.1965, dem Abschlusstag des II. Vatikanischen Konzils, gab P. Kentenich dem Romheiligtum den Namen „Matri Ecclesiae“, denselben, unter dem Papst Paul VI. den Schlussstein einer neuen, nachkonziliaren Kirche gesegnet hat.

Seitdem bemüht sich unsere Gemeinschaft, das große Versprechen an unseren Vater und Gründer einzulösen, trotz unendlicher Schwierigkeiten und Herausforderungen. Zuerst mussten wir sehr lange auf die Baugenehmigung warten. Als sie dann gewährt wurde, mussten sehr restriktive Auflagen für die Bebauung von Belmonte beachtet werden: oben am Hang durfte nur das Heiligtum und unten nur ein Gebäudekomplex gebaut werden, der sich sehr gut der Topographie des Ortes anschmiegt. Besonders teuer wurde das ganze Bauvorhaben, als es erdbebensicher auf vielen Säulen gebaut wurde.

1988 schrieb unsere Gemeinschaft einen Architektenwettbewerb für die Bebauung von Belmonte aus. Der Bopparder Architekt Reiner Pörsch gewann ihn mit einer organischen Bauform, die Bezug nimmt auf eine Spirale oder Schnecke.

Zur Verwirklichung des Zentrums und für alle wichtigen Entscheidungen, Belmonte betreffend, wurde ein Romkuratoriums begründet mit Mitgliedern aus allen Schönstatt-Institutsgemeinschaften und einigen Bünden. Von Anfang bis heute leitete uns die Grundüberzeugung, gänzlich auf Bestechungsgelder zu verzichten.

Viele erinnern sich noch an die Grundsteinlegung des Heiligtums am 8.12.2003 bei eisiger Kälte. Bei der Einweihung am 8.9.2004 machte mein Kurs, der Heilig-Geist-Pilgerkurs, seinen Erstkontrakt mit der Gemeinschaft. Wir haben die Bilder noch im Kopf mit den vielen Abordnungen aus den Ländern, die mit ihren Krügen (mit Beiträgen zum Gnadenkapital) nach Belmonte gekommen waren.

Wir denken voller Dankbarkeit an die Rektoren hier in Belmonte: Stephan Müller, Daniele Lozano und Marcelo Cervi, aber auch die weiteren, unermüdlichen Priester Georg Egle und Ludovico Tedeschi, die Marienschwestern, unsere MitarbeiterInnen und Angestellten.

Wir sind sehr dankbar, dass vor allem die Schönstatt-Pilgermuttergottes inzwischen einen Siegeszug durch alle Regionen Italiens angetreten hat. Ich freue mich, dass es seit letztem Jahr auch eine italienische Priesterliga gibt.

„Im Schatten des Heiligtums werden sich die Geschicke von Kirche und Welt nachhaltig mitgestalten“, so die Überzeugung unseres Vaters und Gründers. Das geht aber nicht von allein; es braucht dafür unsere Mitarbeit. Die Casa Kentenich hier auf Belmonte sollte mehr und mehr Kanzel unseres Vaters werden und damit bevorzugter Ort der Begegnung mit unserem Gründer und seiner Vision einer postkonziliaren Kirche. Wir hatten dafür auch einmal die Idee eines Wasserlaufes vom Belmonte-Heiligtum über zwei Konchen hinab bis zu einem zentralen Brunnen. Dieser Wasserlauf, den wir verwirklichen können, wenn viel Leben auf Belmonte ist, könnte den Weg der vier Meilensteine der Schönstattgeschichte, vom Urheiligtum über das Matri-Ecclesiae-Heiligtum als sich öffnendem Delta bis in die Zukunft versinnbildlichen.

Vergegenwärtigen wir uns nochmals die Sendung des Matri-Ecclesiae-Heiligtums: Das II. Vaticanum hatte Maria als „Mutter der Kirche“ erklärt. Bei der Feier des 80. Geburtstages unseres Gründers sagte er auf Belmonte: „Wir wollen in der Heiligen Stadt der lieben Gottesmutter, der Dreimal wunderbaren Mutter und Königin von Schönstatt ein Heiligtum errichten, wollen sie hier heimisch machen, wollen sie hierherführen, damit sie auch von hier aus sich hinausführen lässt auf das Schlachtfeld der Zeit.“ Die Gottesmutter soll sich hier niederlassen und von hier aus sich verherrlichen. Und am Ende dieser Ansprache macht P. Kentenich das Angebot: „Nimm hin! Ja, was wollen wir der Gottesmutter sagen? Wir schenken ihr hin, ‚in Deine Mutterhände diese neue Spende‘!“

Am 8. Dezember 1965 sprach unser Vater sehr ausführlich über unsere Marianische Sendung. Er sagte: „Unser Marienbild, wie wir es von Anfang an gekündet, ist der Zeit so weit voraus! Wenn wir die Päpste befragen, später, haben sie Zug für Zug so festgestellt, wie wir das von Anfang an getan. Die Gottesmutter, die amtliche Dauerträgerin und Dauergefährtin des Heilandes beim gesamten Erlösungswerk; die Gottesmutter, die große Erzieherin. Was will sie erziehen? Den neuen Katholiken. Was will sie erziehen? Hinein in das neue Bild der Kirche! Wir (haben) der lieben Gottesmutter immer die Aufgabe zudiktiert, ja festgehalten, dass das ihre Aufgabe ist, dafür zu sorgen, dass der neue Mensch in der neuen Gemeinschaft – jetzt darf ich dafür sagen: dass der neue Mensch in der neuen Gemeinschaft, das heißt der echte Christ und Katholik in der neuen Kirche – nun auch erzogen und geformt wird.“ Auf diese erzieherische Tätigkeit der Gottesmutter vom Heiligtum aus hat unser Gründer oft hingewiesen. Von Anfang an hat er die Gottesmutter gebeten, die ihm Anvertrauten zu erziehen, vor allem vom Heiligtum aus. So sieht er auch im Romheiligtum eine besondere Erziehungsstätte der Gottesmutter für die Menschen, die nach Rom kommen und in Rom arbeiten. Ohne die Gottesmutter als Erzieherin und ohne das Heiligtum als ihren vornehmlichen Erziehungsort möchte unser Gründer nicht wagen, den Schritt in die Weite zu tun.

Am 2. Februar 1966 betonte P. Kentenich bei der kleinen Feier am Bildstock auf Belmonte von neuem unsere große Marianische Sendung: „Es ging immer um die Sendung der Gottesmutter für die Erneuerung der heutigen Zeit. (…) In Schönstatt und von Schönstatt aus soll die Gottesmutter Christus neu gebären für die heutige Zeit. Eine ganz neue Etappe für die Heilsgeschichte, eine ganz neue Etappe für die Kirchengeschichte! (…) Weshalb haben wir das Gelände erstanden? Was wollen wir hier? (Wir wollen) ein Heiligtum bauen! (…) Reflexiv bewusst wollen wir, dass die Gottesmutter von hier aus dafür sorgen soll, dass die Weltkirche in ihrer Leitung ein herzhaftes Ja sagt zu Schönstatt, dass sie Schönstatt anerkennt. (…) Wie sieht diese Kirche aus gegenüber gestern und vorgestern? Die Antwort? Das ist eine eigenartige Kirche. Das ist eine Kirche, die auf der einen Seite tief innerlich traditionsgebunden ist, aber auf der anderen Seite ungemein frei, gelöst von erstarrten traditionsgebundenen Formen. Das ist eine Kirche, die in überaus tiefgreifender Brüderlichkeit geeint, aber auch gleichzeitig hierarchisch, ja väterlich gelenkt und regiert wird. Das ist eine Kirche, die die Sendung hat, die Seele der heutigen und der kommenden Kultur und Welt zu werden“.

Jetzt, nach der Feier von 20 Jahren Weihe dieses Heiligtums, gehen wir zu auf die internationale Krönung am Pfingstmontag 2025, dem Fest „Matri Ecclesiae“. Die Gottesmutter hat von Belmonte aus noch viel zu tun. Sie braucht für ihr Wirken im Namen ihres Sohnes unser beherztes Mitgehen und Mittun!

 

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Predigt zum 20. Jahrestag der Einweihung des Matri Ecclesiae-Heiligtums

St. Peter, Rom, 8. September 2024

S.E. Ignazio Sanna

Liebe Brüder und Schwestern

Vor zwanzig Jahren hat Kard. Camillo Ruini, Generalvikar Seiner Heiligkeit Johannes Paul II. feierlich das internationale Heiligtum von Schönstatt unter dem Titel "Omnia Matri Ecclesiae" eingeweiht, alles für Maria, die Mutter der Kirche; alles für die Kirche, die Mutter der Gläubigen.

Heute sind wir in dieser prächtigen päpstlichen Basilika versammelt, um uns an diesen historischen Tag zu erinnern mit den erleuchteten Worten des Lobes, der Dankbarkeit und der Hoffnung, die der damalige Kardinal und Vorsitzende der italienischen Bischofskonferenz an die internationale Schönstattfamilie richtete. 

Vor allem wollen wir das Gefühl des Lobes Gottes erneuern, weil wir vor 20 Jahren das Versprechen einlösen konnten, das Pater Kentenich 1965 in Rom, zum Abschluss des Zweiten Vatikanischen Konzils, zu seinem 80? Geburtstag gegeben wurde. Ein Heiligtum, in dem und von dem aus die mütterliche Funktion Mariens unter der Anrufung "Mater ter admirabilis", "Dreimal wunderbare Mutter", ständig erneuert wird. Der italienische Genius, der Maria als 'Jungfrau-Mutter, Tochter deines Sohnes' besang, verbindet sich in idealer Weise mit dem Schönstatt-Genius, der sie als 'Dreimal wunderbare Mutter' anbetet.

Zweitens sind wir versammelt, um das Gefühl der Dankbarkeit zu erneuern. Es gibt viele, die für die Verwirklichung dieses Heiligtums gearbeitet haben, viele, die in Zeiten der Hoffnungslosigkeit an seine Möglichkeit geglaubt haben, viele, die ihr Leben für das internationale Zentrum von Belmonte geopfert haben. Ihr Andenken ist eine Gnade und ein Segen für uns. Die bürokratischen Schwierigkeiten waren zahlreich, die Hindernisse verschiedenster Art haben sich ihnen immer wieder in den Weg gestellt, die Enttäuschungen und Entmutigungen waren zahlreich. Mehrmals waren wir nur einen Meter vom Ziel und einen Schritt vom Abgrund entfernt, so dass wir untröstlich die Worte Marias bei der Hochzeit zu Kana wiederholten: "Es gibt keinen Wein mehr"!

Schließlich sind wir versammelt, um ein Gefühl der Hoffnung zu erneuern. Wir nähren nämlich die lebendige Hoffnung, dass der Pilger, der den Hügel von Belmonte erklimmt und im Heiligtum Matri Ecclesiae betet, die dreifache Gnade der inneren Erneuerung, des Sich-Zuhause-Fühlens und der geistigen Fruchtbarkeit erhält. Wie Sie wissen, hat Pater Kentenich bei mehreren Gelegenheiten die Kirche als Pilgerin vorgestellt, die sich eine Erneuerung im Geist des Zweiten Vatikanischen Konzils wünscht; er hat die Kirche als eine große Familie vorgestellt, in der sich jeder willkommen, geliebt, vergeben und mitverantwortlich fühlt; er hat die Kirche als vom Heiligen Geist geleitet vorgestellt und seine Kinder gelehrt, ihr Ohr am Herzen des Vaters und ihre Hand am Puls der Zeit zu haben.

Liebe Brüder und Schwestern, die Einweihung des internationalen Heiligtums hat die Schönstattfamilie mit einer großen Aufgabe betraut: Schönstatt ins Herz der Kirche und die Kirche ins Herz Schönstatts zu tragen. Erstens, Schönstatt ins Herz der Kirche zu tragen, das heißt, sein Charisma ins Herz der Christenheit zu tragen, mit seiner Tradition, seiner Pädagogik, seiner Spiritualität dazu beizutragen, dass Wege der täglichen Heiligkeit und persönliche Modelle evangelischer Radikalität entstehen. Das Motto des Heiligtums lautet "Alles für die Mutter der Kirche". Die Betonung des Wortes "alles" erinnert an die Ganzheit der Berufung, die den großen Ordensgründern wie dem heiligen Franz von Assisi, der heiligen Teresa von Avila und dem heiligen Ignatius von Loyola eigen war. Sie erinnert an die Vision Pater Kentenichs, der oft wiederholte: alles für Schönstatt, Schönstatt für die Kirche, die Kirche für den einen und dreifaltigen Gott; sie erinnert an die Vision Josef Englings, der das Motto "omnibus omnia" als sein persönliches Ideal wählte; sie erinnert vor allem an die Vision des Apostels Paulus, der die Christen ermahnt, sich "allen Menschen alles zu eigen zu machen" (1Kor 9,22).

Gleichzeitig soll die Kirche in das Herz Schönstatts gebracht werden. Wir Schönstätter sind aufgerufen, alles zu tun, damit das Wo Schönstatts das Wo der Kirche ist, unsere Hoffnungen die Hoffnungen der Kirche sind. Auf dem Grab des Gründers, Pater Kentenich, in der Sakristei der Dreifaltigkeitskirche, steht die Inschrift: dilexit ecclesiam.

Ich hoffe sehr, dass jeder Schönstätter, ein treuer Jünger seines Gründers, sagen kann: Ich liebe die Kirche, ich liebe den Nachfolger der Apostel, ich liebe die Bischöfe, ich liebe die Institutionen. Ich will unter dem Schutz der Dreimal Wunderbaren Mutter der evangelisierenden Sendung für den Aufbau eines neuen Menschen und einer Zivilisation der Liebe treu bleiben. Amen.

Ignazio Sanna


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