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„Du bist groß in mir – mitgehen“ Oktobertreffen thematisiert Aspekte des neuen Jahresmottos

Das letzte Oktobertreffen unter seiner Leitung macht dem bisherigen Bewegungsleiter, Pater Ludwig Güthlein, sichtlich Freude (Foto: Kröper)
CBre/Hbre. Noch als Leiter der Schönstatt-Bewegung Deutschland im Amt kam es Pater Ludwig Güthlein ISch zu, beim Oktobertreffen der deutschen Schönstattfamilie einen Impuls zum Jahresmotto 2025 „Du bist groß in mir – mitgehen“ einzubringen. Drei weitere Statements, zwei per Video eingespielt und eines live auf der Bühne machten weitere Aspekte des Themas für die nun beginnende Jahresarbeit deutlich.

Trotz der Tatsache, dass das Oktobertreffen in diesem Jahr wegen des Zusammenfallens mit dem Schönstatt-Tag kurz ausfallen musste, haben sich viele in der Aula der Anbetungskirche zum gemeinsamen Programm eingefunden (Foto: Kröper)
Das „Du bist groß in mir“ stehe im Motto in Anlehnung an das Magnificat der Gottesmutter. Maria habe den Blick auf die Größe Gottes gerichtet. Damit sei ihr Herz weit für die Fragen der Welt geworden. Um diesen Vorgang gehe es im neuen Schönstatt-Jahr: „In die Bewegung hineinkommen, die uns Größe schenkt, wo die Seele wach wird, staunt, berührt wird von Gottes Größe und dadurch selber größer wird!“, so Güthlein.

Güthlein: „Wo wir nicht mehr an die Größe der Sendung glauben, kann Schönstatt keinen wichtigen Beitrag für die Zukunft geben, bleibt es in der Selbstverzwergung stecken.“ (Foto: Kröper)

Güthlein: „Groß ist, wer sein Leben Großem weiht, unabhängig davon wie groß oder klein ich bin.“ (Foto: Kröper)
Sich aufrichten
Dazu gehöre das sich Aufrichten. „Können wir das persönlich, als Kirche, als Schönstatt?“ Die alten Wüstenväter sagten, wenn man beten wolle, solle man mit dem Lobpreis beginnen, die Größe Gottes stehen lassen, das ziehe nach oben und verhindere in „Kleinheit“ zu bleiben. „Wo wir nicht mehr an die Größe der Sendung glauben“, so der Bewegungsleiter, „kann Schönstatt keinen wichtigen Beitrag für die Zukunft geben, bleibt es in der Selbstverzwergung stecken.“
Augenkontakt
Bei dem Motto „Du bist groß in mir“ gehe es um Augenkontakt, um auf Augenhöhe sein, um das einander in die Augen schauen. Das gehe nur, wenn man sich Zeit füreinander nehme.
Weltgestaltung
Und dann gehe es darum, dass Gestaltung geschehe im Blick auf Gott und die Menschen. Früher habe man, wann immer man die Gottesmutter gekrönt habe, ihr neben der „goldenen Krone“ auch noch eine „Scherbenkrone“ gebracht. Diese stand für all das, was nicht gelungen, was kaputt gegangen ist. „Mir ist es ein wichtiges Anliegen“, so Pater Güthlein, „dass wir verstehen, Größe hat nichts damit zu tun, keine Scherben zu produzieren, sondern alles hineinzugeben in Liebe, damit alles fruchtbar werden kann“. Ihn habe es immer berührt, in Schönstatt vermittelt zu bekommen: egal, wie viel ich schaffe, ich darf mitmachen. „Groß ist, wer sein Leben Großem weiht, unabhängig davon wie groß oder klein ich bin.“

Per Video eingespielt: Tommy und Anja Birringer, Familienbewegung Erzbistum Freiburg (Foto: Kröper)

Per Video eingespielt: Karina Muhle, MJF Münster (Foto: Kröper)
Die Größe des anderen sehen
Tommy und Anja Birringer, eingespielt per Video, berichten, dass das Motto „du bist groß in mir“ genau das ausrücke, was ihnen wichtig geworden sei. Wenn es gelinge, die Größe des anderen zu sehen – im Ehepartner, in ihren beiden Jungs, in den Kollegen auf der Arbeit – dann erleichtere das Vieles. Dadurch entstehe ein angenehmeres, wertschätzenderes Familienleben und ein besserer Spirit im Kollegenteam. Gott habe so viel Schönes in jeden Menschen hineingelegt, „es ist an uns, dies herauszulieben und sichtbar werden zu lassen.“
Lebendige Krone der Gottesmutter sein
Karina Muhle aus der MJF Münster erzählt von der Strömung „lebendige Krone der Gottesmutter sein“. Die jungen Frauen würden derzeit auf ihr Jubiläum 2025 hin fiebern, das sie international feiern wollen. Vor 25 Jahren ist in der MJF das Ideal „lebendige Krone sein“ entstanden und heute noch sei es genauso aktuell und zudem alltagserprobt. „Das lebendige Krone sein erinnert uns täglich daran, dass Maria in mir ist und aus mir ausstrahlen möchte, aber dass sie auch im anderen ist, in jedem von uns“, so die junge Schönstätterin. „Und manchmal ist das eine ganz schön große Herausforderung, wenn man sich z.B. über den anderen gerade ärgere.“ Karina schließt mit dem Anliegen: „Bitte nehmt unser Jubiläum mit ins Gebet, dass die Gottesmutter besonders wirken kann.“

Stephan Jehle, Fackelläufer 2014: „Wenn wir unser Licht ausstrahlen, dann geben wir auch denen neben uns die Erlaubnis zu strahlen“ (Foto: Kröper)

Drei Musiker und Musikerinnen gestalten die Zeit in der Aula mit (Foto: Kröper)
Auch dem neben mir die Erlaubnis geben, zu „strahlen“
Stephan Jehle, einer der Fackelträger von 2014 spricht live über die Angst vor der eigenen Größe. Er eröffnet sein Statement mit einem Zitat von Nelson Mandela, das den Fackelträgern bei der Vorbereitung ihres Marathons in die Hände gefallen war. Mandela bringt darin zum Ausdruck, dass es niemand nütze, wenn der Mensch sich klein mache. „Wenn wir unser Licht ausstrahlen, dann geben wir auch denen neben uns die Erlaubnis zu strahlen“, so Jehle. Sie hätten sie daher entschieden, ihr Licht nicht mehr unter den Scheffel zu stellen, sondern hinauszutragen in die Welt. Ihm persönlich, so Stefan, würde dieser Gedanke ein Leben lang begleiten. Es gebe genügend, was einem in der Welt herunterzieht. Deshalb sei es nötig, sich zu entscheiden: „das Glas ist halb voll. Ich bin groß, habe noch viel Wachstumspotential. Gott möchte, dass ich groß bin und Größe zeige“. Auf diese Weise bekäme das Licht die Erlaubnis zu leuchten.
Dass es, anders wie bei zurückliegenden Oktobertreffen, nicht nur keine Ton-Probleme, sondern geradezu excellenten Sound und Verständlichkeit in der Aula der Anbetungskirche gab, ist vielleicht dem Publikum gar nicht so sehr aufgefallen. Kundige Zuhörende gratulieren jedoch den Eigentümern der Aula, den Schönstätter Marienschwestern, für die zukunftsgerichtete Investition in eine state-of-the-art Ton- und Veranstaltungstechnik.