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19. Oktober 2024 | International | 

Feuer für unsere Kirche – Schönstatt-Bewegung feiert den Schönstatt-Tag 2024


Internationale Bündnisstunde in der Pilgerkirche Schönstatt unter dem Thema: "Feuer für unsere Kirche" (Foto: Kröper)

Internationale Bündnisstunde in der Pilgerkirche Schönstatt unter dem Thema: "Feuer für unsere Kirche" (Foto: Kröper)

CBre/Hbre. Zum 110. Gründungstag Schönstatts trafen sich am 18. Oktober zahlreiche Pilger aus Deutschland und verschiedenen anderen Ländern, um miteinander das Liebesbündnis zu feiern und zu erneuern und gleichzeitig des internationalen Festes „100 Jahre Schönstatt“ zu gedenken, das vor genau 10 Jahren stattfand. Nach einem Festgottesdienst in der Pilgerkirche am Morgen und zahlreichen alternativen Angeboten nach dem Mittagessen startete die Bündnisstunde in der Pilgerkirche, die von schoenstatt-tv.de live übertragen wurde (Festgottesdienst, Bündnisstunde).

Der Schönstatt-Tag hatte am Morgen mit einer Eucharistiefeier in der Pilgerkirche begonnen (Foto: Kröper)

Der Schönstatt-Tag begann am Morgen mit einer Eucharistiefeier in der Pilgerkirche (Foto: Kröper)

Festgottesdienst in der Pilgerkirche

Beim Festgottesdienst am Vormittag sprach Hauptzelebrant und Wallfahrtsleiter Pater Lothar Herter im Zusammenhang mit der Erinnerung an das 75. Gedenken des 31. Mai, einem „Meilenstein der Schönstattgeschichte“ u.a. davon, dass es dem Gründer Schönstatts, Pater Josef Kentenich damals darum gegangen sei, mit dem Angebot der Spiritualität Schönstatts eine Antwort auf wesentliche Zeitnöte zu geben, die auch heute noch relevant seien. „Wenn das Heilige fehlt in unserer Welt, verlieren Menschen ihr Zuhause und ihre Mitte“, so Herter. Pater Kentenich habe zum Beispiel das Thema „Gottesferne“, eine Welt ohne Gott umgetrieben. Auch das Thema „Auflösung natürlicher Grundlagen vor allem der Beziehungen in der menschlichen Keimzelle Familie“ habe er damals angesprochen, genauso wie das Thema der „Freiheit“, die immer mehr verloren geht, einen Vorgang, den Kentenich als Massenmenschentum bezeichnet habe. Damals wie heute verliere sich der Mensch, werde manipuliert und ein Spielball von Mächtigen.

Pater Ignacio Camacho führte durch die Bündnisstunde (Foto: Kröper)

Pater Ignacio Camacho führte durch die Bündnisstunde (Foto: Kröper)

Musikalische Gestaltung (Foto: Kröper)

Musikalische Gestaltung (Foto: Kröper)

Schwester Andra-Maria Lingscheid (Foto: Kröper)

Schwester Andra-Maria Lingscheid (Foto: Kröper)

Die ehemalige "2014-Volontärin" Soraja aus Paraguay (Foto: Kröper)

Die ehemalige "2014-Volontärin" Soraja aus Paraguay (Foto: Kröper)

Entzündung der Fackel in der Pilgerkirche (Foto: Kröper)

Entzündung der Fackel in der Pilgerkirche (Foto: Kröper)

Auf dem Pilgerweg zum Urheiligtum (Foto: Kröper)

Auf dem Pilgerweg zum Urheiligtum (Foto: Kröper)

Internationale Bündnisstunde

Pater Ignacio Camacho, der durch das Programm der Bündnisstunde führte, benannte die Feier von „110 Jahre Liebesbündnis“ an diesem Tag mit Erinnerung an das große Jubiläum 2014 und das Jubiläum „75 Jahre 31. Mai 1949“ als wichtige Ereignisse dieses Jahres. Das Datum des 31. Mai 1949 stehe für das Bemühen Pater Kentenichs, die Bischöfe in Deutschland damals auf die Gefahr hinzuweisen, die vom mechanistischen Denken ausgehe. Sein Vorschlag, dieses durch ein „organisches Denken, Leben und Lieben“ zu überwinden, sei von der Kirche damals nicht verstanden worden.

Bereit sein, in die Risse zu gehen, damit Menschen wieder an die Liebe Gottes glauben können

Die 3-tägigen Feierlichkeiten im Frühjahr 2024 mit 1500 Teilnehmenden am Heiligtum in Bellavista/Chile und damit die Erinnerung an den 31. Mai 1949 wurden durch eine Videoeinspielung präsent. Schwester Andra-Maria Lingscheid, Mitglied der Leitung der Schönstätter Marienschwestern, die an dieser Feier teilgenommen hatte, erzählte drei Blitzlichter aus ihrem Erleben: Sie sprach von der spürbaren Freude, die übergesprungen sei. Sie habe den Eindruck gehabt, die Chilenen hätten sich von den vorhergehenden schweren, die Kirche und auch die Schönstatt-Bewegung lähmenden Krisen in ihrem Land befreit und sich als Familie des Vaters erlebt. Gott sei greifbar geworden im Feuer: in sieben Feuerbecken seien die auf Zetteln festgehaltenen „Beiträge zum Gnadenkapital“ (Leid, Freude, Engagement der einzelnen Teilnehmenden) verbrannt worden. Gott sei auch greifbar geworden im Wind. Am Ende der Veranstaltung sei plötzlich ein starker Wind aufgekommen, fast schon ein Sturm – alle hätten dies als Zeichen von oben gedeutet. „Gott braucht uns. Gott braucht Verbündete“, so Sr. Andra-Marias Schlussappell: Verbündete, die bereit sind, in die Risse zu gehen, um dem Gott des Lebens Raum zu geben, damit Menschen wieder an die Liebe Gottes glauben können.

Das Feuer weitergeben

Die ehemalige „2014-Volontärin“ Soraja aus Paraguay erzählte lebendig wie sie ihre neun Monate Volontariat, in denen sie mit 20 anderen Volontären aus 10 verschiedenen Ländern mithelfen durfte, das Jubiläum vor Ort in Schönstatt vorzubereiten, erlebte. Die zentrale Erfahrung für sie sei das Erlebnis gewesen, zu einer internationalen Familie zu gehören. Noch heute seien die Volontäre von damals in „warmen Kontakt“ untereinander. Sie habe entgegen mancher falscher Vorinformationen die Deutschen als sehr gastfreundlich erlebt. Wenn sie ans Jubiläum denke, erinnere sie sich immer als erstes an die vielen strahlenden Gesichter und die Freude derer, die sich schon so lange nach dem Urheiligtum gesehnt hatten und nun endlich angekommen waren. „Wir, die Generation 2014, tragen noch dieses Feuer in uns, dieses Privileg, hier in Schönstatt gewesen zu sein.“ Daraus erwachse aber auch die Verantwortung, das Feuer weiterzugeben.

Bitte um die Fülle des Heiligen Geistes

In einer langen Prozession hinter Vortragekreuz, Fackel, und Fahnenträgern gingen die in der Pilgerkirche versammelten Menschen schließlich zum Urheiligtum, um dort das Liebesbündnis zu erneuern und um den heiligen Geist für die ganze Welt zu erbitten. Dabei hatten sie ein Wort Pater Kentenichs im Ohr, das in der Feierstunde zitiert wurde: „Die Fülle des Heiligen Geistes möchte die Gottesmutter auch uns allen erflehen.“ Ja, jede und jeder sei berufen zur Fülle des Gnadenlebens, des Glaubens, der Hoffnung, der Liebe und „zwar zu einer Fülle, die nicht nur unser eigenes ganzes Wesen erfüllt und umwandelt, sondern nach allen Seiten überströmt und andere mit den Gaben des Heiligen Geistes beschenkt und bereichert.“ (J. Kentenich, Studie 1964)

NAch der Bündniserneuerung beim Urheiligtum wird das Bündnisfeuer entzündet, in dem die "Beiträge zum Gnadenkapital" verbrannt werden (Foto: Kröper)

Nach der Bündniserneuerung beim Urheiligtum wird das Bündnisfeuer entzündet, in dem die "Beiträge zum Gnadenkapital" verbrannt werden (Foto: Kröper)


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