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24. September 2024 | Deutschland | 

Leidenschaftliche Tatkraft und vertraut mit dem Charisma Pater Josef Kentenichs – Pater Peter Locher verstorben


Todesanzeige Pater Peter Locher (Foto: Schönstatt-Patres)

Hbre. Nach einem längeren und bewussten Prozess des Loslassens hat P. Peter Locher ISch am 23. September 2024 im Vaterhaus auf Berg Sion in Schönstatt sein Leben in Gottes gute Vaterhände zurückgegeben. Die Gemeinschaft der Schönstatt-Patres und die ganze Schönstatt-Bewegung verliert mit ihm einen Mann leidenschaftlicher Tatkraft, der tief mit dem Charisma des Schönstatt-Gründers Pater Josef Kentenich vertraut war.

Geboren wurde Peter Locher am 1. Dezember 1936 in Munderkingen als erstes von drei Kindern seiner Familie. Nach der Volksschule Munderkingen und vier Jahren Lateinschule Munderkingen wechselte er ans Gymnasium in Ehingen, wo er am 21. Februar1958 mit dem Abitur abschloss. Seine Entscheidung Priester werden zu wollen, führte ihn dann zum Studium der Philosophie und Theologie am Wilhelmsstift in Tübingen, obwohl er nicht Diözesanpriester werden wollte.

Studium in Tübingen, München und Milwaukee

Schon mit 14 Jahren hatte er Schönstatt kennengelernt und bereits zu Beginn des Studiums war ihm klar, dass er für Schönstatt leben und arbeiten wollte. Die durch vatikanische Behörden in diesen Jahren erwirkte Verbannung des Gründers der Schönstatt-Bewegung, Pater Josef Kentenich, nach Milwaukee in den USA, und damit verbundene restriktive Auflagen, machten Peter Locher dieses Vorhaben zunächst unmöglich.

Daher wechselte er 1960 für weitere vier Semester nach München, wo er sich zusammen mit einem Kreis junger Männer um Günter Boll darauf vorbereitete, eine neue Priester-Gemeinschaft zu gründen, die ganz für die Arbeit in der Schönstatt Bewegung zur Verfügung sein wollte. Der dringende Wunsch, P. Kentenich in seinem Exil in den USA zu besuchen und seine anstehenden Lebensfragen mit ihm zu besprechen führte schließlich 1962 zu einer Übersiedelung in die USA, wo er sein Studium an der Marquette University in Milwaukee für vier Semester fort. 1964 machte er den Abschluss mit den Titel Master of Arts. 1964/1965 übte er eine Lehrtätigkeit als Instructor in Theologie im Maryville College von St. Louis für Mädchen aus. In diesen drei Jahren wurde P. Kentenich für Peter Locher durch die intensive Begleitung zum Vater und Lehrer für den Rest seines Lebens und Wirkens.

Priesterweihe in Argentinien

Noch immer war Peter Locher kein Priester. Über Ostern 1965 entschied der argentinische Erzbischof Plaza von La Plata, einer Reihe von Aspiranten der neuen Gemeinschaft die Priesterweihe zu erteilen. So kam es, dass Peter Locher, zusammen mit Andreas Brath und Heiner Hug, am Vorabend von Mariä Himmelfahrt, in Argentinien die Priesterweihe empfing. Als Primizspruch hatte er auf Anraten P. Kentenichs gewählt: «Wer mich sieht, sieht den Vater». Nach einigen Monaten in der Heimat und in Schönstatt ging P. Locher in die USA zurück und trat seine erste Stelle in der Schönstatt Bewegung in Texas an. Dort blieb er bis 1970.

Novizenmeister und Generaldirektor der Marienschwestern

Für die Jahre 1970 bis 1978 übertrug ihm die Leitung der neu gegründeten Patres-Gemeinschaft das Amt des Novizenmeisters, also die Ausbildung junger Kandidaten aus aller Welt, die in Vallendar - Schönstatt stattfand.

Nach einem Sabbaticum im Heiligen Land erreichte ihn der Ruf der Schönstätter Marienschwestern, deren Generaldirektor zu werden. Er übernahm die Verantwortung am 2. Februar 1980 bis zum 15. Dezember 1984. In den Jahren nach dem Tod des Gründers P. Kentenich war dies keine leichte Aufgabe

Beitrag zur Gründung der Schönstatt-Patres in Indien

In der Folge wurden Pater Locher durchweg Leitungsaufgaben intern in der Gemeinschaft der Patres übertragen. 1985/86 war er Mitglied der Leitung der deutschen Regio und anschließend 12 Jahre lang Provinzial, eine Zeit, in der er sich intensiv um die Gründung der Gemeinschaft in Indien kümmerte. Von 2000 bis 2006 übernahm er die Aufgabe des Novizenmeisters in Indien und blieb Mitglied der Leitung der Patres in Indien. Die komplexe und mühsame Inkulturation Schönstatts in andere Kulturen war ihm ein besonderes Anliegen, wobei er nicht nur die geistig-geistliche Spiritualität Schönstatts einbrachte, sondern auch für die Tradition eines eigenen Regierungsstiles nach dem Vorbild des Gründers sorgte.

Geistlicher Begleiter

2009 kam er 2009 endgültig nach Deutschland zurückkam und wohnte seither im Vaterhaus auf Berg Sion. Er war Mitarbeiter des Sions Institutes der Patres, und half mit, das umfangreiche pädagogische Erbe des Gründers kommenden Generationen zu übergeben. Von 2015 bis 2024 war er Geistlicher Begleiter der neu entstanden Gemeinschaft „Maria auf dem Weg“.

Nicht nur wegen seiner tiefen Kenntnis und Verbundenheit mit dem Charisma P. Kentenichs war er ein gefragter Referent in der Weiterbildung und übte bis in seine letzten Tage eine breite Beratertätigkeit im Sinne der Geistlichen Begleitung aus.

Requiem und Beerdigung

  • Das Requiem für Pater Locher wird am Montag, 30. September 2024 um 14.00 h in der Pilgerkirche in Schönstatt, Vallendar gefeiert.
  • Anschließend ist die Beerdigung auf dem Friedhof der Schönstatt-Patres auf Berg Sion
  • Alle Teilnehmenden sind danach zu Kaffee und Kuchen ins Vaterhaus Berg Sion eingeladen.
  • Kondolenzadresse: Schönstatt-Patres, P. Alexandre Awi Mello (Generaloberer), Berg Sion 1, 56179 Vallendar, generalsuperior@schoenstatt-fathers.org
  • Anstelle von Kranz- und Blumenspenden können Sie die Priesterausbildung der Schönstatt-Patres unterstützen. Herzlichen Dank dafür! Schönstatt-Patres International e.V. Bank: DKM Darlehnskasse Münster, IBAN: DE17400602650003161600, BIC: GENODEM1DKM Stichwort: «Pater Locher»

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