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2. September 2010 | International | 

Die Quelle soll fließen


Krönung in Brig, WallisSCHWEIZ, Claudia Zimmermann. Krönung heisst - auf den Punkt gebracht - Erneuerung und Vertiefung des Bündnisses. „Als wir vor sechs Jahren das Heiligtum ‚Quelle lebendigen Glaubens' bauten," so Pater Niklaus Stadelmann auf die Frage nach dem Grund der Krönung, „da war uns bewusst, dass wir das nicht allein schaffen. Das brauchte nochmals einen Vertiefung des Bündnisses." Krönung eben...

 

 


Über fünfhundert Teilnehmer

Krönung in Brig, WallisEs waren über fünfhundert Menschen, die den feierlichen Akt beim (vorläufig) südlichsten Heiligtum der Schweiz miterleben wollten: Schönstätter und Schönstätterinnen aus nah und fern, allen voran die Walliser Schönstattfamilie, aber auch etliche Pfarreimitglieder von Brig. Die Kollegiumskirche war bis auf den letzten Platz gefüllt, als Generalvikar Richard Lehner, Ortspfarrer Paul Martone, Pater Niklaus Stadelmann als Verantwortlicher des Wallis, der Bewegungsleiter Pater René Klaus, der Provinzial der Schweizer Schönstattpaters Edwin Germann und zahlreiche Schönstattpriester einzogen. Unter den Mitfeiernden befand sich auch der Mariannhillerpater Pirmin Supersaxo, Vertreter der ehemaligen Besitzer von Haus Schönstatt.

Vigilfeier

BlütenkroneDas Fest hatte schon am Vorabend begonnen. Bei herrlichem Sommerwetter wurde zuerst ein Raclette (geschmolzener Käse auf Kartoffeln, Walliser Spezialität) aufgetischt. Schwester Joseline Becchio, zusammen mit Pater Niklaus Stadelmann verantwortlich für die Bewegung im Wallis, durfte unter den Gästen an diesem Abend auch die Briger Stadtpräsidentin und Nationalrätin Viola Amherd begrüssen. Zur Vigil fand man sich vor dem Heiligtum ein, im Mittelpunkt die Krone - vorläufig noch neben dem MTA-Bild. Eine weitere Krone aus grünen Blättern wartete darauf, von der Festgemeinde mit Blumen geschmückt zu werden. Anschaulich wurde so gezeigt, dass Krönung nur Wirklichkeit wird, wenn alle ihren Beitrag bringen.

Worte von Pater Kentenich deuteten den Sinn der Krönung. Kinder brachten Wasser in kleinen Krügen, begleitet von den Fürbitten der Erwachsenen. Die Mädchenjugend gestaltete einen feierlichen Kronentanz und immer wieder stimmten alle ein in gesungenes und gesprochenes Gebet.

Was er euch sagt, das tut

EucharistiefeierWeil das Walliser Heiligtum die Sendung Quelle lebendigen Glaubens hat, stand das Wasser auch im Zentrum der Eucharistiefeier am Sonntag. Als Evangelium wurde die Erzählung des Wunders von Kana gelesen.

Maria, welche die Diener anweist, zu tun, was Jesus ihnen aufträgt. Eine Aufforderung, die auch uns Heutigen gilt. Maria ruht sich nicht aus im Himmel, sie will auch uns heute in die Nachfolge Jesu rufen. Generalvikar Richard Lehner: „Maria will nicht bloss gekrönte Königin in Kirchen und Kapellen, auf Bildern und in frommen Gebeten in Erscheinung treten. Wir Christinnen und Christen von heute sind aufgefordert, ihr Glaubenszeugnis in unserer Zeit unter veränderten Umständen nachzuahmen. Bei unserer Taufe sind wir alle zu Priestern, zu Propheten und zu Königen gesalbt worden. Wir sind selber gekrönt worden und haben den Auftrag erhalten, Jesus Christus auf seinem Weg nachzufolgen."

„Erntedank"

Bei der Gabenbereitung geschah eine Art Erntedank - mitten im Sommer. Vertreter und Vertreterinnen der Schönstattbewegung brachten Gaben, die während den Jahren der Vorbereitung zusammengetragen worden waren: Allen voran die Krone selbst, die ein eigentliches Gemeinschaftswerk ist.

Den Künstlern Schaffner und Joho, während des ganzen Festes anwesend, ist es hervorragend gelungen, die vielen Wünsche, Ideen und Ideale zu einem Gesamtwerk zu vereinen. Reich an Symbolik und ästhetisch ein Kunstwerk!

Weil hinter der sichtbaren Krone viele unsichtbare Opfer, Gaben, Beiträge ins Gnadenkapital... stehen, wurden auch die während der Dreiwochen-Gebeten erarbeiteten Weihrauchkörner und Krone-Puzzles (jedes Puzzleteil ein Beitrag!) zum Altar getragen.

Die Mädchenjugend brachte eine „Steinkrone", auch sie Zeugin vieler persönlicher Gaben an die Gottesmutter im Heiligtum. Generalvikar Richard Lehner nahm jede der Gaben mit grosser Aufmerksamkeit und Ehrfurcht entgegen.

„Wir bringen dir die Krone..."

MusikgruppeSo heisst es in einem Lied. Dieser Satz wurde am Ende der Eucharistiefeier Wirklichkeit. In feierlicher Prozession zog die ganze Festgemeinde zum Heiligtum. Unter den Pilgernden auch etliche durch die Pilgernde Gottesmutter mit Schönstatt verbundene Personen aus Lausanne, was einen Hauch von Internationalität ins Geschehen brachte.

Da der Himmel stets reichlich gibt, war die Kraft der Sonne an diesem Tag so gross, dass -wer immer konnte - einen Schattenplatz aufsuchte. Dennoch war der Platz vor dem Heiligtum nicht leer, als Generalvikar Richard Lehner zum eigentlichen Krönungsakt schritt: Mit Hilfe der beiden Künstler brachte er die zuvor gesegnete Krone feierlich am Bild der Dreimalwunderbaren Mutter an. Gespannte Stille.... und dann ein festlicher Applaus! Wie viel Gebet, Arbeit, Opfer, Leid und Freude im Vorfeld dieses Augenblicks standen, darüber hat wohl nur der Himmel einen genauen Überblick!

Die blühende Blumenwiese neben dem Heiligtum zeugt von vielen kleinen und grossen Opfern, die in Form von Blumensamen erarbeitet wurden. Die ebenfalls eropferten Weihrauchkörner durfte Pater Niklaus Stadelmann dem Generalvikar und dem Ortspfarrer überreichen, als Dank auch für ihre Unterstützung bei der Vorbereitung und Durchführung des Festes.

„Danke, danke, danke!", sagte auch Frau Schwestermann im Namen der Vorbereitungsgruppe allen in irgendeiner Form Beteiligten, ehe sie zum Mittagessen einlud.

„Schöpft jetzt!"

Heiligtum in Brig, mit KroneUm einen guten Anschluss auf die Züge zu gewährleisten, wurde die Abschlussfeier zeitlich etwas vorverlegt. Hier richtete Pater Niklaus Stadelmann nochmals den Dank an all die vielen, die zum Fest beigetragen haben, „im Bewusstsein darum, dass es eine Unmöglichkeit ist, allen zu danken!" Grüsse durfte er ausrichten von Pater Christoph Horn, der am selben Tag in Kroatien den ersten Jahrestag der Einweihung des dortigen Heiligtums begehen konnte.

Zum Schluss der Feier waren alle eingeladen, aus den bereitgestellten Krügen Weihwasser zu schöpfen und nach Hause zu nehmen. „Schöpft jetzt, dann fangt ihr an zu glauben!" Mit diesen Worten verabschiedete Pater Niklaus Stadelmann die Festgemeinde. Denn darum ging es ja an diesem Tag: Die Quelle des Glaubens neu zum Fliessen zu bringen...

Blumenwiese beim Kapellchen


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