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31. August 2010 | Rund ums Urheiligtum | 

Mitwirkung macht unsere Würde aus


Bischof Dr. Karl-Heinz Wiesemann, Speyer, bei der Bistumswallfahrt am 22. Augustmkf. Wenn in Schönstatt sechs, sieben, acht Busse auf dem Standstreifen oberhalb des Pilgerheims stehen, dann weiß man: es ist wieder eine Diözesanwallfahrt da. So auch am 22. August - während sich die Jugendlichen im Zelt auf dem Parkplatz der Marienau auf den Abschlussgottesdienst der „Nacht des Heiligtums" einstimmten, begann in der Pilgerkirche der Wallfahrtsgottesdienst mit dem Speyrer Bischof Dr. Karl-Heinz Wiesemann, der die Pfälzer Pilger zum Gnadenort nach Schönstatt begleitet hatte.

Wallfahrtsgottesdienst

„Die Freude an der Wallfahrt bewegt die Menschen seit Jahrtausenden. Schon im Alten oder Ersten Testament besingt der Psalmist diese mit Worten kaum zu fassende Stimmung. Heute lassen sich immer mehr Menschen von dieser Freude anstecken und brechen auf zu Wallfahrtsorten. Wallfahrt ist zu einer großen (Laien-)Bewegung im 21. Jahrhundert geworden. Ob Einzelpilger oder große Wallfahrergruppe - alle sind unterwegs und haben ein Ziel vor Augen: das Haus des Herrn." - Diesen Text (entnommen der Internetseite wallfahrtsservice.de, einer Initiative des Bistums Würzburg) fanden die Pilger auf den ersten Seiten des ansprechend gestalteten Pilgerheftes, das anregte, bereits die Anreise als Wallfahrt zu gestalten. - Wallfahrten sind mit Heiligtum eng verbunden und gehören unverzichtbar zu ihrem Leben dazu. Der Wallfahrer hat das Heiligtum ebenso nötig wie das Heiligtum den Wallfahrer, so heißt es in einem Text der Kongregation für den Gottesdienst und die Sakramentenordnung zum Thema Wallfahrt; wenn dies schon für jedes Heiligtum gilt, dann erst recht für jedes Schönstatt-Heiligtum, lebt dieses doch „von der Liebe seiner Besucher" und gehört der Wunsch, „diesen Ort zu einem Wallfahrts-, zu einem Gnadenort" werden zu lassen, doch zum Gründungsvorgang Schönstatts.

Die Menschen kommen mit allem, was sie bewegt

Bischof Dr. Karl-Heinz Wiesemann, Speyer, bei der Bistumswallfahrt am 22. AugustDen Grundgedanken der Wallfahrt griff Bischof Wiesemann in seiner Predigt beim Wallfahrtsgottesdienst auf; die Menschen kämen zu den Wallfahrtsorten, vor allem zu den Marien-Wallfahrtsorten, mit allem, was sie tragen, mit allem, was sie bewegt. Das Wallfahrtsmotto der Speyrer Pilger - „Im Umbruch der Zeit mit Maria die Zukunft wagen" weise hin auf Maria, die der ganzen Menschheit Zukunft eröffnet habe und eröffne in ihrem Ja und „indem sie uns Ja sagen lehrt".

Pater Kentenich, so Bischof Wiesemann, habe in seinem Leben sehr viel wagen müssen und sein Werk in dramatischen Umbrüchen der Zeit gebaut; dies habe Zukunftskraft gegeben. Wie dies möglich ist, habe er an Maria abgelesen.

Maria: Wie sehr Gott uns hineinnehmen will in die Gestaltung der Welt

Maria sei nicht einfach nur ein Thema frommer Verehrung; nein, Maria stehe für die Würde des Menschen als freier Mitarbeiter Gottes. Sie zeige, wie sehr Gott uns hineinnehmen will in die Gestaltung der Welt. Die Mitwirkung bei Gottes Tun in der Welt mache unsere Würde aus. Die Weltgeschichte sei nicht einfach ein Schicksal, das uns überfällt, sondern Ort unserer Mitwirkung. Unser Mitwirken sei vielleicht vergleichbar der Malerei von Kindern: nicht perfekt, aber schön, weil von innen heraus und echt. Probleme gebe es immer, es gelte, mit Jesus und Maria das Positive zu sehen und mitzugestalten.

Aussendung vom Urheiligtum

Am UrheiligtumNach dem vom Gesangverein Cäcilia-Eintracht, Niderwerth, musikalisch mitgestalteten Wallfahrtsgottesdienst traf sich Bischof Wiesemann mit einigen Jugendlichen; die Pilger hatten Zeit, im Urheiligtum zu beten, Andenken zu kaufen oder verschiedene Angebote auf Berg Schönstatt und Berg Moriah wahrzunehmen.

Nach der Marienfeier in der Pilgerkirche pilgerten dann alle gemeinsam zum Urheiligtum, wo die Pilger ein eigens gestaltetes Wallfahrtsandenken erhielten und mit dem Segen und mutmachenden Worten von Diözesanpräses Pfr. Michael Hergl ausgesandt wurden in den Alltag.

Audio: Predigt von Bischof Dr. Karl-Heinz Wiesemann


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