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24. Juli 2024 | ImPuls - Schönstatt - synodal | 

Synode nimmt Kurs auf Kentenich: Folge 15 der Serie „Synodales Leben im Bund“


ImPuls - Schönstatt - synodal (Montage: POS, Brehm)

Kurt Faulhaber. Pater Kentenich 1912: „Ich werde in dieser Beziehung nichts, rein gar nichts tun ohne eure volle Zustimmung.“ Er hat dies ein Leben lang konsequent so gehalten. Er hat es als Leitungsprinzip seiner Bewegung eingepflanzt: „Autoritativ im Prinzip; demokratisch in der Anwendung“.

112 Jahre später steht im Arbeitspapier für die Weltsynode im bevorstehenden Oktober:

" 67. Es ist schwer vorstellbar, dass es einen wirksameren Weg zur Verwirklichung einer synodalen Kirche gibt als die Teilhabe aller an den Entscheidungsprozessen. Diese Teilhabe erfolgt auf der Grundlage einer differenzierten Verantwortung, in der jedes Mitglied der Gemeinschaft respektiert wird und seine Fähigkeiten und Gaben im Hinblick auf die gemeinsame Entscheidung geschätzt werden.

70. In einer synodalen Kirche ist die Entscheidungskompetenz des Bischofs, des Bischofskollegiums und des römischen Papstes unantastbar, … jedoch nicht bedingungslos: Eine Leitlinie, die sich im Konsultationsprozess als Ergebnis einer angemessenen Unterscheidung herauskristallisiert, kann nicht ignoriert werden …

In der Kirche findet die Beschlussfassung mit Hilfe aller statt, jedoch nie ohne die geistliche Autorität, die kraft ihres Amtes entscheidet. … Dies gilt umso mehr für die tatsächliche Beteiligung von Frauen an den Redaktions- und Entscheidungsprozessen.

73. Eine synodale Kirche braucht eine Kultur und Praxis der Transparenz und Rechenschaftspflicht …, die unerlässlich sind, um das gegenseitige Vertrauen zu fördern, das für einen gemeinsamen Weg und die Wahrnehmung der Mitverantwortung für die gemeinsame Sendung notwendig ist.

76. Wenn die synodale Kirche offen sein will, dann müssen Rechenschaftspflicht und Transparenz im Mittelpunkt ihres Handelns stehen, und zwar auf allen Ebenen …

(Das Dokument beruft sich auf Apostelgeschichte 11, wo Petrus seinen umstrittenen Umgang mit Heiden öffentlich begründet, und fährt fort):
74. Über seinen Dienst an der Gemeinschaft Rechenschaft abzulegen, gehört zur ältesten Tradition, die auf die apostolische Kirche zurückgeht.

77. Während die Praxis der Rechenschaftspflicht gegenüber den Vorgesetzten über die Jahrhunderte hinweg beibehalten wurde, ist die Dimension der Rechenschaftspflicht der Autoritätspersonen gegenüber der Gemeinschaft wiederherzustellen. Die Ausübung kirchlicher Autorität muss von Transparenz geprägt sein. "

Man liest dies, reibt sich die Augen, liest es noch einmal und staunt: Die Kirche nimmt Kurs auf das Leitungsverständnis und die Leitungspraxis Pater Kentenichs.

Schönstatt, engagiere dich auf vorderster Linie für das Synodalwerden von Kirche!

Hab keine Berührungsängste mit Menschen und Gruppen, die so ungeduldig und rebellisch sind, wie es die Kerle waren, mit denen P. Kentenich vor 112 Jahren ans Werk ging!

Leserresonanz

Irene Eldracher
Vallendar
12.08.2024, 17:17

Ich habe mich sehr über die Textstellen sowohl vom Papier des synodalen Weges wie auch die Textstellen von Pater Kentenich gefreut. Darüber, dass der heilige Geist wirkt. Wenn ich mir auch wünschen würde, nicht nur im Säuseln, sondern mit Sturmesbraus sollte erkannt werden, welcher Prophet Pater Kentenich war. Danke für die Klarheit in diesem Artikel. Danke Pfarrer Faulhaber. Deo gratias.

Über die E-Mail-Adresse ImPuls-Schoenstatt-synodal@schoenstatt.de sind Leserinnen und Leser herzlich eingeladen, einen Beitrag zum obigen Text einzubringen. Nach redaktioneller Prüfung wird Ihr Beitrag hier veröffentlicht.


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