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30. Mai 2024 | Katholikentag | 

"Zukunft hat der Mensch des Friedens" – Katholikentag in Erfurt eröffnet


Am 29. Mai begann der 103. Deutschen Katholikentages in der Lutherstadt Erfurt (Foto: Menke)

Am 29. Mai begann der 103. Deutschen Katholikentages in der Lutherstadt Erfurt (Foto: Menke)

HEN. Trotz launigem Wetter kamen am Mittwochabend etwa 6.000 Menschen zur Eröffnung des 103. Deutschen Katholikentags zum Erfurter Domplatz. Auch Bundespräsident Frank-Walter Steinmeier sprach vor der historischen Kulisse des Erfurter Doms und ermutigte die Kirchen, sich weiter und noch mehr für die Gesellschaft zu engagieren. Das wechselhafte Wetter schreckte die Menschen danach nicht ab, zum Abend der Begegnung in die Innenstadt zu strömen, wo letztlich rund 20.000 teilnehmende Frauen und Männer gezählt wurden.

Der Bundespräsident regte an, sich mehr gesellschaftlich zu engagieren (Foto: Gärtner)

Der Bundespräsident regte an, sich mehr gesellschaftlich zu engagieren (Foto: Gärtner)

6.000 Menschen nahmen an der Eröffnung des 103. Deutschen Katholikentags teil. (Foto: Gärtner)

6.000 Menschen nahmen an der Eröffnung des 103. Deutschen Katholikentags teil. (Foto: Gärtner)

Die Präsidentin des Zentralkomitees der Deutschen Katholiken (ZdK), Irme Stetter-Karp (Foto: Gärtner)

Die Präsidentin des Zentralkomitees der Deutschen Katholiken (ZdK), Irme Stetter-Karp (Foto: Gärtner)

Alleine die Treppe zum Erfurter Dom hoch (Foto: Gärtner)

Alleine die Treppe zum Erfurter Dom hoch (Foto: Gärtner)

Das WIR der Schönstatt-Familienbewegung beim "Abend der Begegnung" im Einsatz (Foto: Menke)

Das WIR der Schönstatt-Familienbewegung beim "Abend der Begegnung" im Einsatz (Foto: Menke)

Der Stand der Schönstatt-Bewegung befindet sich direkt am Dom (Foto: Tasch)

Der Stand der Schönstatt-Bewegung befindet sich direkt am Dom (Foto: Tasch)

Die Schönstatt-Tassen stehen für die Besucher bereit (Foto: Tasch)

Die Schönstatt-Tassen stehen für die Besucher bereit (Foto: Tasch)

Die historische Kulisse beim Abendsegen (Foto: Menke)

Die historische Kulisse beim Abendsegen (Foto: Menke)

Bundespräsident Steinmeier hat den Katholikentag in Erfurt eröffnet

Bundespräsident Frank-Walter Steinmeier hat die Kirchen aufgefordert, sich mehr für die Gesellschaft einzusetzen. Er sagte am Mittwochabend bei der Eröffnung des 103. Katholikentags in Erfurt, dass es in weiten Teilen der Gesellschaft eine wachsende Entfremdung und Gleichgültigkeit gegenüber dem Religiösen und dem Leben nach dem Tod gebe.

Er bedauert, dass die Kirchen viele Menschen nicht mehr erreichen. Diese Veränderung ist schlimm, sagt Steinmeier. Dafür gibt es selbstgemachte Ursachen wie den „massenhaften Missbrauch“. Zugleich betont er, dass Christen viel für die Gesellschaft tun.

Sozialverbände wie Caritas und Diakonie brauchen Kraftquellen und innere Stärkung. Der Katholikentag kann dazu beitragen. Er wisse, dass "sehr viel Gutes von den Christen unseres Landes ausgeht und dass im Hinblick auf die Zukunft schon mutige, manchmal streitbare, aber doch hoffnungsvolle Schritte getan werden“.  Dafür sei er dankbar und auch darüber, dass sich viele Christen heute gegen Extremisten und Feinde der Demokratie wehren. In diesem Zusammenhang erinnerte er auch an die Erklärung der Bischöfe zur AfD, in welcher steht dass völkischer Nationalismus und Christentum nicht zusammenpassen.

Der Katholikentag sei auch und vor allem "Ein Ort der Begegnung"

Die Präsidentin des Zentralkomitees der deutschen Katholiken (ZdK), Irme Stetter-Karp, appellierte an die Mitverantwortung der Christen für Demokratie. Weiterhin warb sie für "das Gefühl von Freiheit, das uns jeden Tag tragen kann“.
Der Katholikentag solle nach Stetter-Karp für fünf Tage lang ein Ort sein, "an dem man sich von anderen stärken lassen kann. Ein Ort, an dem sich Angst in Mut verwandelt, Gewissheit in Tatkraft und Gottvertrauen in Nächstenliebe.“ Vor allem sei der Katholikentag "ein Ort der Begegnung“.

Bischof Neymeyer bedankt sich bei den evangelischen Christen

Der Erfurter Bischof Ulrich Neymeyr bedankte sich auch bei den evangelischen Christen, die sich für die Veranstaltung eingesetzt hatten. „Wir feiern eigentlich einen ökumenischen Kirchentag“, sagte der Bischof bei der Eröffnungsveranstaltung.

Schon zuvor bei der Auftakt-Pressekonferenz hoffte Bischof Neymeyr darauf, dass vom 103. Deutschen Katholikentag Impulse ausgehen für den Frieden in der Welt, in der Gesellschaft und in der Kirche. „Hoffentlich können wir hier praktizieren, im Diskurs auf Argumente zu hören und sie abzuwägen. Dies benötigen wir für die Debatten in unserer Gesellschaft und auch in unserer Kirche“.

Papst: Katholikentag ist Ort des ökumenischen Miteinanders

Auch für 2024 hat Papst Franziskus eine päpstliche Botschaft an den Katholikentag gerichtet. Darin ruft Franziskus zum Gebet für den Frieden auf. Zudem bezeichnete er den Katholikentag als einen Ort der ökumenischen Begegnung und des interreligiösen Dialogs.

Der Papst erinnerte auch an die Kraft des gemeinsamen Zeugnisses der Christen, wie es 1989 erlebt worden sei, "als Menschen des Friedens mit einer Kerze in der Hand die friedliche Revolution ausgelöst haben. Hier in Erfurt fanden die Friedensgebete in der Lorenzkirche und in der evangelischen Predigerkirche statt", so der Papst. Dieses Wunder der friedlichen Wende, ausgelöst durch betende Menschen, zeige, was das Gebet vermag: "Und so ist diese Erinnerung auch eine Ermutigung für uns heute!"

Abend der Begegnung

Nach der Eröffnung präsentierte sich das Bistum Erfurt mit einem Dutzend musikalischer, kulinarischer und anderer Angebote zum "Abend der Begegnung" in der Innenstadt. Damit hieß das Bistum alle Teilnehmer und Besucher des Katholikentages willkommen.

Mittendrin war auch die Schönstatt-Familienbewegung: Mit dem bewährten Konzept "Candle Light" wurde ein Abend für Familien gestaltet. Dabei fand auch das "WIR", das erst vier Tage zuvor beim Familienfest im Mittelpunkt gestanden hatte, einen vorübergehenden Platz vor der Lorenzkirche.

Die Schönstatt-Bewegung ist mit dabei

Die Schönstatt-Bewegung ist auch in Erfurt wieder mit einem vielfältigen Angebot präsent. Neben dem klassischen Schönstatt-Stand gestaltet die Schönstatt-Bewegung am Freitag einen Familiengottesdienst im Dom und bereitet ein ökumenisches Marienlob vor. Schwester Vernita sagt stolz, dass "wir mit Maria wieder mittendrin mit dabei sind". Und sie weist gerne darauf hin, dass alle Veranstaltungen, an denen Schönstatt beteiligt ist, auf dieser Website zu finden sind.

Abschlussgebet

Wie an jedem Abend des Katholikentags wurde auch der erste Abend mit einem Abendsegen beendet. Bischof Dr. Ulrich Neymeyer und der evangelische Dekan des Kirchenkreises Erfurt, Dr. Matthias Rein, beendeten den Tag vor historischer Kulisse bei Kerzenschein auf der Bühne an den Domstufen.


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