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16. April 2024 | Deutschland | 

Oberhausentag der Schönstatt-Familie des Bistums Essen


Erinnerungsgottesdienst der Schönstattfamilie im Bistum Essen in der Kirche des Vincenzhauses in Oberhausen (Foto: Schulte)

Erinnerungsgottesdienst der Schönstattfamilie im Bistum Essen in der Kirche des Vincenzhauses in Oberhausen (Foto: Schulte)

Busse/Koczura/hbre. Es ist eine kleine, verschworene Gemeinschaft, die Schönstatt-Familie des Bistums Essen und vor allem die Oberhausener, die sich jährlich am 12. April in der Hauskapelle des Vincenzhauses in Oberhausen, das von den Arenberger Dominikanerinnen geführt wird, versammelt. Warum an diesem Tag? Es ist der Jahrestag eines Ereignisses, von dem der Schönstatt-Gründer Pater Josef Kentenich später einmal sagt, dass das „ganze Schönstattwerk bereits keimhaft (in ihm) grundgelegt worden ist.“

Predigt: Pater Elmar Busse ISch (Foto: Schulte)

Predigt: Pater Elmar Busse ISch (Foto: Schulte)

Kirche des ehemaligen Waisenhauses (Foto: Schulte)

Kirche des ehemaligen Waisenhauses (Foto: Schulte)

Gedenktafel (Foto: Schulte)

Gedenktafel (Foto: Schulte)

Marienweihe in einer Notsituation

2024 ist es 130 Jahre her, dass Katharina Kentenich ihren achtjährigen Josef in einer Notsituation ins Waisenhaus nach Oberhausen bringen musste. Die Großfamilie konnte Mutter und Kind nicht länger versorgen; die Mutter – eine ungelernte Frau – musste sich als Haushaltshilfe in Köln eine Arbeitsstelle suchen. Ihr geistlicher Begleiter, Pfarrer Sawels, vermittelte die Aufnahme Josefs ins Waisenhaus der Arenberger Dominikanerinnen in Oberhausen. Katharina Kentenich war sich des traumatischen Schritts für ihren Sohn bewusst. In ihrer mütterlichen Sorge weihte sie ihn der Gottesmutter, indem sie der Marienstatue in der Kapelle des Vincenzhauses ihre Kommunionkette umhängte. Fünf Jahre verbrachte er in diesem Haus, bis er dann nach Ehrenbreitstein ins Internat der Pallottiner umzog. In seinem späteren Leben hat er – zwar nur andeutungsweise – die Bedeutung dieser Marienweihe für ihn als ein tiefes Hineingezogenwerden in die Liebe zur himmlischen Mutter immer wieder betont.

Beziehungsfähigkeit

In seiner Predigt bei einem festlichen Gedenkgottesdienst in Oberhausen betonte Pater Elmar Busse im Blick auf die Bedeutung dieses Vorgangs die Wichtigkeit der Förderung der Beziehungsfähigkeit des Menschen, um eine vitale Beziehung zu Gott entwickeln und pflegen zu können. „Bei aller Freude an Mobilität – binde dich an Orte! Bei aller Freude an Individualität – binde dich an Menschen! Bei aller Freude an Toleranz – binde dich an Werte!“ und „Bei aller Freude an Weltgestaltung – binde dich an Gott!“, diese schon beim 3. Europäischen Familienkongress 2010 formulierte Botschaft habe Schönstatt in den gegenwärtigen Prozess der Umgestaltung der Kirche als Angebot einzubringen.

Der Abend endet mit einem Sektempfang und Imbiss in familienhafter Atmosphäre.

Vincenzhaus

Heute ist aus dem ehemaligen Waisenhaus ein modernes Alten- und Pflegeheim geworden, aber die Trägerinnen sind wie vor 130 Jahren die Arenberger Dominikanerinnen. Manche baulichen Veränderungen haben inzwischen stattgefunden, aber die alte Hauskapelle ist – bis auf die Altarraumgestaltung – unverändert. Die Marienstatue, der damals die Mutter Kentenich ihr Erstkommunionkreuzchen mit Kette umgehangen hatte, steht heute im Pater-Kentenich-Haus in Schönstatt.


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