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9. April 2024 | ImPuls - Schönstatt - synodal | 

Ein Gespräch, das Hoffnung macht – Folge 10 der Serie "Synodales Leben im Bund"


ImPuls - Schönstatt - synodal (Montage: POS, Brehm)

Kurt Faulhaber. „Synodal“ = „weggemeinschaftlich“ konnte man den deutschen Synodalen Weg, die vatikanischen Zuständigen mitsamt dem Papst und die Weltsynode bisher nicht sehen und nicht nennen. Da ist etwas in Bewegung gekommen durch die Gespräche in Rom zwischen Vertretern der Römischen Kurie und der Deutschen Bischofskonferenz am 22. März 2024. Ein Weg wurde beschritten, der hoffen lässt, dass auf ihm die drei Wege zusammenfinden.

Schon der Ausgangspunkt war neu: „Die heutige Begegnung, die sich über den gesamten Tag erstreckte, war von einer positiven und konstruktiven Atmosphäre geprägt.“[1] So die offizielle gemeinsame Erklärung. Bisher waren die Beziehungen von Spannungen, Misstrauen, Missverständnissen geprägt. In der Theologie wird die Atmosphäre, die entsteht, wenn Menschen guten Willens sich einander öffnen und das Gemeinsame suchen, als vom Heiligen Geist gewirkt betrachtet. Wir dürfen also annehmen, dass hier der Protagonist der Synodalität am Werk war. Zur Fortsetzung dieses Weges wurde „ein regelmäßiger Austausch … vereinbart.“

Überraschend ist das Ergebnis des Treffens: Die „Arbeit des Synodalen Weges und des Synodalen Ausschusses“ kann weitergehen. Dies geschieht mit dem Ziel, „konkrete Formen der Synodalität in der Kirche in Deutschland“ zu entwickeln. Dafür werden im Anschluss an das Gespräch vom 22. März klare Voraussetzungen benannt: „regelmäßiger Austausch“, Übereinstimmung mit der Lehre des Konzils zur Kirche und ihren Ämtern, Einhaltung des Kirchenrechts, „Übereinstimmung mit den Ergebnissen der Weltsynode“ und Vorlage der Beschlüsse zur „Approbation“ durch Rom.

Damit werden einerseits die Einwände, Befürchtungen und Forderungen Roms berücksichtigt. Andererseits werden die bisherigen Beteuerungen der Bischöfe und der Dokumente des Synodalen Weges, diese genannten Punkte selber zu wollen und zu achten, ernstgenommen.

Selbst ausgesprochene Gegner des deutschen synodalen Weges erhoffen nun und beten um „ein geistliches Wunder der Umkehr“, sehen die oft beschworene Gefahr eines Schismas gebannt und können sich ein Mitmachen der vier den synodalen Ausschuss nicht mittragenden Bischöfe vorstellen.[2] Denn diese hatten ihren Widerstand damit begründet, sich an die römischen Vorgaben zu halten. Derselbe Grund könnte sie jetzt zur Mitarbeit bewegen.

Der hoffnungsvolle Ausgangspunkt wird sich bewähren müssen. Das Gemeinsame muss immer wieder neu gesucht und die Unterschiede ausgehalten und bearbeitet werden. Die Klugheit rät, vor einer Bewertung die Entwicklung abzuwarten. Die Bischöfe haben sich auf die Reformbeschlüsse verpflichtet und stehen unter dem Druck der öffentlichen Meinung. In Rom gibt es einander widersprechende Gruppen und Personen, und es kommt darauf an, wer die Oberhand gewinnt. Und im Hintergrund gibt es Netzwerke, Interessen und Machtspiele. Klugheit ist eine Kardinaltugend. Doch eine göttliche Tugend ist die Hoffnung. Sie verlässt sich darauf, dass der Heilige Geist die Kirche durch alles Menschliche und Allzumenschliche hindurch leitet. Er ist es, der Menschen inspiriert, die sich seinen Inspirationen öffnen und sich dementsprechend engagieren.

Es ist Zeit für die Schönstattbewegung, Bedenken zurückzustellen und dem Protagonisten Geist zu vertrauen. Freilich werden Spannungen weiterhin bleiben, mal zunehmend, mal abnehmend. Pater Kentenich hat Spannungen gefördert und sie für Lebensprozesse vorgesehen. Er hat sie in die Strukturen der Gemeinschaften integriert, weil sie Leben wecken, Unterscheidungen herausfordern und so Zeichen des Heiligen Geistes sind, der lebendig macht und die Geister unterscheidet.


[1] Dieses und die weiteren Zitate aus: Vatikan: Gespräch mit deutschen Bischöfen über Synodalen Weg; https://www.vaticannews.va/de/vatikan/news/2024-03/vatikan-deutschland-bischofskonferenz-reformen-synodaler-weg.html

[2] Vgl. https://neueranfang.online/rom-schlaegt-weg-der-versoehnung-vor/
Die Tagespost 28. März 2024, S. 10


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