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30. März 2024 | Deutschland | 

Einen Raum schaffen, um sich kreativ und mutig neu zu verorten – JES-Treffen in Schönstatt am Palmsonntag


Die Teilnehmerinnen und Teilnehmer des JES-Treffens im Haus der Familie, Schönstatt, Vallendar, am Palmsonntagswochenende 2024 (Foto: Jall)

Die Teilnehmerinnen und Teilnehmer des JES-Treffens im Haus der Familie, Schönstatt, Vallendar, am Palmsonntagswochenende 2024 (Foto: Jall)

Valentin Frisch. Die Auseinandersetzung mit dem Thema „Palmsonntag und Karfreitag“ – „Freude und Jubel“ – „Zweifel und Dunkelheit“ war Themenschwerpunkt eines Treffens zu dem die Jungen Erwachsenen Schönstatts (JES) am Palmsonntagswochenende eingeladen hatten. Für 21 junge Menschen aus der Schönstatt-Bewegung ging es darüber hinaus um Vernetzung und Kennenlernen Gleichgesinnter.

Auf dem verregneten Weg zur Palmsonntagsliturgie im Heligtum der Familie (Foto: Jall)

Auf dem verregneten Weg zur Palmsonntagsliturgie im Heligtum der Familie (Foto: Jall)

Die Leidensgeschichte Jesu wird vorgetragen (Foto: Jall)

Die Leidensgeschichte Jesu wird vorgetragen (Foto: Jall)

Entlassung in eine Woche gegensätzlicher Emotionen: „Palmsonntag und Karfreitag“ – „Freude und Jubel“ – „Zweifel und Dunkelheit“ (Foto: Jall)

Entlassung in eine Woche gegensätzlicher Emotionen: „Palmsonntag und Karfreitag“ – „Freude und Jubel“ – „Zweifel und Dunkelheit“ (Foto: Jall)

Suchen und Fragen müssen ihren Platz haben

Der Tod ist die uns zugewandte Seite jenes Ganzen, dessen andere Seite Auferstehung heißt,“ schrieb einst der Theologe und Jugendseelsorger Romano Guardini. Seine Überlegungen öffnen nicht nur den Raum über das Jenseits nachzudenken. Vielmehr legen sie die christliche Überzeugung offen, dass Tod und Auferstehung ein Ganzes bilden, und trotz ihrer Gegensätzlichkeit untrennbar verbunden sind. Die gesamte Programmatik der Karwoche, die sich im Auf und Ab solcher gegensätzlichen Emotionen und Erfahrungen bewegt, ist damit vorweggenommen. Für das Leben von Christinnen und Christen verdeutlicht die Überlegung, dass es nicht mit einem „Hier“ und „Dort“ oder einem „Wir“ und „Die“ getan ist – auch oder gerade das Suchen und Fragen müssen ihren Platz haben in jenem Ganzen, das Leben heißt.

In der Spiritualität und Struktur Schönstatts weiterhin eine Heimat finden wollen

Für die Teilnehmerinnen und Teilnehmer, die sich am Palmsonntagswochenende im Haus der Familie trafen, bildete ein solcher Gegensatz den Ausgangspunkt, sich neu zu vernetzen. Auf der einen Seite stand der Wille, in der Spiritualität und Struktur Schönstatts weiterhin eine Heimat finden zu wollen. Auf der anderen Seite ist für die meisten nach Jahren des Engagements in SMJ und MJF und den privaten und beruflichen Entwicklungen des jungen Erwachsenenalters klar, dass diese Heimat neu gefunden werden muss. Anstatt sich dem Zwiespalt zu ergeben und zu antworten, dass es Derartiges aktuell nicht gibt, schufen die Teilnehmer des Treffens selbst einen Raum, um sich kreativ und mutig neu zu verorten. In gewisser Weise trägt die Erfahrung von Gegensätzlichkeit damit sogar zur Verwirklichung des ureigenen Diktums unserer apostolischen Bewegung, „dass jede Generation Schönstatt neu gründen muss,“ bei.

Sich mit den mitgebrachten Fragen auseinandersetzen

Die jungen Erwachsenen aus verschiedenen Teilen Deutschlands, verheiratet, Singles, Paare, mit Kind und ohne, Studenten und junge Berufstätige, teils noch in SMJ und MJF aktiv und teils diesen Strukturen gänzlich entwachsen, stellten beim gemütlichen Austausch, bei der thematischen Beschäftigung mit dem Palmsonntag und der Karwoche, beim Musizieren und Beten fest, dass der Horizont von Andersheit auch dazu inspiriert, sich mit den Fragen auseinanderzusetzen, die jede und jeder Einzelne nach Schönstatt mitgebracht hatte.

Gegensätze optimistisch und engagiert annehmen

Vielleicht ist es für junge Erwachsene im 21. Jahrhundert noch einmal schwieriger, auf diese Fragen authentische Antworten zu finden. Wie funktioniert ein gelingendes christliches Leben heute? Wo finde ich im Berufsalltag Zeit für meine Spiritualität? Habe ich überhaupt noch Quellen, aus denen ich schöpfen kann? Und welche Ziele setze ich mir nach dem erfolgreichen Start ins Berufsleben privat, finanziell und beruflich? Bei all diesen Fragen lohnt sich der Blick auf die Karwoche und das oben wiedergegebene Zitat von Guardini. Unser Denken sollte nicht auf einen Zwiespalt von „himmelhoch jauchzend und zu Tode betrübt“ hinauslaufen, sondern Gegensätze optimistisch und engagiert annehmen – denn liegt nicht genau hier der Raum, um auf Gottes Wirken zu bauen, wie es uns das Wunder der Auferstehung verdeutlicht?

Es soll weitergehen

Für die jungen Erwachsenen steht nach diesem Treffen fest, dass es weitergehen soll. Interessierte können sich an die Mailadresse jes@schoenstatt.de wenden, um für kommende Treffen eingeladen zu werden. Vonseiten der Schönstattbewegung werden P. Frank Riedel und Sr. M. Anastasia Brand als Ansprechpersonen zur Verfügung stehen. Zuletzt sei noch dem Haus der Familie ein herzliches „Vergelt’s Gott“ für den angenehmen Aufenthalt gesagt.


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