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22. März 2024 | Deutschland | 

Tag für Männer im Schönstatt-Zentrum Oberkirch


Tag für Männer in Oberkirch mit 90 Teilnehmern (Foto: Schemel)

Tag für Männer in Oberkirch mit 90 Teilnehmern (Foto: Schemel)

Johannes Hauger/Hbre. Zum 44. Mal lud die Schönstatt-Bewegung Männer im Erzbistum Freiburg zusammen mit dem Katholischen Männerwerk der Erzdiözese zu einem Tag für Männer nach Oberkirch ein. 90 Personen folgten der Einladung und erlebten einen Tag der Stärkung, von dem sie wichtige Impulse auf ihren persönlichen Weg mitnehmen konnten. Dazu trugen Professor Werner Münch, Freiburg, und der Pallottinerpater Professor Dr. Heribert Niederschlag, Vallendar, mit eindrucksvollen Impulsen bei.

Prof. em. Werner Münch, Freiburg (Foto: Schemel)

Prof. em. Werner Münch, Freiburg (Foto: Schemel)

Es braucht Christen, die sich in den gesellschaftlichen Diskurs einbringen

Professor Münch beklagte in seinem Referat das heute vielfach fehlende Glaubenswissen selbst bei identifizierten Christen. Das führe dazu, dass die Bereitschaft, für den christlichen Glauben einzutreten, bei vielen immer mehr abnehme. Bezugnehmend zum Thema „Herausforderungen an Christen in Kirche, Politik und Gesellschaft“ bezeichnete er jedoch gerade diese Bereitschaft als wichtig, „weil gläubige Christen bei Diskussionen über gesellschaftliche Fragen nicht schweigen dürfen“. Staat und Gesellschaft benötigten den Dialog mit der Kirche, vor allem bei den Fragen, die das Wesen des Menschen betreffen.

Durch politische Einflüsse sei z. B. die Institution der Ehe und Familie ins Wanken geraten. Ohne das christliche Verständnis von Ehe und Familie fehle jedoch eine wichtige moralische Orientierung. Das werde besonders deutlich in der Frage nach dem Lebensrecht ungeborener Kinder. Münch positionierte sich klar zu der Forderung, dass es kein Menschenrecht auf Abtreibung geben dürfe, „denn alle Kinder haben ein Lebensrecht, auch die Ungeborenen“.

Münch machte deutlich, dass diejenigen, die sich heute zur Nachfolge Christi bekennen, nicht mit großer Zustimmung der Welt rechnen könnten, eher mit Infragestellung und Ablehnung. Trotzdem brauche es Christen, die sich auch heute den „missionarischen Auftrag“ Jesu zu eigen machten.

Prof. em. Dr. Heribert Niederschlag SAC, Vallendar (Foto: Schemel)

Prof. em. Dr. Heribert Niederschlag SAC, Vallendar (Foto: Schemel)

Das Gewissen – ein Kompass

Was es bedeuten kann, zu seinen christlichen Einstellungen mit allen Konsequenzen zu stehen, wurde im sich anschließenden Impulsreferat von Professor Dr. Heribert Niederschlag SAC, Vallendar, deutlich. Der Pallottiner-Pater stellte unter dem Thema „Franz Reinisch – eine Gewissensentscheidung“ die starken Überzeugungen Pater Franz Reinischs und die sich daraus ergebenden Konsequenzen anschaulich dar. Reinisch, der als einziger Priester den Fahneneid auf Hitler abgelehnt habe, habe für den christlichen Glauben seinen „Kopf“ hingehalten und sei dafür ermordet worden. Beeindruckend war die Charakterisierung Franz Reinischs als eine kantige und feste Persönlichkeit, als einen Mann, der sich auf sein Gewissen berief und dem bis zum Tod treu geblieben sei. Von seinem Handeln habe Reinisch sich für die Zukunft erhofft, dass die Freiheit des Einzelnen stärker zum Zuge komme.

Niederschlag machte deutlich, dass der Mensch im Gewissen eine Art Kompass habe, der ihn unabhängig von den Strömungen des Zeitgeistes machen könne. Reinisch habe alles auf die Karte seines Gewissens gesetzt. Heute sei es leider so, dass sich immer mehr Menschen der unbedingten Verpflichtung verweigerten und sich mit freundlicher Unverbindlichkeit begnügten. Für die Gesellschaft wie für den Einzelnen seien jedoch Verlässlichkeit, Wahrhaftigkeit, Treue und Zivilcourage in Alltagsentscheidungen unabdingbare Voraussetzung für eine befriedigende und glückliche Entwicklung.

Eucharistiefeier mit Pater Dr. Heribert Niederschlag und Pfarrer Michael Daffener (Foto: Schemel)

Eucharistiefeier mit Pater Dr. Heribert Niederschlag und Pfarrer Michael Daffener (Foto: Schemel)

Neben Grußworten von Manfred Schemel, Freiburger Diözesanverantwortlicher der Schönstatt-Bewegung Männer, von Pfarrer Michael Dafferner, geistlicher Leiter der Schönstatt-Bewegung Männer im Erzbistum Freiburg und von Johannes Hauger, Diözesanvorsitzender des Katholischen Männerwerks Freiburg gehörte die Möglichkeit das Sakrament der Versöhnung zu empfangen, eine Eucharistiefeier und eine Gebetszeit am Schönstatt-Heiligtum des Zentrums Marienfried zum Programm des Tages.


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