Nachrichten

5. März 2024 | Delegiertentagung | 

„Das Charisma Schönstatts in der Kirche und für die Kirche“ – Pater Awi Mello predigt in der Abschlussmesse der Delegiertentagung


Pater Alexandre Awi Mello, Generaloberer der Schönstatt-Patres und Vorsitzender des Generalpräsidium des internationalen Schönstatt-Werkes (Foto: Brehm)

Hauptzelebrant des Schlussgottesdienstes der Delegiertentagung der Schönstatt-Bewegung Deutschland ist Pater Alexandre Awi Mello, Generaloberer der Schönstatt-Patres und Vorsitzender des Generalpräsidium des internationalen Schönstatt-Werkes (Foto: Brehm)

Hbre. Mit einer Eucharistiefeier in der Dreifaltigkeitskirche auf Berg Schönstatt endete die Delegiertentagung der Schönstatt-Bewegung Deutschland, die vom 1. bis 3. März in Schönstatt, Vallendar stattgefunden hatte. Hauptzelebrant und Prediger des Gottesdienstes war Pater Alexandre Awi Mello, Generaloberer der Schönstatt-Patres und Vorsitzender des Generalpräsidium des internationalen Schönstatt-Werkes. Er sei am Vortag von einer mehrwöchigen Reise nach Südamerika zurückgekommen und freue sich, nun mit Vertreterinnen und Vertretern der Schönstatt-Bewegung Deutschland diese Heilige Messe feiern zu können.

Die Konzelebranten in der Dreifaltigkeitskirche (Foto: Brehm)

Die Konzelebranten in der Dreifaltigkeitskirche (Foto: Brehm)

„Der Eifer für dein Haus wird mich verzehren“

In seiner Predigt über das Tagesevangelium, in dem beschrieben wird, wie Jesus unmittelbar vor dem Paschafest die Verkäufer aus dem Tempel treibt, bediente sich Pater Alexandre einer Auslegung von Papst Franziskus, der dazu einmal gesagt habe: „Gewiss war es keine gewaltsame Aktion, denn sie provozierte nicht das Eingreifen der Hüter der öffentlichen Ordnung, der Polizei. Nein! Es wurde vielmehr als ein für Propheten typisches Handeln betrachtet, die oftmals im Namen Gottes Missbräuche und Ausschweifungen anklagten.“ (Angelus, 4.3.2018) Deshalb, um die Geste Jesu der Reinigung des Hauses Gottes auszulegen, hätten sich seine Jünger eines biblischen Textes aus dem Psalm 69 bedient: „Der Eifer für dein Haus wird mich verzehren“. Jesu Eifer, so interpretiere der Papst, sei der Eifer der Liebe, die Jesus schließlich ans Kreuz führe.

Im Zusammenhang mit der Delegiertentagung, die den Blick auf das Charisma Pater Kentenichs gelegt habe, sehe er hier eine Verbindung, so der Prediger. „Wenn ich an die Auseinandersetzungen um den 31. Mai 1949 denke, dessen 75-jähriges Jubiläum wir bald feiern, kann ich nicht umhin, an diesen Satz aus Psalm 69 zu denken: ‚Der Eifer für dein Haus wird mich verzehren‘.

Das Charisma Schönstatts „in der Kirche und für die Kirche“ leben

Pater Kentenichs Reaktion auf den Abschlussbericht der bischöflichen Visitation sei damals „so entschlossen, so stark, so heftig, ja so ‚unverhältnismäßig‘ in Bezug auf den Abschlussbericht“ gewesen, „dass sie nur unter dem Gesichtspunkt der Prophetie zu erklären“ sei. Er erkläre sich „die Entschlossenheit, die Vehemenz“ Pater Kentenichs Reaktionen „mit dem tiefen und grundlegenden ‚Sendungsbewusstsein‘, das er vom Charisma Schönstatts für die Kirche und die Gesellschaft von heute hatte“, so Pater Awi Mello. Dass das Charisma Schönstatts „in der Kirche und für die Kirche“ gelebt wird, habe wohl bei Pater Kentenich das dringende Bedürfnis erzeugt, Schönstatt den kirchlichen Autoritäten vorzustellen. Dies sei der Ursprung der ganzen Geschichte des 31. Mai.

Das Schönstatt von heute müsse sich fragen lassen, so der Vorsitzende des Generalpräsidiums, ob es von der Relevanz und Bedeutung seines Charismas für die Gegenwart und die Zukunft von Kirche und Gesellschaft tatsächlich überzeugt sei. „Können wir uns alle den Satz aus Psalm 69 zu eigen machen? Verzehrt mich der Eifer für das Haus des Vaters, der Mutter, der Eifer für unser Heiligtum wirklich, oder ziehe ich es vor, ihn zu relativieren, zu verwässern, zu minimieren, um mit anderen ‚in Frieden zu leben‘?

P. Awi Mello: "Die Kirche braucht die charismatische und prophetische Botschaft Schönstatts für die Welt von heute" (Foto: Brehm)

P. Awi Mello: "Die Kirche braucht die charismatische und prophetische Botschaft Schönstatts für die Welt von heute" (Foto: Brehm)

Das Charisma Schönstatts ist für die heutige Zeit gedacht

Der Prediger zeigte sich davon überzeugt, dass das Charisma Schönstatts wenn es „in der Kirche und für die Kirche“ gelebt werde, gerade für die heutige Zeit gedacht sei. Als Teil der Kirche der Welt von heute zu helfen, könne aber nur gelingen, wenn Schönstatt der Versuchung des „Größenwahns“, „d.h. uns für die Besten zu halten, als ob ‚wir schon alle Antworten hätten‘ und zweitens … der ‚Selbstbezogenheit‘, die der Papst so oft verurteilt hat, wenn er zu den Bewegungen spricht“, entgegentrete. Deshalb sei die Frage wichtig: „Was können wir heute in der Kirche und in der Welt lernen?“ Die Anklagen gegen Pater Kentenich aus den letzten Jahren „zwingen uns zu einer sehr ernsten Auseinandersetzung mit unseren Grenzen.“

Es gelte jedoch, sich auch den Versuchungen „des ‚Minderwertigkeitskomplexes‘, des ‚uns klein Machens‘ angesichts der Herausforderungen, die die Kirche und die Gesellschaft erleben,“ entgegenzustellen. Die Kirche, deren Teil Schönstatt sei, brauche die „charismatische und prophetische Botschaft Schönstatts“, brauche „das Charisma Schönstatts“. Darüber habe er ausführlich beim Pfingstkongress 2020 gesprochen (vgl.: Dokumentation Pfingstkongress 2022, S. 83ff, pdf).

Seine Predigt beschloss Pater Awi Mello mit der Feststellung, dass Schönstatt genau für die heutige Zeit gegründet worden sei. „Diese Gelegenheit sollten wir uns nicht entgehen lassen. Dafür wurden wir geboren. Die Welt und die Kirche, von der wir ein Teil sind und als die wir uns verstehen, braucht uns. Jedoch ohne Arroganz oder übertriebene Anmaßung. Einfach als Teil der Kirche, „gemeinsam unterwegs“ – in synodaler Art – mit allen kirchlichen Instanzen. Wir gehen nicht allein, sondern als Kirche, mit den anderen Bewegungen, mit der ordentlichen Seelsorge, mit den Bischöfen, als Teil eines Ganzen. Es ist Zeit, loszugehen! Lasst uns gemeinsam in die Zukunft aufbrechen, die jetzt beginnt!“

Die musikalische Gestaltung der Messe haben Tagungsteilnehmerinnen und -teilnehmer übernommen (Foto: Brehm)

Die musikalische Gestaltung der Messe haben Tagungsteilnehmerinnen und -teilnehmer übernommen (Foto: Brehm)

Dank an den Leiter der Schönstatt-Bewegung

Am Schluss dankte Pater Frank Riedel, Vorsitzender des Landespräsidiums der Schönstatt-Bewegung Deutschland Pater Ludwig Güthlein für alles was er für die Delegiertentagung eingesetzt habe. Pater Güthleins Amtszeit laufe ab und diese Delegiertentagung sei wohl die letzte in seiner Verantwortung gewesen. Er danke nicht nur für diese Delegiertentagung sondern auch für alles, was Pater Güthlein in den vergangenen Jahren im Rahmen seiner Tätigkeit als Bewegungsleiter getan habe. Die offizielle Verabschiedung werde beim Oktobertreffen 2024 stattfinden.

Mit einem Gottesdienst in der Dreifaltigkeitskirche endete die Delegiertentagung 2024 der Schönstatt-Bewegung Deutschland (Foto: Brehm)

Mit einem Gottesdienst in der Dreifaltigkeitskirche endete die Delegiertentagung 2024 der Schönstatt-Bewegung Deutschland (Foto: Brehm)


Top