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8. Februar 2024 | Deutschland | 

Zuversichtlich unseren Quellen Raum schaffen – Schönstatt – Männer gestalten Oasentag in Oberkirch


Männer aus dem Erzbistum Freiburg beim "Oasentag" in Oberkirch  (Foto: Schemel)

Männer aus dem Erzbistum Freiburg beim "Oasentag" in Oberkirch  (Foto: Schemel)

Pfr. Michael Dafferner, Josef Danner/Hbre. Zu einem „Oasentag“ hat die Schönstatt-Männerbewegung im Erzbistum Freiburg Ende Januar 2024 ins Schönstatt-Zentrum in Oberkirch eingeladen. Manfred Schemel, im Erzbistum Freiburg für die Gemeinschaft der Schönstatt-Männer verantwortlich und Pfarrer Michael Dafferner, Grenzach-Wyhlen, geistlicher Begleiter der Gemeinschaft, konnten 25 Teilnehmer begrüßen, die sich gemeinsam mit dem Referenten Prof. em. Dr. Werner Münch, Freiburg, mit Fragen der aktuellen Gesellschaftspolitik befassten.

Skizzierung der gesellschaftlichen Problematik

Münch ging in seiner Charakterisierung der aktuellen Gesellschaft vor allem auf die abnehmende Bedeutung des christlichen Wertehorizontes ein. So sei in der neuen Präambel des EU-Vertrages Christliches nicht mehr genannt. Der schwindende Wertebezug löse in ihm mit Blick auf den Einsatz künstlicher Intelligenz (KI) eher gemischte Gefühle aus. Der Glaubensverlust bei vielen Erwachsenen führe u.a. dazu, dass es bei einem Teil der Eltern immer weniger religiöse Erziehung gäbe. Überhaupt fehle es in vielen Familien an Erziehung. Dass Ehe und Familie unter dem besonderen Schutz der staatlichen Ordnung stünden, sei angesichts der zunehmenden „Genderisierung“ der Gesellschaft oder auch im Zusammenhang mit dem Stichwort „Ehe für Alle“ durchaus zu hinterfragen.

Prof. em. Dr. Werner Münch, Freiburg, beim Gespräch mit den Teilnehmern (Foto: Schemel)

Prof. em. Dr. Werner Münch, Freiburg, beim Gespräch mit den Teilnehmern (Foto: Schemel)

Persönliche Glaubens-Erfahrungen bedenken

Auf dem Hintergrund solch skizzenhafter Beschreibungen lud der Referent die Teilnehmer zu einem Gespräch über ihre persönlichen Glaubens-Erfahrungen ein. Das Bekennen des Glaubens an Jesus Christus, der die Mitte sei, werde immer schwieriger, so fassten verschiedene Teilnehmer ihre Erfahrung in Worte. Demut gegenüber einem Schöpfer, zum Dienen bereit sein, zuzuhören, den anderen zu Wort kommen zu lassen und Rücksicht auf andere zu nehmen, seien heute nicht mehr selbstverständlich. Da brauche es Mut, ein solches Verhalten als missionarischen Auftrag der Christen anzunehmen.

Mit Zuversicht durch das Leben und in die Zukunft zu gehen

In seinem Vortrag am Nachmittag lud Pfarrer Dafferner die Teilnehmer ein, trotz aller Problematik der gesellschaftlichen Situation mit Zuversicht durch das Leben und in die Zukunft zu gehen. Ausgangspunkt seiner Überlegungen war die Bild-Geschichte „Der moderne Mensch in der Wüste“, in der der sogenannte moderne Mensch in der Wüste am Rand der Oase verdurstet, weil er nicht wahrhaben wolle, wie nahe er an der lebensspendenden Quelle der Oase sei. „In der Geschichte vom Jakobsbrunnen schenkt Jesus nicht nur das Wasser des Lebens, er selber ist ‚die Quelle des Lebens‘ (Joh 4)“, so der Referent. Diese Quelle gelte es heute wieder neu zu entdecken: in der Stille, im Gottesdienst, im Gebet und der Anbetung, aber auch im ehrenamtlichen Engagement in den neuen kirchlichen Strukturen. Diesen Quellen neuen Raum zu geben, könne Zuversicht bewirken.

Selbstlose Liebe ist gefragt

Zum Tagesprogramm gehörte selbstverständlich die Möglichkeit, die Natur bei herrlichem Wetter zu erwandern, das Angebot des Sakramentes der Versöhnung, die Möglichkeit zum stillen Gebet in der Schönstattkapelle, eine kurze Statio bei der „Pater-Reinisch-Stele“ und die Mitfeier einer Heiligen Messe. Bei deren Predigt wies Zelebrant Daffener darauf hin, dass die „Tagesheilige“ Angela Merici in ihrem Leben und ihrem Einsatz für Kinder und arme Menschen gezeigt habe, dass es im Leben nicht um Machtpositionen gehe, „sondern um die selbstlose Liebe und Begleitung der uns anvertrauten Menschen“.


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