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Vom Holzscheit und der Zuversicht – Begegnung der Verantwortlichen der Schönstatt-Familienbewegung Münster bei einem Gemeinschaftstag
Ehepaar Marigerte und Ansgar Imwalle (Mitte) wurde für weitere drei Jahre als Leitungsfamilie der Schönstatt-Familienbewegung im Bistum Münster wiedergewählt (Foto: Baumgartner)
Imwalle. Am 14. Januar 2024 trafen sich die Verantwortlichen der „Schönstatt-Familienbewegung Münster“ in Haus Mariengrund, Münster, um am Jahresanfang bei und in der Schönstatt-Kapelle gemeinsam aufzutanken. Die Ehepaare und Einzelpersonen ließen sich – angeregt durch das Jahresmotto 2024 – darauf ein, mit Zuversicht das neue Jahr anzugehen und als Mitarbeiter in den drei Familiengemeinschaften – Schönstatt-Familienliga, Schönstatt-Familienbund und Institut der Schönstattfamilien – Zuversicht weiterzugeben. Gleichzeitig wurde die bisherige Diözesanleitungsfamilie für weitere drei Jahre in ihrer Aufgabe bestätigt.
Holzscheite als Symbol für das Jahresmotto (Foto: Imwalle)
Freude am Miteinander (Foto: Imwalle)
Beim Gemeinschaftstag wird viel miteinander gelacht (Foto: Imwalle)
Ein lebendiges Impulsreferat: Schwester M. Gertraud Evanzin (Foto: Imwalle)
Jahresmottokarte der Schönstatt-Familienbewegung (Grafik: familienbewegung.de)
„Zuversicht – in den Rissen schaffst du Raum“
„Bei unserem Jahresmotto kam uns das Bild von einem Holzscheit in den Sinn“, so Marigrete und Ansgar Imwalle, verantwortlich für die Schönstatt-Familienbewegung im Bistum Münster, bei der Einführung in den Tag. Solch ein Holzscheit sei rau, habe Risse, sei gespalten und nicht gut anzufassen. Aber es diene dazu, im Feuer zu brennen und Wärme zu spenden. Zuversicht bedeute, eine feste Hoffnung zu haben, so das Wörterbuch. Solche Zuversicht sei auch charakteristisch für Josef Kentenich, der sogar im KZ Dachau zwei neue Gemeinschaften für sein Schönstattwerk gegründet habe. Bekannt sei auch der Tagesschau-Moderator Ingo Zamperoni mit seinem Abschiedsgruß, den er trotz vieler schlechter Nachrichten seit der Coronazeit nicht müde werde zu sagen: „… und bleiben sie zuversichtlich!“ So bleibe die Frage, welche Begegnungen und Erfahrungen heute Zuversicht gäben, die lebens- und handlungsfähig machten.
Durch die Risse im Holzscheit wirke es brüchig, rau, unschön. Aber gerade das charakterisiere ja so ein Holzscheit, das Wärme geben solle. So könne so ein Holzscheit zu einem Sinnbild für das Leben werden: „Denn jeder kennt diese Bruchstellen, die das Leben prägen, die Risse, die man nicht verstecken kann“, so Imwalle. „Wenn zum Beispiel die eigenen jugendlichen Kinder nur noch ungern in den Gottesdienst gehen, weil sie dort ihr Leben und ihren Alltag nicht mehr wiederfinden. Wenn wir selbst spüren, dass auch wir oft ‚leer‘ zurückkommen, weil die Botschaft nicht trifft.“ – Doch wie ein Holzscheit dazu dienen könne, einem Raum Wärme und Wohligkeit zu geben, so könnten sich hinter den Rissen im persönlichen Leben neue Perspektiven öffnen, könne sich ein neuer Raum zeigen. „Wenn Gott sich nicht auch in diesen Rissen zeigen würde, wäre ER kein Gott des Lebens“, so Familie Imwalle.
Zuversicht, die tief wurzelt, kann sie sich dem Licht entgegenstrecken
In ihrem lebendigen Impulsreferat wies Schwester M. Gertraud Evanzin auf die Jahresmottokarte der Schönstatt-Familienbewegung hin: Die Blume, die zwischen den Betonplatten wachse und blühe, benötige tiefe Wurzeln, um sich dem Licht entgegenstrecken zu können. Von Pater Kentenich sage man, er habe in göttlicher Zuversicht gestanden, so die Schönstätter Marienschwester. Zuversicht aber könne man nicht machen, wohl könne man sich ihr öffnen und sie dann durchscheinen lassen. „Manche Christen sind eisern zuversichtlich, aber das überzeugt nicht, denn Zuversicht ist auch verletzlich“, so Schwester Gertraud. „Wenn sie aber tief wurzelt, kann sie sich dem Licht entgegenstrecken.“ Deshalb sei es gut, „handfest das Liebesbündnis mit der Gottesmutter zu leben und mit ihr auf ‚Du‘ zu sein“. „Gottesmutter, du bist dran!“, dürfe es immer wieder lauten. Sie stellte die Frage in den Raum, ob Evangelisation heute vielleicht heißen könne, „dass Menschen an uns erleben, wie handfest wir glauben, und dass sie ihren Glauben am Feuer unseres Glaubens entzünden können?“
Die Zeit danach gehörte den Kleingruppen, in denen die Impulse des Vortrags und die eigenen Erfahrungen erzählt, besprochen, vertieft wurden. Im Plenum wurde dazu aufgefordert, die Zuversicht zu trainieren und sich den Mitmenschen zu zeigen, damit sie wissen, woraus wir leben.
"Wo wir sind müssen Funken sprühen, muss Leben sein, Wärme, Glut" J. Kentenich (Foto: Imwalle)
Diözesanleitung für weitere drei Jahre beauftragt
Bei der Abschlussrunde des Gemeinschaftstages wurden Marigerte und Ansgar Imwalle als Leitungsfamilie der Schönstatt-Familienbewegung im Bistum Münster bestätigt und gebeten, diese Aufgabe für die weiteren drei Jahre zu übernehmen. Diese sagten zu und bedankten sich für das große Wohlwollen der Familien. Gleichzeitig baten sie die Familien aber auch um konkrete Unterstützung, die Gemeinschaft innerhalb der Diözese Münster zu verlebendigen und neue Familien für die Bewegung zu gewinnen.
Jede Familie erhielt zur Erinnerung an den Tag ein kleines Holzscheit für ihr Hausheiligtum sowie eine große Streichholzschachtel mit der Mut machenden Aufforderung Pater Kentenichs: „Wo wir sind, müssen Funken sprühen, muss Leben sein, Wärme, Glut!“ Der Tag endete mit einem Gebet in der Schönstatt-Kapelle.
Ein Gruppenfoto in der Schönstatt-Kapelle, dem "Diözesanheiligtum" der Schönstatt-Bewegung im Bistum Münster (Foto: Baumgartner)