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18. Januar 2024 | Deutschland | 

18. Januar 2024 – Hundertster Todestag von Fritz Esser


Gedenken an Fritz Esser (Foto: schoenstatt.com)

Gedenken an Fritz Esser (Foto: schoenstatt.com)

Ursula Doll/Hbre. Wer ein Schönstatt-Heiligtum betritt, dem fällt unweigerlich der Lichtrahmen ins Auge, der um das Gnadenbild der Gottesmutter leuchtet, die hier als „Dreimal Wunderbare Mutter“ (Mater ter admirabilis – MTA) verehrt wird. Nicht jeder Besucher kennt aber den Namen dessen, der diesen Lichtrahmen in solch ansprechender Weise gestaltet und umgesetzt hat. Es war Fritz Esser, ein Schüler aus dem Studienheim der Pallottiner in Schönstatt, Vallendar, dessen Grabstätte sich heute neben dem Schönstatt-Heiligtum in Weiskirchen, Diözese Mainz, befindet. Am 18. Januar 2024 jährt sich der Todestag von Fritz Esser zum 100. Mal.

Fritz Esser (Foto: Archiv)

Fritz Esser (Foto: Archiv)

Der erste Lichtrahmen in der Kongregations-Kapelle, noch bevor der Altar in seiner heutigen Form in die Kapelle kam (Foto: Archiv)

Der erste Lichtrahmen in der Kongregations-Kapelle, noch bevor der Altar in seiner heutigen Form in die Kapelle kam (Foto: Archiv)

Fritz Esser (hintere Reihe 3.v.r.) mit Mitschülern 1917 vor dem heutigen Urheiligtum (Foto: Archiv)

Fritz Esser (hintere Reihe 3.v.r.) mit Mitschülern 1917 vor dem heutigen Urheiligtum (Foto: Archiv)

Letzte Ruhestätte von Fritz Esser beim Schönstatt-Heiligtum in Weiskirchen, Bistum Mainz. Nach Ablauf der Ruhefrist des Familiengrabes Esser in Alzey wurden seine Gebeine am 20.5.1995 an dieses Zentrum übertragen (Foto: Etz)

Letzte Ruhestätte von Fritz Esser beim Schönstatt-Heiligtum in Weiskirchen, Bistum Mainz. Nach Ablauf der Ruhefrist des Familiengrabes Esser in Alzey wurden seine Gebeine am 20.5.1995 an dieses Zentrum übertragen (Foto: Etz)

Am Beginn des Werdens der Schönstatt-Bewegung mit dabei

Fritz Esser wurde am 20.11.1900 in Dorn-Dürkheim in Rheinhessen geboren. Sein Vater starb kurz nach seiner Geburt. Da er den Wunsch entwickelte, Priester zu werden, genauer gesagt: Missionar in Afrika, kam er mit Hilfe des Pfarrers seines Heimatortes in das Internat der Pallottiner nach Schönstatt, Vallendar, wo er am 23. September 1912, etwa 2 Monate vor seinem 12. Geburtstag, im Studienheim aufgenommen wurde. Dort war er ein Schüler von Pater Josef Kentenich, der als junger Pallottiner-Pater im Internat die Aufgabe des Spirituals übertragen bekommen hatte. Zusammen mit Josef Engling, der einen Tag nach ihm in Schönstatt ankam, wuchs er hinein in die Marianische Kongregation des Hauses und ist am Beginn des Werdens der Schönstatt-Bewegung mit dabei.

Initiative aus einer glühenden Liebe zur Gottesmutter Maria

Fritz hatte keine stabile Gesundheit, was auch dazu führte, dass er mit der Erreichung der Klassenziele zu kämpfen hatte. Mit viel Mühe, unter Mithilfe seiner Kameraden und vielen Gebeten konnte er trotz krankheitsbedingter Ausfälle das Einjährigen-Examen machen. Auffällig an Fritz, der ein sanguinisches Temperament hatte, war die glühende Liebe, die er zur Gottesmutter Maria entwickelte. Ihr zuliebe brachte er viele Opfer. Ihr zuliebe wollte er mithelfen, dass seine Mitschüler sich gerne in der Kapelle der marianischen Kongregation im Tal Schönstatt aufhielten. Deshalb schmückte er die Kapelle und heizte sie nach seinen Möglichkeiten. Er legte sogar ein Gärtchen vor der ehemaligen Friedhofskapelle an.

Dank für die Hilfe der Gottesmutter bei seinem Lernen, beim Aufbau von Gruppen im Ersten Weltkrieg, Erfolge in seinem apostolischen Eifer, Treue zur Berufung, Hilfe in Krankheit und das fünfjährige Bestehen der Marianischen Kongregation, die am 19. April 1914 gegründet wurde, waren wohl die Triebfeder für das Umsetzen seiner Idee, der MTA in der Kongregationskapelle einen hölzernen Lichtrahmen zu planen und schließlich herzustellen, auf dem die Worte „Servus Mariae nunquam peribit“ (Ein Diener Mariens geht nie zugrunde) zu lesen sein werden. Mit seinen geschickten Händen sägt er viele Einzelteile zurecht, leimt die Gesamtkonstruktion zusammen und kann sie mit Hilfe der Pallottinerbrüder sogar elektrisch beleuchten.

Ein Diener Mariens geht nie zugrunde

Der Schriftzug sollte das Bekenntnis seines jungen Lebens sein, und das der Marianischen Kongregation, wofür die zwei abgeschrägten Zahlen 1914 – 1919 sprechen. Vermutlich wurde der Rahmen zum fünfjährigen Jubiläum der Marianischen Kongregation am Weißen Sonntag, dem 27. April 1919 angebracht.

Bis 1934 hing dieser hölzerne Lichtrahmen im Urheiligtum, wo er dann beim Abnehmen zerbrach. Dazu hatte sicher auch die ständige Wärme der Glühbirnen beigetragen. Die Schönstätter Marienschwestern hatten jedoch schon vor 1934 eine originalgetreue Kopie dieses Rahmens angefertigt, der am 8. Dezember 1928 in deren Hauskapelle aufgehängt wurde und sich heute bei den Anbetungsschwestern auf Berg Schönstatt befindet. Der neue Lichtrahmen, der den zerbrochenen ersetzen sollte, wurde in Metall ausgeführt und ist heute weltweit in allen Schönstatt-Heiligtümern (über 220) zu finden.

Lebensopfer für die Apostolische Bewegung von Schönstatt

Fritz waren nach der Anbringung des Lichtrahmens in der Kongregationskapelle noch etwa 3½ Lebensjahre geschenkt. Nach seinem Eintritt ins Noviziat der Pallottiner in Limburg wurde er ernstlich krank. Am 4.1.1921 führt ihn der Weg in ein Sanatorium in Sandbach bei Neustadt/Odenwald. Seine Lunge will jedoch nicht heilen. Zuletzt kommt er ins Hildegardiskrankenhaus, Mainz, wo er schließlich am 18.1.1924 im Beisein seiner Mutter und seiner Schwester starb.

Von Fritz Esser wird berichtet, dass er sein junges Leben bewusst für die neue Apostolische Bewegung, die dann später die Schönstatt-Bewegung genannt wurde, aufopferte. Mit dem Gründer der Bewegung, Pater Kentenich, verband ihn eine väterliche Freundschaft. Pater Kentenich hatte Fritz geraten: „Bleiben Sie das sorglose Kind an der Hand unserer himmlischen Mutter“.

Ein Bild, von dem viel Licht ausgeht

Dieses „sorglose Kind“, dem man einfach nicht böse sein konnte, das mit seinem edlen, gewinnenden und fröhlichen Auftreten im Internat die Liebe und Wertschätzung aller fand, hat mit seiner Initiative für den Lichtrahmen um das Gnadenbild Schönstatts einen bleibenden Impuls zur Schönstatt-Geschichte beigetragen. Wie viel Licht strahlt seit nunmehr 100 Jahren von diesem Rahmen um das Bild der Gottesmutter in den Heiligtümern aus und gibt unzähligen Menschen Hoffnung und Trost!

Unter Verwendung von Texten von Thomas Knedelhans und Balthasar Blumers

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