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16. August 2010 | Deutschland | 

"Ein guter Weideplatz!"


Tagung für Mütter mit Kindern, WürzburgSr. M. Monika März. "Es ist höchste Zeit, wieder mal 'runterzufahren" - gemeint ist: aus dem Alltagstempo auszusteigen -, so eine Teilnehmerin am ersten Abend der Ferienfreizeit für Mütter mit ihren Kindern. "Hier kann ich das am besten, hier geht das leicht und schnell, denn hier ist ein heiliger Ort", sagt sie in der Eröffnungsrunde. Und noch über 20 weitere Mütter, zwei Ehemänner und mehr als 40 Kinder ließen sich an diesen heiligen Ort - an das Schönstattzentrum Marienhöhe/Würzburg - "auf gute Weide" locken. Diese gute Weide hat viele Facetten: Der wunderbare Bewegungsgarten im Grünen, Grillen und Stockbrot backen am Lagerfeuer, zwei Lämmchen, gerade mal drei Tage alt streicheln und inspizieren ... Es drehte sich ja schließlich alles um den "Guten Hirten" und seine Schafe, die er beim Namen ruft, für die er sorgt, die er zum Ruheplatz am Wasser führt.

Hirten und Schafe

Gute Weide bedeutet für die über 20 Kleinkinder bis zu 6 Jahren: Basteln aus Schafwolle, ein Kopfkissen bemalen, im Gottesdienst als Schäfchen verkleidet rund um den Altar kriechen ... Für die Großen bedeutet es: einen Hirten aussägen, den Psalm vom guten Hirten kennenlernen, selber Hirten und Schafe filzen, um sie mit nach Hause zu nehmen ...

Für alle zusammen bedeutet es: Sich Selbstgebackene "Schäfchenplätzchen" schmecken lassen, im Heiligtum "Gummibärchen-Schäfchen" erhalten, einen Ausflug zum Schäfer und seiner Herde machen, Hirtenlieder singen ... Und nicht zuletzt bedeutet es, zu reflektieren: Welche "Guten Hirten" habe ich schon erlebt, z. B. in meinem Elternhaus? Bin ich als Frau und Mutter eine gute Hirtin? Was muss ich tun, um es zu sein? Der Referent Regens M. J. Emge führte auf gute "geistige Weide" in Sachen Kentenichpädagogik. Dabei ging es vor allem um die Frage: Wie viel Freiheit braucht mein Kind? Nach Pater Kentenich ist die eigene innere Freiheit die Voraussetzung für Freiheitserziehung. Nur dann kann ich meinen Kindern gerecht werden. Und Konflikte sind dazu da, dass wir sie positiv angehen, dass wir darin das Potential für die Persönlichkeitsbildung entdecken, etwa nach dem Motto: Wir haben uns zum Streiten gern.

Hirtenspiritualität

"Hirtenspiritualität bedeutet", so die Referentin Sr. M. Elke Schauer, "den Zustand der Herde kennen, das Format der Schafe, einen sicheren Weideplatz finden, mit dem Stab führen". Regens Emge illustrierte das bei dem Besuch beim Schäfer auf der Weide: Der Hirtenstab, der an der Spitze unten u-förmig gebogen ist, um die Schafe dort an den Beinen einzufangen, hat umgedreht die Form des Bischofsstabes.

Zum Schluss der intensiven Auftanktage den Weideplatz mit Dankesbriefchen füllen, das fiel niemandem schwer. Und ganz originell sind die Echos, die darauf stehen: "Ich hatte sehr viel Spaß und habe viele neue Freunde gefunden." - "Das Klettergerüst und die Hängematte hat mir gefallen." - "Danke für die super Vorträge, aus denen ich mir viel für den Alltag mitnehmen kann." - "Danke für die schönen Tage, in denen ich mich dir, Gottesmutter, annähern und deine Nähe neu erfahren durfte." - "Danke für das Vatergefühl." - "Danke, dass der gute Hirte mit allen Sinnen und "übersinnlich" für uns begreifbar, erfahrbar wurde."

Das hat mich tief berührt

Ähnliche Erfahrung machen wohl auch viele Familien, die grade mal für ein paar Stunden zum neuen Bewegungsgarten kommen. Eine Frau, die mit ihren Enkelkindern da war, holte sich Prospektmaterial und sagte: "Ich bin heute zum ersten Mal da. Wir waren auf dem Spielplatz, und dann habe ich noch eine ganze Weile vor der Kapelle gesessen. Das hat mich tief berührt. Ich komme bald wieder!"


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