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13. Dezember 2023 | Deutschland | 

Neun Postulantinnen, sechs Tage, ein großes und tiefes Erlebnis – auf den Spuren Josef Englings


Auf Cambrai-Fahrt - Die Postulantinnen der Schönstätter Marienschwestern (Foto: Platzer)

Auf Cambrai-Fahrt - Die Postulantinnen der Schönstätter Marienschwestern (Foto: Platzer)

Sr. M. Tabea Platzer. Vom 23. bis 28. November 2023 gab es für die Postulantinnen der Schönstätter Marienschwestern ein besonderes Erlebnis. Die neun jungen Frauen begaben sich auf den Spuren Josef Englings auf eine Fahrt nach Cambrai, Frankreich. Ziel der Fahrt war es, in der Begegnung mit einem der Mitgründer Schönstatts, die Spiritualität der Bewegung noch besser verstehen zu lernen und einen tieferen Zugang zum Liebesbündnis mit der Gottesmutter Maria zu finden. Stationen der Fahrt waren Verdun, Rémonville, Calonne an der Lys und natürlich Cambrai, alles Orte, die im Leben von Josef Engling eine wichtige Rollen gespielt haben. Die Postulantinnen berichten:

Unterwegs in Josefs Spuren

Der erste Halt unserer Cambrai-Fahrt war Verdun. Der Ort, wo die längste und größte Schlacht des ersten Weltkriegs stattfand.  Es war beeindruckend, wie noch 100 Jahre später Felder und Wälder voller Löcher zu sehen waren, die von Granaten hinterlassen wurden. Dadurch konnten wir uns wenigstens annähernd vorstellen, in welch schrecklichen Umständen Josef Engling während des Krieges leben musste.

Durch Brieulles und das Forgesbachtal erreichten wir

Rémonville

Ein Schwachheitserlebnis für Josef, ein Mutmacherlebnis für uns. Wir wissen schon, dass Josef Engling einer der ersten Schönstatthelden ist, aber was war eigentlich das Außergewöhnliche an ihm? Er war so menschlich wie wir, er ist gefallen wie wir. Sein Geheimnis bestand darin, dass er ein Lebensmeister war. Kraft seiner Liebe zur Gottesmutter ist er immer wieder neu aufgestanden. Er erkannte ehrlich und demütig seine Schwäche an und hatte den Mut, neu anzufangen. Sein immerwährender Neuanfang machte ihn zu einem Helden. Diese Gnade will uns Rémonville schenken.

In Cambrai (Foto: Platzer)

In Cambrai (Foto: Platzer)

So sind wir abends mit Eindrücken erfüllt und beschenkt in Cambrai angekommen. Die nächsten beiden Tage waren von Arbeits- und Apostolatseinsätzen geprägt. Es war ein besonderes Geschenk für uns, aber auch für die kleine Schönstattfamilie dort, einander besser kennenzulernen. Am nächsten Tag stand

Calonne an der Lys

auf dem Programm, der Ort, wo Josef Engling der Gottesmutter sein Leben anbot. Doch ließ sich das Memorial einfach nicht finden … Unser Navi versagte, aber Josef Engling selbst führte uns nach einem kräftigen „Josef, hilf!“ sicher an unser Ziel.

Es regnete in Strömen, doch was war das im Vergleich zu 5.000 Granaten, die damals auf der Wiese herunterprasselten? Dieser Ort regte uns an, uns konkrete Fragen zu stellen: „Wofür setze ich mich ein?“ „Wofür schenke ich heute meine Kraft?“ „Darf mich die Liebe etwas kosten?“

Die echte Liebe geht doch immer aufs Ganze. Die kindliche und vertrauende Liebe Josef Englings zur Gottesmutter trieb ihn an, sein Leben anzubieten für das kommende Schönstatt. Wir wollen es uns gar nicht ausmalen, was wir heute ohne dieses sein Angebot in Schönstatt wären. Schönstatt wäre nicht das, was es ist. Vielleicht wären wir nicht einmal hier. Kannst du dir dein Leben ohne Schönstatt vorstellen? Wir nicht! Danke, Josef!

Einer der vielen Höhepunkte auf dieser Reise war der Todesweg Josef Englins, den wir schweigend und betend gegangen sind.

Josef, wir sind in deinen Spuren gegangen.

In den Spuren deines Vertrauens, deiner Verbundenheit mit der Mater Ter Admirabilis (MTA – Dreimal Wunderbare Mutter von Schönstatt), deiner Liebe, deiner Treue und deiner Ganzhingabe.

Was er aus Liebe der Gottesmutter angeboten hatte, wurde von der MTA ernst genommen. Sie wählte diesen Ort und Augenblick, um Josefs Angebot anzunehmen und fruchtbar werden zu lassen für ganz Schönstatt, für die Kirche und für die Welt. Schritt für Schritt wurde unser Herz dazu bewegt mit Josef Engling der Gottesmutter zu sagen: „Nur lieben lass mich Dich, lieben ohne Maß und Ende.“

Was nehmen wir von unserer Cambraifahrt mit?

Eine tiefere, persönlichere Beziehung zu Josef Engling: er ist wirklich unser großer Bruder! Als Schönstätter streben wir nach hohen Idealen, aber wie lassen wir sie konkret werden? In Josef haben wir unsere Spiritualität lebendig erfahren. Wir haben verstanden, dass Pater Kentenich von ihm sagte, er sei „die verkörperte Gründungsurkunde“, denn er hat immer aus seinem Liebesbündnis gelebt. Er ist mit dem Beistand der Gottesmutter immer vorwärts gegangen. Er war treu im Kleinen, sehr ehrlich zu sich selbst und das Beste: Er ist immer wieder aufgestanden.

Geht nicht, gibt’s nicht!

Fazit: Cambrai ist ein Muss! Wer nicht nach Cambrai geht, verpasst Unglaubliches! Josef hat uns so viel zu sagen und so viel zu schenken! Also: „Los geht’s! Es lohnt sich!“

 


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