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8. Dezember 2023 | Inspiration | 

Zum 8. Dezember: Ein immer neuer Beginn und bleibende Verheißung


Maria - frei, heil, klar, bewusst, ungebrochen, in Harmonie mit sich und mit Gott (Foto: 5359090, pixabay)

Maria - frei, heil, klar, bewusst, ungebrochen, in Harmonie mit sich und mit Gott (Foto: 5359090, pixabay)

Alicja Kostka. Jeder 8. Dezember erinnert an den Beginn der Heilsgeschichte, den Gott in der Gottesmutter, der Unbefleckt Empfangenen gesetzt hat. In Maria, der Immaculata, veranschaulichte Gott, wie er den Menschen – jeden Menschen – ursprünglich gedacht hat: mit ungebrochener Freiheit, mit klarem Verstand und dem Willen, der stets auf das Gute und auf die Wahrheit ausgerichtet ist. In der Fachsprache der Theologie heißt diese Qualität: donum integritatis – das Geschenk des ganzheitlichen, heilen, integrierten Menschen, den innere Harmonie aller seinen Fähigkeiten kennzeichnet. Eine Phantasie aus den Dogmatik-Büchern?

Die „geistliche DNA“

Diese donum integritatis, wenn auch durch die Erbsünde verloren, steckt gleichsam in unserer „geistigen DNA“. Maria, die sie gelebt und bewahrt hat, weckt diese Sehnsucht und lädt ein, auf dem Weg mit ihr, die Integration zu erlangen. Die donum gratiae, die in der Taufe angebotene Gnade, ist dabei eine reale Hilfe. Der Weg der Integration ist kein Weg zurück in das Paradies, sondern ein Weg in die Zukunft. Pater Kentenich sagt in diesem Zusammenhang: „Was früher Geschenk war, ist jetzt Aufgabe“ (6.12.1927). Ein Abbild Gottes „in je origineller Prägung zu werden, auf diesem Ziel baut Pater Kentenich sein pädagogisches System auf. Dieses soll dabei helfen, die Absichten und Wünsche Gottes Wirklichkeit werden zu lassen: seinen Traum, den Menschen, jeden Menschen in der Blüte seiner Begabungen und Charismen zu sehen.

Fokus Maria

Als Gertraud von Bullion (1891-1930), eine Adelige aus Bayern, sich als erste Frau der Schönstattbewegung anzuschließen entschied, wollte sie dafür den 3. Dezember, das Fest des hl. Franz Xaver wählen, eines jesuitischen Missionars, der den Glauben an Christus bis nach Indien getragen hat. Pater Kentenich hat ihr jedoch den 8. Dezember für diesen Beginn vorgeschlagen. Damit hat er einen neuen Anfang und gleichsam ein Zeichen gesetzt, im Vertrauen auf Maria.

Ohne den „Immaculata-Boden“ und den „Immaculata-Geist“, den er oft als „Mutterboden der Schönstattfamilie“ bezeichnet hat, ist Schönstatt als Erneuerungsbewegung mit seinen Idealen, Zielen und Prinzipien nicht zu verstehen. Der Gründer selbst hat diesen Immaculata-Geist sehr geschätzt und konsequent gelebt. Sein Herzensgebet von Jugend an lautete: „Sei gegrüßt Maria, um deiner Reinheit willen bewahre rein meinen Leib und meine Seele. Öffne mir weit dein und deines Sohnes Herz. Gib mir Seelen, alles andere magst Du für dich bewahren“. Alle weiteren Schritte im inneren und äußeren Ausbau der vielfältigen Gemeinschaften haben ihren Anfang im Immaculata-Geist und -Boden. Mit seiner Pädagogik vom persönlichen Ideal, aber auch mit Vertrauens-, Bündnis-, Bindungs- und Liebespädagogik stellte er sich vollständig in den Dienst, diese Qualität des Menschseins zu entfalten und zu unterstützen. Viele, die sich über Jahrzehnte auf diesen Weg eingelassen haben, durften den Segen dieser kühnen Einladung erfahren. Mehrere eingeleitete und einige fortgeschrittene Seligsprechungsprozesse von Männern und Frauen aus dem Umkreis Schönstatts liefern spannende Belege dafür. Sie erinnern an das, was uns als Christen gemeinsam ist: unsere Berufung zur Heiligkeit. Mit Maria ist dieser Weg der Heiligkeit „leichter“ und „schneller“. Der 8. Dezember erinnert uns jedes Jahr daran.


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