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Konkret fürs Klima handeln – der Bereich der Ernährung bietet sich an
digitale Studienreihe „Spiritualität der Ökologie und Nachhaltigkeit“ (Foto: anncapictures, pixabay.com)
Hubertus Brantzen/HBre. Es war eine Fülle von Zahlen und Fakten zum Thema Ernährung, mit denen Barbara J. Th. Schmidt vom Bildungshaus Landvolkshochschule Niederalteich die Teilnehmerinnen und Teilnehmer des vierten Meetings der digitalen Studienreihe „Spiritualität der Ökologie und Nachhaltigkeit“ vertraut machte. Eine Erkenntnis der vom bewegenswert e. V., Schönstatt For Future, dem Josef-Kentenich-Institut und der Schönstätter Diakonen-Gemeinschaft angebotenen Veranstaltung war, dass es im Bereich der Ernährung durchaus konkrete persönliche Handlungsmöglichkeiten fürs Klima gibt, die einen unmittelbaren, wenn auch kleinen, Beitrag zur Verringerung der weltweiten CO2-Produktion ermöglicht.
Barbara J. Th. Schmidt, Direktorin des Bildungshaus Landvolkshochschule Niederalteich (Foto: Bildschirmfoto)
Mit einem Viertel bis einem Drittel trägt der Ernährungsbereich weltweit zu den Treibhausgasen bei (Foto: InfoGrafik von Land schafft Leben 2023)
Persönliche Ernährungsgestaltung hat Einfluss aufs Klima
Mit aussagekräftigen Infografiken machte die Referentin zum Beispiel deutlich, dass das globale Ernährungssystem direkt oder indirekt für mehr als ein Viertel – andere errechnen gar ein Drittel – aller menschengemachten Emissionen verantwortlich ist. Somit habe die Art und Weise, wie Nahrungsmittel angebaut und verarbeitet werden, doch auch, wie die Bürger ihre alltägliche Ernährung gestalten, einen großen Einfluss auf das Klima.
Einige Impulse aus dem Referat und aus der sich anschließenden Gruppendiskussion, die die Teilnehmenden besonders beeindruckten und zum Gespräch anregten, seien hier nur angedeutet:
- Neben dem in den Diskussionen oft zitierten CO2-Ausstoß, der 75 Prozent der Treibhausgase ausmacht, gibt es weitere Gase, über die öffentlich weniger gesprochen wird, so Methan oder Lachgas. Letzteres verschwindet erst nach 100 Jahren aus der Atmosphäre.
- 10,5 Prozent der Treibhausgase werden direkt in privaten Haushalten verursacht, in der Produktion der Nahrungsmittel ist der Anteil noch viel größer.
- Gigantische Unterschiede gibt es, wie viel CO2 pro 1 Kilogramm Lebensmittelerzeugung ausgestoßen wird: Rindfleisch (von Rindern, die ausschließlich zur Fleischgewinnung gehalten werden) = 99 Kg – Käse = 24 Kg – Schweinefleisch = 12 Kg – Geflügel = 9,9 Kg usw.
- Erschreckt hat die Erkenntnis, dass eigentlich für 12 Milliarden Menschen weltweit ausreichend Lebensmittel produziert werden und vorhanden sind, und trotzdem 2 Milliarden Menschen mangelernährt sind und fast 800 Millionen hungern.
Eigentlich gibt es genügend Nahrungsmittel für alle Menschen (Quelle: pdf von www.misereor.de)
Sich verantwortungsbewusst ernähren
In den Gruppendiskussionen und im anschließenden Plenum fand ein offenherziger Austausch darüber statt, wie die Teilnehmenden selbst versuchen, sich verantwortungsbewusst zu ernähren. Dabei stellte sich auch heraus, dass die meisten der Teilnehmenden mit dem Thema bereits bewusst umgehen und sich darum für die Teilnahme an der Video-Konferenz entschieden haben.
In einem Beitrag wurde die Meinung geäußert, die Älteren könnten im Bereich der Ernährung von den Jungen lernen, denn diese seien mit dem Thema bereits mehr vertraut. In anderen Beiträgen wurde betont, dass jede und jeder, durch eine Optimierung des eigenen Essverhaltens und eine Beachtung der Ökobilanz etwas zur Bewältigung des Klimawandels beitragen könnte.
Auch bei der Ernährung das Ganze der Schöpfung im Auge zu behalten
Schließlich stand auch die Frage im Raum, was das Thema des Abends: „Was hat unser Essen mit dem Klima zu tun?“ mit Spiritualität zu tun habe. „Uns ist die Erde vom Schöpfer anvertraut, damit wir sie verantwortungsvoll hegen und pflegen (Gen 1-2)“, so ein Aspekt einer Antwort. „Gemäß diesem Auftrag gehört es auch dazu, nicht nur auf die eigene Gesundheit zu achten, sondern auch das Ganze der Schöpfung im Auge zu behalten.“
Mit einem Dank an die Referentin des Abends Frau Barbara Schmidt und an Dr. Volker Schmitt, Uni Mainz, der diesen Abend wie auch die vorausgegangenen Online-Meetings moderiert hatte, ging dieser vierte Teil der digitalen Studienreihe „Spiritualität der Ökologie und Nachhaltigkeit“, der in der Vorbereitung von Frau Dr. Sylvia Lorenz koordiniert wurde, zu Ende. Nicht ohne den Hinweis auf den letzten fünften Studienabend am Mittwoch, 13.12.2023 von 18 bis 19.30 Uhr unter dem Thema: „Aus spirituellen Quellen ökologisch und nachhaltig vernetzt handeln“.
Weiterführende Links:
- www.landschafftleben.at - österreichische Website mit wissenschaftlich basierten Fakten zu Landwirtschaft, Ernährung und Klimawandel
- www.mittel-zum-leben.info - Projekthomepage von Bildungsstätten im Ländlichen Raum für einen achtsamen Umgang mit Lebensmitteln - mit verschiedenen Materialien zum Download
- www.lvhs-niederalteich.de - u.a. mit Infos von der Fachtagung Ernährungssouveränität am 23.10.2024
Weitere Informationen zur Studienreihe „Spiritualität der Ökologie und Nachhaltigkeit“
- 5. Themenabend: Mittwoch, 13.12.2023, 18 – 19.30 Uhr
- Thema: Aus spirituellen Quellen ökologisch und nachhaltig vernetzt handeln
- Anmeldung bei: Diakon Bernhard Brantzen. Mainz
Mail: bernhard.brantzen@schoenstatt-diakone.de
Mobil: +49 (0) 170 27 43231 - Zugangslink: Der Zugangslink zum jeweiligen Themenabend wird kurz vor der Veranstaltung zugeschickt
- Kosten: Die Teilnahme ist kostenfrei. Spenden zur Finanzierung der Studienabende sind erbeten auf das Konto: Josef-Kentenich-lnstitut, Stichwort: Studientagung Spiritualität der Ökologie, IBAN: DE63 7509 0300 0000 0528 25, BiC: GENODEF1M05
- DOWNLOAD: Flyer (pdf)