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21. November 2023 | Deutschland | 

Gründergestalten kennenlernen und den eigenen Lebensweg entdecken - Exerzitien für Männer im Schönstattzentrum Marienfried, Oberkirch.


Exerzitien für Männer im Schönstattzentrum Oberkirch (Foto: Michael Schemel)

Exerzitien für Männer im Schönstattzentrum Oberkirch (Foto: Michael Schemel)

Michael Dafferner. Ausgehend vom Jahresthema der Schönstatt-Männer-Liga: „25 Jahre Taborheiligtum in Schönstatt – Von hier aus strahlt sein Charisma“, lautete das Thema der Männerexerzitien, die vom 8. bis 12. November im Schönstattzentrum Marienfried, Oberkirch, stattfanden „Gründer-Gestalten und Gründer-Charismen für die heutige Zeit“. Die Exerzitien wollten die Teilnehmer inspirieren, die Charismen von verschiedenen Gründergestalten der Kirchengeschichte zu entdecken und für ihr Leben und ihren Glauben fruchtbar zu machen.

Pfarrer Michael Dafferner (Foto: Michael Schemel)

Pfarrer Michael Dafferner (Foto: Michael Schemel)

Pfarrer Michael Dafferner, Grenzach-Wyhlen, stellte in den Exerzitien-Vorträgen verschiedene Gründergestalten der Kirchengeschichte vor: Benedikt von Nursia und Franz von Assisi, Bruder Klaus und seine Frau Dorothea, Ignatius von Loyola, Vinzenz Pallotti und Pater Josef Kentenich. Darüber hinaus auch Josef Engling und Franz Reinisch. Leben und Glauben dieser Persönlichkeiten könnten heute lebende Christen ansprechen und neu für ein Leben aus dem Glauben begeistern.

Anregungen für die Gestaltung des Werk- und Sonntags

Benedikt von Nursia sei es mit seinen beiden Grundsätzen: „Bete und arbeite!“ und „Dem Gottesdienst soll nichts vorgezogen werden!“ um die Gestaltung und Formung des Werk- und Sonntags in einem Kloster als Lebens- und Glaubensgemeinschaft gegangen.

Leben in Einfachheit und Armut nach dem Evangelium

Dem heiligen Franz von Assisi dagegen sei das Leben in Einfachheit und Armut nach dem Evangelium zentral wichtig gewesen. Er werde deshalb als „menschgewordenes Evangelium“ bezeichnet. „Er ist Jesus radikal nachgefolgt bis in dessen Leidensgeschichte hinein“, so der Referent. Franz von Assisis berühmter „Sonnengesang“ sei heute sehr aktuell, weil er den Menschen an seine untrennbare Verbindung mit der Schöpfung erinnere. Die Haltung des Heiligen, alles in der Schöpfung wie einen Bruder oder eine Schwester und alle Menschen als Geschwister zu sehen, sei eine gute Anregung für die heutige Zeit.

Christliche Berufung in Politik und Mystik

Bruder Klaus von der Flüe und seine Frau Dorothea zeigten, wie die christliche Berufung in Politik und Mystik gelebt werden könne und wie Entscheidungen bei einem Ehepaar wachsen und reifen und gemeinsam durchgetragen werden können.

„Unterscheidung der Geister“

Ignatius von Loyola, der Gründer des Jesuitenordens, zeige in seinem „Exerzitienbüchlein“, wie das Leben, die persönliche Lebens- und Glaubensgeschichte vor Gott betrachtet und meditiert werden kann. Daher auch der Name „Exerzitien“ als „geistliche Übungen“. „Glaube will eingeübt werden wie das Spielen eines Musikinstrumentes“, so der Referent. Die sogenannte „Unterscheidung der Geister“ zeige einen Weg für persönliche Entscheidungen.

Apostolischer Einsatz

Am Beispiel Vinzenz Pallottis werde deutlich, dass der apostolische Einsatz des einzelnen Christen oder in Gemeinschaft mit anderen wesentlich zum Alltagsleben eines Christen dazugehöre.

Werktagsheiligkeit und ihre Kosequenzen

Pater Josef Kentenich habe alle diese Gedanken ausgehend vom Liebesbündnis mit Gott und Maria aufgegriffen. Der von ihm praktizierte Vorsehungsglaube lade ein, die Spuren Gottes in dieser Zeit zu entdecken. Den Glauben mitten im Alltag, in Kirche und Welt zu leben – er nannte das Werktagsheiligkeit – sei für Kentenich ein Herzensanliegen gewesen. Josef Engling, ein Mitgründer Schönstatts und Pater Franz Reinisch SAC hätten diese Anregung ganz praktisch gelebt. Englings tiefe Beziehung zu Gott und Maria auch im Bombenhagel des ersten Weltkrieges könne heute genauso ein Vorbild sein, wie die Gewissenstreue des Südtiroler Pallottinerpaters Franz Reinisch, der den Fahneneid auf Adolf Hitler verweigerte und deshalb zum Tod durch das Fallbeil verurteilt wurde.

Gebetszeit an der Gedenkstele für Pater Franz Reinisch SAC (Foto: Michael Schemel)

Gebetszeit an der Gedenkstele für Pater Franz Reinisch SAC (Foto: Michael Schemel)

Liebesbündnis gefeiert

Neben den zwei Vorträgen gab es noch weitere religiöse Angebote: die tägliche Eucharistiefeier, dazu die gemeinsamen Gebetszeiten am Morgen und am Abend sowie eucharistische Anbetungsstunden. Auch eine Gebetszeit am Gedenkstein für Pater Franz Reinisch gehörte dazu. Beim Abschlussgottesdienst am Sonntag haben 9 Männer das Liebesbündnis geschlossen und erneuert, um so ihr Taufversprechen im Alltag zu leben.


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