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2. November 2023 | Deutschland | 

Durch Liebesbündnis und persönliches Ideal zur inneren Mitte - Fritz Esser-Tag 2023


Fritz Esser Tag 2023, Besuch an seinem Grab beim Schönstatt-Heiligtum Weiskirchen (Foto: Ursula Doll)

Fritz Esser Tag 2023, Besuch an seinem Grab beim Schönstatt-Heiligtum Weiskirchen (Foto: Ursula Doll)

Balthasar Blumers. Am 18. Januar 2024 jährt sich der Todestag von Fritz Esser zum 100. Mal. Deshalb wurden zum diesjährigen Fritz Esser-Tag im Oktober seine letzten vier Lebensjahre in den Blick genommen. Das Fritz-Esser-Zimmer im Schönstatt-Zentrum Weiskirchen war mit 15 Personen bis zum letzten Platz gefüllt, so hatten es sich die Gastgeberin und die Verantwortlichen vorgestellt! Der Liedermacher Wilfried Röhrig brachte mit seinen Liedbeiträgen frischen Schwung in die Runde.

Das Grab von Fritz Esser (Foto: Ursula Doll)

Das Grab von Fritz Esser (Foto: Ursula Doll)

Auf dem Weg zum MTA-Bildstock im Wald beim Heiligtum in Weiskirchen wurden verschiedene geschichtliche Stationen von Fritz Essers Geschichte in Erinnerung gerufen (Foto: Ursula Doll)

Auf dem Weg zum MTA-Bildstock im Wald beim Heiligtum in Weiskirchen wurden verschiedene geschichtliche Stationen von Fritz Essers Geschichte in Erinnerung gerufen (Foto: Ursula Doll)

Treu sein zu sich selbst in einer andersgearteten Umgebung

Pfarrer Balthasar Blumers zeigte in seinem Impuls über Fritz Esser unter der Überschrift: „Treu sein zu sich selbst in einer andersgearteten Umgebung“ wie anstrengend es für Fritz im Limburger Noviziat (September 1919 bis Januar 1921) war, seine innere Linie zu finden, weil ihn die permanenten geistlichen Anregungen und die vielen Fragen zur täglichen Gewissenserforschung einfach überforderten. Er sei mutlos, traurig und trostlos geworden, wie aus seinen Briefen an Pater Josef Kentenich zu entnehmen sei: „Ach, es hat ja doch keinen Zweck“- „… keinen Sinn für Gebet, Betrachtung, … vielleicht nicht im Stande der Gnade.“- „Wie ungehorsam war ich doch, wie beleidige ich den Heiland und meine Mutter doch so oft.“

Pater Kentenich habe sich sehr zurückhalten müssen, denn Fritz sei als Novize anderen Patres zugeordnet gewesen. Daher habe er wohl seinen Brief vom 10. Juni 1920 „per Sie“ geschrieben: Fritz solle sich nicht seelisch zersplittern lassen und anknüpfen an seinem Fundament: beim persönlichen Ideal und bei der Marienliebe! Er rät ihm, nicht zu fasten, nicht zu viele geistliche Übungen zu machen und die Nerven zu stärken!

Ich lasse mich fallen, hinein in die Nacht

Ein Jahr später, so berichtet Blumers, habe sich Fritz Esser dann im St. Marien-Waisenhaus in Sandbach bei Neustadt/Odenwald befunden. Seit einem Blutsturz im Herbst 1920 sei Fritz permanent krank gewesen. „Seine Lunge wollte nicht heilen und dadurch konnte er das Noviziat nicht erfolgreich beenden.“ In einem seiner Briefe stehe die Aussage: „Will ich dem Heiland ähnlich werden, dann muss ich den Weg des Leidens, der Verlassenheit, des Unrechts und der Zurücksetzung, des Entbehrens gehen. Ja, ich will das.“ (28.4.1921) Dieses Leid sei Fritz Esser zum Segen geworden, denn „es trieb ihn in die Arme Mariens“. Fritz habe im Bund mit Maria und in seinem Persönlichen Ideal die innere Mitte wieder gefunden: „Werkzeug der Gottesmutter, allen alles sein, Christus ähnlich werden.“ Dazu Ja zu sagen, sei sein Einsatz für die junge Apostolische Bewegung von Schönstatt geworden.

In einem Lied von Wilfried Röhrig laute das so:
Ich lasse mich fallen, hinein in die Nacht. Du wirst mich halten, zärtlich und sacht.
Ich lasse mich fallen, ich wage den Schritt, Fragen und Zweifel lass ich zurück.
Ich lasse mich fallen, vertraue dir blind. Was auch geschehn mag, ich bin dein Kind.
Ich lasse mich fallen, ich lasse mich los, in deine Hände, in deinen Schoß.

Der von Fritz Esser für das Urheiligtum in Schönstatt hergestellte Lichtrahmen um das Marienbild, der sich heute in allen Schönstattkapellen befindet, ist sein bleibendes Vermächtnis an die gesamte internationale Schönstattfamilie: „Servus Mariae nunquam peribit“ – Ein Diener Mariens geht nie zugrunde.


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