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19. Oktober 2023 | Deutschland | 

Auf den Spuren des Katholischen – Studienfahrt des JKI nach Berlin


Stadtrundgang mit Spurensuche des Religiösen in Berlin (Foto: Cooper)

Stadtrundgang mit Spurensuche des Religiösen in Berlin (Foto: Cooper)

M. Vernita Weiß. Die Hauptstadt des Landes mit einer katholischen Brille zu besichtigen, scheint zunächst nicht wirklich erfolgversprechend, zumal sie, wie Prof. Dr. Joachim Söder, immer wieder erklärt, vor allem eines ist, nämlich „bunt und schrill“. Die Gruppe, die der Einladung des Josef-Kentenich-Institutes (JKI) zu einer Studienfahrt nach Berlin gefolgt ist, hat sich auf das Abenteuer der Spurensuche eingelassen und war mehr als einmal überrascht, was im näheren und weiteren Umfeld des Regierungssitzes an „Religion“ zu finden ist.

Ein Stadtrundgang mit Spurensuche des Religiösen

Der erste Weg führte zur Michaelskirche, einer der ältesten katholischen Kirchen Berlins, ein prachtvoller Bau, dessen Hauptschiff zerstört wurde und mit der fehlenden Mitte dasteht, wie ein Symbol für den „leer“ gewordenen Kirchenraum.

"Wandzeitung" auf dem Vattenfall-Gelände (Foto: Cooper)Friedliche Demonstration: „Dank an Maria“  (Foto: Cooper)

"Wandzeitung" auf dem Vattenfall-Gelände (Foto: Cooper) Friedliche Demonstration: „Dank an Maria“  (Foto: Cooper)

Weiter auf den Wegen, die von Trennung und Wiedervereinigung erzählen, kommt die Gruppe an einer großflächigen Wandtafel der Berliner Stadtwerke Vattenfall vorbei auf denen die Worte zu lesen sind: „Nun trat Abraham näher und sprach: willst du wirklich den Gerechten mit dem Frevler verderben? Vielleicht gibt es fünfzig Gerechte in der Stadt.

Ermutigt durch solche Worte geht der Weg weiter zum Humboldt Forum, von dessen Kuppel man nicht nur den politisch umstrittenen religiösen Schriftzug gut lesen, sondern auch einen wunderbaren Blick auf die Wahrzeichen der Stadt genießen kann: die Marienkirche, den Berliner Dom, die Kuppel der jüdischen Synagoge und das Brandenburger Tor.

Zwischen christlich werteorientierter Weltanschauung und politischer Agenda

Am späten Nachmittag trifft sich die Gruppe mit Prälat Dr. Karl Jüsten, dem Leiter des Katholischen Büros, der die Gruppe zum Gespräch empfing. Der Einblick in seine Arbeit an der Schnittstelle von katholischer Kirche und Regierung macht deutlich, wie herausfordernd der Dialog zwischen christlich werteorientierter Weltanschauung und politischer Agenda ist.

Gruppenfoto im Katholischen Büro mit Prälat Jüsten (2.v.r.) (Foto: Cooper)

Gruppenfoto im Katholischen Büro mit Prälat Jüsten (2.v.r.) (Foto: Cooper)

Am Abend gibt es eine ungeplante Überraschung. Von der Kirche St. Clemens über den Potsdamer Platz hin zum Brandenburger Tor verläuft eine friedliche Demonstration, an der Spitze das Transparent mit den Worten: „Dank an Maria“ und einer großen Fatima Madonna. Mehr als 1.000 Menschen, Familien, junge und alte Menschen, manche direkt aus dem Büro kommend, andere aus der Kirche, tragen Kerzen in der Hand, beten den Rosenkranz und singen Marienlieder. (Foto siehe oben)

Besuch am Fichte-Grabmal (Foto: Cooper)

Besuch am Fichte-Grabmal (Foto: Cooper)

Informatives Gespräch im CTS Berlin (Foto: Cooper)

Informatives Gespräch im CTS Berlin (Foto: Cooper)

Freundschaftliche Begegnung im Haus von Chemin Neuf (Foto: Cooper)

Freundschaftliche Begegnung im Haus von Chemin Neuf (Foto: Cooper)

Besuch im Campus für Theologie und Spiritualität

Der zweite Tag führt die Berlinbesucher zuerst zum Dorotheenstädtischen Friedhof, zu den Gräbern von Bert Brecht, Heinrich Mann und den großen Philosophen Fichte und Hegel. Menschen, die posthum zu den Besuchern „sprechen“.

Die nächste Besuchsstation ist der Campus für Theologie und Spiritualität auf dem Gelände des Alexianer St. Hedwig Klinikums. Dort erwartet die Besuchergruppe ein weiterer Gesprächspartner, der Gründungsbeauftragter des CTS, Prof. Dr. Ulrich Engel mit einer Mitarbeiterin und einem Studenten. Durch seinen gut präsentierten Überblick zu den Studienangeboten und den Zielgruppen des CTS entsteht das Bild einer zeitgemäßen katholischen Hochschule in dieser „bunten und schrillen“ Weltstadt Berlin. Durch das JKI, das zur Trägerschaft des CTS gehört, hat auch die Schönstatt Bewegung die Chance, den wissenschaftlichen Dialog mit ihrer Spiritualität zu bereichern.

Begegnung mit Chemin Neuf

Nach diesem Kontakt mit der Wissenschaft und ihren Theorien geht es zurück ins konkrete Leben einer religiösen Gemeinschaft, zu Chemin Neuf in Berlin Lankwitz. Mit Kaffee und Kuchen von Pater Christophe und Pater Aaron in den von ihnen bewohnten Räumen eines ehemaligen Klosters der Christkönigschwestern herzlich begrüßt, führt die freundschaftliche Begegnung zu einem intensiven Austausch über die Arbeit dieser Bewegung, die eine starke ökumenische Ausrichtung hat.

Auch 2024 soll es eine Studienreise nach Berlin geben

Eine Studienfahrt nach Berlin, auf den Spuren des Katholischen, dieser Herausforderung hat sich Prof. Dr. Joachim Söder, Präsident des JKI, gestellt, und gemeinsam mit seiner Frau Uta und dem JKI-Geschäftsführer, Christian Schulze, sind die Tage zu einer echten Bildungsreise in herzlich familiärer Atmosphäre geworden. Für alle, die Berlin (besser) kennen lernen wollen: direkt beim JKI für 2024 anmelden.


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