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linear und punktuell - Folge 4 der Serie "Synodales Leben im Bund"
Kurt Faulhaber. Die These, Schönstatt sei synodal in seinem Wesen und seiner ganzen Art, leuchtet nicht ein, wenn man die derzeitige Weltsynode in Rom vor Augen hat. Was haben diese vier Wochen an Tischgruppen in der Audienzhalle gemeinsam mit dem Leben der Schönstattbewegung? Doch „synodal“ meint anderes und viel mehr als Bischofssynoden, synodale Prozesse und synodale Wege. Die Weltsynode ist wie die Station auf einem langen Weg, wie der Punkt auf einer durchgängigen Linie. Die Gemeinsamkeit mit Schönstatt liegt auf der Linie, nicht im Punkt.
Worin besteht die Linie? Nach Auskunft des Grunddokumentes für Synodalität[1]: Synodal ist das Wesen der Kirche als „Weggemeinschaft“ (ITK 70) mit Jesus, die mit den Impulsen seines Geistes vorangeht (48), der sie „vom Innersten der Herzen her belebt“ (44) und ihr Leben und Handeln (42) formt. In dieser Gemeinschaft ist jeder und jede „berufen, Protagonist der Sendung zu sein“ (53) in „Mitverantwortlichkeit und [...] Teilhabe“ an Leben und Sendung des ganzen Volkes Gottes, (70. 67. 22. 7) im Bund mit Gott und in der Einheit mit den Schwestern und Brüdern. (43)
Das Wort „synodal“ enthält zwei Elemente: /syn = zusammen und /hodos = WEG. Dem entspricht die zweifache Selbstbezeichnung Schönstatts als SchönstattbeWEGung und SchönstattFAMILIE mit einer spezifischen SENDUNG. Das lässt sofort die innere Affinität zwischen Schönstatt und einer synodalen Kirche einleuchten.
Demgegenüber kommt es an entscheidenden Punkten des Weges der Kirche (20) zu synodalen Versammlungen, genauer: zum „punktuellen Auftreten jener synodalen Ereignisse, in denen die Kirche von der zuständigen Autorität und nach spezifischen Prozeduren … zusammengerufen ist und die auf unterschiedliche Weise auf der lokalen, regionalen und universalen Ebene das gesamte Volk Gottes unter dem Vorsitz der Bischöfe in kollegialer und hierarchischer Gemeinschaft mit dem Bischof von Rom einbeziehen, um über seinen Weg und über einzelne Fragestellungen zu urteilen sowie zu Entscheidungen und Orientierungen zu kommen mit dem Ziel, seine Sendung der Evangelisierung zu erfüllen.“ (70c)
Bei diesen Synodalversammlungen kann Schönstatt sich „einbeziehen“ und Mitverantwortung übernehmen, um die jeweiligen Fragestellungen mitzuberaten und mitzubeurteilen und um schließlich die „Entscheidungen und Orientierungen“ der Synoden in ihre eigene Sendung einzubeziehen.
[1] „Die Synodalität in Leben und Sendung der Kirche“; von der Internationalen Theologischen Kommission (= ITK) in dreijähriger Arbeit verfasst und von Papst Franziskus 2018 autorisiert.
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