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16. Oktober 2023 | Deutschland | 

Austauschtreffen „In die Risse gehen“


Initiative Schönstatt-Kultur

Initiative Schönstatt-Kultur

Kerstin Herkommer. Am Sonntag, den 8. Oktober 2023, fand das online-Austauschtreffen „in die Risse gehen“ statt. Es wurde von der Initiative Schönstatt-Kultur organisiert und regte unterschiedliche Generationen, Gliederungen und Initiativen an, miteinander ins Gespräch zu kommen. Circa 70 Teilnehmende aus den unterschiedlichsten Bereichen schalteten sich von 19 bis 21 Uhr online dazu. Das Treffen begann mit zwei Kurzstatements von Ehepaar Bernhard und Monika Arndt, Münster, und von Steffi Hoffmann, Bautzen.

Erfahrungen von „Rissen“

Bernhard und Monika teilten ihre Erfahrungen, wo sie Risse innerhalb der Gesellschaft, der Kirche und Schönstatts wahrnehmen. Sie benannten unter anderem die Beobachtung von „schwindendem Vertrauen in die Demokratie und dem Ruf nach einer starken Führung, der man quasi blind folgen kann“ innerhalb der Gesellschaft sowie den Zwiespalt zwischen „klassischer Gründertreue“ (P. Kentenich hat gesagt, also muss es genauso sein) versus „schöpferischer/kreativer Gründertreue“ (P. Kentenichs Art, in seiner Zeit zu denken, auf die heutige Zeit übertragen).

Steffi Hoffmann berichtete von ihren Erfahrungen als Vertreterin der Schönstattbewegung beim Synodalen Weg. Sie äußerte sich überrascht, wie viel Vorverurteilung des Prozesses sie innerhalb der Bewegung erlebt und dass ihr die sonst so typische hochherzige und wertschätzende „schönstättische Sprechweise“ gefehlt habe. Sie stellte auch die Frage, ob ein Schweigen zu gewissen Themen nicht auch schon eine Art sei, Macht auszudrücken. „Genauso berechtigt finde ich den Gedanken, was wir durch den Synodalen Weg für unsere Gemeinschaft lernen können. Missstände und Problemfelder wahrzunehmen, zu benennen und zu thematisieren – vielleicht sogar in vorbildlicher Weise, das würde uns als geistlicher Erneuerungsbewegung gut zu Gesichte stehen. Offene und kritische Selbstüberprüfung als Qualitätsmerkmal.“ Dabei könne helfen, unvoreingenommen gegenüber anderen Personen zu sein, sodass ein Miteinander und ein einander Zuhören stattfinden kann.

Mentimeter-Auswertung: Teilnehmende

Mentimeter-Auswertung: Teilnehmende

Für mehr Austausch und mehr Miteinander

Nach den Kurzstatements ging es für die Teilnehmenden in so genannte Breakout-Rooms, in virtuelle Kleinräume, in denen die eigenen Gedanken und Meinungen als Kleingruppe ausgetauscht werden konnten.

Anschließend folgte eine Sammlung im Plenum und in einem online-Padlet. Von den Teilnehmenden gab es viele Rückmeldungen. So wurde oftmals der Wunsch geäußert, einen ähnlichen Austausch regelmäßiger anzubieten, damit innerhalb Schönstatts mehr über andere Gemeinschaften und Meinungen erfahren werden kann. Auch die Idee, bereits bestehende Veranstaltungen wie Diözesantage für mehr Austausch und mehr Miteinander zu nutzen, wurde angesprochen. Ebenso wurde der Wunsch geäußert, offener über (Tabu-)Themen zu sprechen und Verletzungen und Erfahrungen zu benennen, um so wieder mehr als Gemeinschaft zusammen wachsen zu können.

Ein Teilnehmer ließ der Initiative Schönstatt-Kultur ein schriftliches Feedback zukommen in dem er schrieb: „Schönstatt war hier wirklich als BEWEGUNG erfahrbar: In diesem Fall eine freie Initiative junger Erwachsener, die Menschen generationenübergreifend zu einem bestimmten Thema in Kontakt gebracht hat.“

Ein anderes Teilnehmer-Ehepaar gab als Feedback: „Wir denken, es war ein wichtiger Schritt und würden uns über die Fortsetzung des Austausches freuen. Vielleicht sprechen wir dann auch tatsächlich mal einzelne „heiße Eisen“ an. Es wäre spannend zu wissen, wie andere Schönstätter zu den verschiedenen Themen denken.“

Als Familie in Solidarität leben

Das online-Treffen endete mit einem gemeinsamen Gebet, welches das Friedensgebet der Enzyklika Fratelli Tutti sowie ein Lied von Klaus Glas mit einschloss, welches die Vision der Initiative Schönstatt-Kultur im Refrain zusammenfasst: „Wir ziehen in das Land, das unterm Regenbogen liegt, wo ums Heiligtum die neue Stadt entsteht. Wir leben als Familie dort in Solidarität, damit künftig die Kultur der Liebe siegt.“

Die Initiative Schönstatt-Kultur hofft, dass der online-Austausch dazu anregen konnte, noch mehr die Kultur der Liebe anzustreben und in ein gemeinsames Miteinander einfließen zu lassen. Bei weiteren Fragen oder Interesse stehen die Mitglieder der Initiative, P. Frank Riedel, Klaus Glas, Carolina Schwalbach, Armin Noppenberger, Alexander Paul, Johanna Langela und Kerstin Herkommer gerne persönlich oder über die Mailadresse schoenstattkultur@gmx.de zur Verfügung.

Gebet von Papst Franziskus in der Enzyklika Fratelli Tutti

Gebet von Papst Franziskus in der Enzyklika Fratelli Tutti


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