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29. September 2023 | ImPuls - Schönstatt - synodal | 

Gewählt als Diener der Einheit - Folge 2 der Serie "Synodales Leben im Bund"


ImPuls - Schönstatt - synodal (Montage: POS, Brehm)

Kurt Faulhaber. Ein Streik in Rom und gestrichene Flüge haben den Plan des neugewählten stellvertretenden Vorsitzenden der Deutschen Bischofskonferenz gleich doppelt umgeschrieben: Daraufhin fuhr er sofort und direkt aus der Bischofskonferenz nach Rom zur Eröffnung der weltkirchlichen Bischofssynode. Das bescherte ihm einen zusätzlichen Tag im Schönstattzentrum Belmonte. Von dort führt sein Weg mit jungen Menschen nach St. Peter zum Gebetstreffen mit dem Papst. Sprechende Zeichen am Beginn des Weges ins neue Amt.

Herbst-Vollversammlung in Wiesbaden-Naurod: Die deutschen Bischöfe haben Bischof Dr. Michael Gerber (Fulda) zum neuen stellvertretenden Vorsitzenden der Deutschen Bischofskonferenz gewählt (Foto: DBK / Marko Orlovic)

Herbst-Vollversammlung in Wiesbaden-Naurod: Die deutschen Bischöfe haben Bischof Dr. Michael Gerber (Fulda) zum neuen stellvertretenden Vorsitzenden der Deutschen Bischofskonferenz gewählt (Foto: DBK / Marko Orlovic)

Mit Bischof Gerbers Worten: „Zwei ganz wesentliche Begegnungen, einerseits der Weg mit jungen Menschen hinein in die Kirche und andererseits der Weg, unsere Bewegungen hier in Deutschland mit der Bewegung der universalen Kirche in Verbindung zu bringen. Mit den jungen Menschen werde ich auf Belmonte sein – auch das ist ein Zeichen.“

Gilt das nicht besonders für Schönstatt? Bischof Michael möchte auch unsere Bewegung mit der Bewegung der universalen Kirche in Verbindung bringen. Als von den deutschen Bischöfen Gewählten kann Schönstatt in ihm auch ein Bindeglied zu unseren Bischöfen sehen. Schwindendes Vertrauen zwischen Bischöfen und Kirchenvolk kann umgekehrt werden in neu wachsendes Vertrauen. Mit dem Willen zur Mitverantwortung mit den Bischöfen in krisenhaften Entwicklungen.

Wegnetz

Als das Konzil Umbrüche und Unsicherheit in die Kirche trug, rief Pater Kentenich auf zum Pilgern hin zum Heiligen Vater und besonders hin zu den Bischöfen. Könnte das heute heißen: Bildet ein Wegenetz mit euren Bischöfen!?

Gebetsnetz

Das ist zuerst ein Gebetsnetz. Mehrfach las ich als Erstreaktion auf die Wahl: „Für uns alle eine Herausforderung, unser Gebet für ihn zu verstärken!“ (P.F.) Ein Start dafür kann die Ökumenische Gebetsvigil für die Synode mit dem Papst und den Brüdern von Taizé am Samstag, 30. September, sein. [*]

Dialognetz

Das Entscheidende: Es braucht ein Dialognetz. Was Bischof Gerber in synodalen Fragen von „uns Deutschen“ sagt, dürfen wir als „uns Schönstättern“ gesagt hören, „feinfühlig hinzuhören: Was stößt wie auf Resonanz und warum? Wie greifen wir diese Resonanzen für den weiteren Prozess in Deutschland auf? Ich bin überzeugt, dass die Erfahrungen der universalkirchlichen Synode wesentliche Impulse für die Weiterarbeit im Synodalen Weg bringen.“

Spannungsnetz

Wir machen uns nichts vor: Dieses Wegenetz ist ein Spannungsnetz. Gerber: „Wir haben in unserer Kirche sehr unterschiedliche Meinungen, Positionen und Polarisierungen. Als Bischöfe haben wir in unserer Leitungsverantwortung die Aufgabe, dies konstruktiv aufzugreifen.“ „Ich neige dazu, Polarisierung als Chance zu betrachten.“ Er sieht eine Aufgabe darin, die Bischofssynode in Rom und den Synodalen Weg in Deutschland miteinander in Kommunikation zu bringen. Nicht nur in der Kirche, „wir erleben eine Polarisierung auch in unserer Gesellschaft“. Aufgabe der Kirche ist es, eine Kultur zu gestalten, wie man mit dieser Polarisierung umgehen kann.

Bischof Gerber nennt sich „Diener der Einheit“. Das kam so: 1993 bildete sich ein Theologenkurs des Priesterverbandes, dem Michael Gerber angehört. Ihm schloss sich ein burundischer Student in Rom an. Im selben Jahr 1993 geschah ein Genozid in Burundi. Auch die Eltern dieses Theologen in Rom wurden ermordet. Unter dem Eindruck dieser schrecklichen Ereignisse gab sich der Kurs den Namen und Auftrag: „Diener der Einheit“. Ein Dienst auch dort, wo Einheit unmöglich oder zu viel zu kosten scheint.

Herzensnetz

Gehe ich zu weit, auch von einem Herzensnetz zu sprechen? Aus einer Zuschrift in WhatsApp: Ich empfinde, „dass mit dieser Verantwortung auch die deutsche Schönstattfamilie in die Pflicht genommen wird, (Bischof Michael) noch stärker als bisher im Liebesbündnis mitzutragen.“ (M.E.) Mit seinem Wappenspruch „Tecum in foedere – mit Dir im Bund“ lädt er uns dazu ein. Mit dem „lieben Michael“ im Liebesbündnis verbunden zu sein, da geht das Herz leicht mit. Doch durch ihn als stellvertretenden Vorsitzenden sollen die Seile des Liebesbündnisnetzes verlängert werden hin zu den deutschen Bischöfen insgesamt.

Schönstatt möchte “Herz der Kirche“ sein. Dies zu werden kostet streckenweise auch Herzbeschwerden und leben mit dem Risiko eines Herzinfarktes. Im Vertrauen: Das verhüte die Mutter der Kirche!



[*] Zur Einstimmung auf die am 4. Oktober startende Bischofssynode hat Papst Franziskus zur Teilnahme an einer Gebetsvigil eingeladen. Sie geht auf eine Idee des Priors der Ökumenischen Gemeinschaft von Taizé, Bruder Alois (Löser), zurück. Dementsprechend wird das Ereignis vom Abend des 30. September stark vom Geist von Taizé geprägt sein. Eingeladen sind Christen jeder Couleur, „das ganze Volk Gottes“.
Eine Prozession von Jugendlichen aus verschiedenen Kontinenten wird um 16.30 Uhr die Feier einleiten. Auf dem Petersplatz sollen eine Bibel, eine Marienikone, vor allem aber das sogenannte „Kreuz von San Damiano“ das Bild bestimmen.

 

Leser-Resonanz

I. S. (Name der Redaktion bekannt
Deutschland
3.10.2023, 13:03

Mir scheint eine Reform kann nur im gelebten Leben passieren, mit der großen und umfassenden Unterstützung einer synodalen Kirche, die sich einig ist. Ein bestehendes Schönstatt leistet im Liebesbündnis, eine große, beachtliche Hilfe innerhalb der Familie Gottes einen gemeinsamen, neuen Weg zu Gott zu finden.

 

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