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25. September 2023 | Deutschland | 

Buchhandlung Schönstatt-Verlag mit neuer Leiterin


Die neue und die alte Leiterin der Buchhandlung Schönstatt-Verlag: Schwester Annamaria Ruprecht (l) und Schwester M. Anja Wehr (Foto: Brehm)

Die neue und die alte Leiterin der Buchhandlung Schönstatt-Verlag: Schwester Annamaria Ruprecht (l) und Schwester M. Anja Wehr (Foto: Brehm)

Hbre. Nicht weit entfernt von der Gnadenkapelle des internationalen Wallfahrtsortes Schönstatt in Vallendar liegt die Buchhandlung des Schönstatt-Verlages. Weit über 25 Jahre lang war Schwester M. Anja Wehr in diesem Betrieb der Gemeinschaft der Schönstätter Marienschwestern tätig. Nun steht ein Wechsel in der Leitung an. Mit Schwester Annamaria Ruprecht wird eine erfahrene Buchhändlerin die Leitung der Buchhandlung übernehmen, deren Schwerpunkt christliche Literatur ist, die aber auch ein gutes Sortiment von Kinder- und Jugendbüchern und Unterhaltungsliteratur und darüber hinaus eine reiche Auswahl an religiösen Kunstgegenständen, geschmackvollen Devotionalien und originellen Geschenken vorrätig hat. schoenstatt.de hatte die Gelegenheit mit der bisherigen und der zukünftigen Leiterin das folgende Interview zu führen.

Schwester M. Anja Wehr: "Menschen ein Angebot machen, das ihnen in ihren Lebensfragen ganz praktisch helfen kann" (Foto: Brehm)

Schwester M. Anja Wehr: "Menschen ein Angebot machen, das ihnen in ihren Lebensfragen ganz praktisch helfen kann" (Foto: Brehm)

Sr. Anja, Ihre Tätigkeit als Leiterin der Buchhandlung des Schönstatt-Verlages im Tal Schönstatt geht zu Ende. Wie viele Jahre waren Sie denn hier tätig?

Das waren jetzt gut 26 Jahre, die ich hier war. 1993/1994 wurden die Räume der Buchhandlung in der jetzigen Form neu gebaut und ich kam 1997 sozusagen ins gemachte Nest hierher. In den Jahren 1998 und 1999 konnte ich hier in der Buchhandlung meine Ausbildung zur Buchhändlerin machen. Bis 2006 habe ich mitgearbeitet und dann die Leitung von meiner Vorgängerin, Sr. Helenmaris Peter, übernommen.

Es gibt in der Buchhandlung natürlich Bücher, aber auch Karten, religiöse Gegenstände und mehr. Was würden Sie sagen, was die Stärken dieser von den Schönstätter Marienschwestern betriebenen Buchhandlung sind?

Mit unserer Arbeit in den vergangenen Jahren wollten wir Menschen ein Angebot machen, das ihnen in ihren Lebensfragen ganz praktisch helfen kann und ich denke, dass uns das auch gelungen ist. Ich glaube, das könnte man als „Stärke“ unserer Buchhandlung bezeichnen. Wir versuchen also jeweils die Literatur zu finden, die unseren Kunden ganz praktische Antworten für ihre Anliegen gibt und die auch weiterhilft und dasselbe gilt auch für die religiösen Gegenstände. Wir versuchen also das passende dazuhaben, wenn Menschen z.B. Geschenke suchen und Anregungen für bestimmte Situationen brauchen: Von der Kerze für Kommode, Esstisch oder Hausheiligtum über die Autoplakette für den Sohn, der gerade den Führerschein gemacht hat, bis hin zu Trauersituationen oder die eigene Inspiration in Büchern, die ganze Bandbreite des Lebens wird von unserem Angebot abgedeckt.

Als Buchhandlung haben Sie sicher einen lokalen Kundenstamm. Oder sind es eher die Besucher des internationalen Wallfahrtsortes, die bei Ihnen einkaufen?

Der Hauptanteil unserer Kunden sind Menschen, die zu Tagungen nach Schönstatt kommen, auch viele, die aus dem Ausland kommen und länger hier sind. Wir haben auch einen Kundenstamm, der aus den umliegenden Städten und Gemeinden kommt, also Menschen, die ganz bewusst 20 km und mehr fahren, weil sie unser Angebot schätzen. Leider sind Kunden aus der unmittelbaren Umgebung eher die kleinere Gruppe und es ist mir in den Jahren auch nicht wirklich gelungen, diese Situation zu verändern.

Verkaufsraum der Buchhandlung Schönstatt-Verlag (Foto: Schönstatt-Verlag)

Verkaufsraum der Buchhandlung Schönstatt-Verlag (Foto: Schönstatt-Verlag)

Die Buchhandlung Schönstatt-Verlag ist im Tal Schönstatt (Hillscheider Straße 1, 56179 Vallendar, kostenlose Parkplätze direkt vor dem Haus) zu finden. Kunden können sich in entspannter Atmosphäre inspirieren lassen, spirituelle und unterhaltende Literatur aussuchen, passende Geschenke für Ihre Lieben finden, oder einfach geschmackvolle Kleinigkeiten zum Mitbringen entdecken.

Die Buchhandlung zeichnet sich seit vielen Jahren durch ein besonderes Buchangebot aus. Der Schwerpunkt liegt auf christlicher Literatur. Es ist jedoch auch ein gutes Sortiment von Kinder- und Jugendbüchern und Unterhaltungsliteratur vorrätig.

Darüber hinaus gibt es eine reiche Auswahl an religiösen Kunstgegenständen, geschmackvollen Devotionalien und originellen Geschenken für die Kunden, die z.T. von weit her anreisen, weil sie hier genau das finden können, was sie suchen. Ein besonderes Angebot sind handverzierte Kerzen, die Mitarbeiterinnen der Buchhandlung individuell nach Kundenwunsch gestalten.

Neben dem Ladengeschäft betreiben Sie einen Shop im Internet. Welche Erfahrungen machen Sie damit? Kaufen Kunden lieber Bücher, die sie vorher in der Hand hatten?

Ja, das ist schon mein Eindruck, dass Kunden es bevorzugen, sich Bücher zunächst anzuschauen. Wir haben Kunden, die über den Internetshop einkaufen, die um unseren Schwerpunkt der religiösen Literatur wissen und unser Angebot gezielt durchsehen und dann bestellen. Viele von ihnen haben vorher eher telefonisch bestellt. Die Mehrzahl der online-Kunden kennen wir jedoch gar nicht, die finden unseren Shop, weil er in der Suche gut gelistet ist und auch, weil über den Shop alle lieferbaren Bücher bestellt werden können. Unser Internet-Shop ist noch nicht so alt, deshalb beobachten wir noch, wie er sich weiterentwickelt.

Gibt es weitere Standorte oder Verkaufsaktionen aus bestimmten Anlässen, die zum Angebot Ihrer Buchhandlung gehören?

Wir hatten manche, wie ich finde, schöne Angebote. Zum Welttag des Buches, bei dem die 4. und 5. Schulklassen eingeladen waren, hatten wir innerhalb von 2 bis 3 Wochen etwa 300 Kinder, die klassenweise eine Führung in unserer Buchhandlung mit weiterem Programm mitgemacht haben. Das hatte auch den Effekt, dass manche mit ihren Eltern oder Großeltern wieder kamen. Wir haben im Laufe der Jahre auch die eine oder andere Lesung angeboten und ich erinnere auch an den „Abendtalk“ in Zusammenarbeit mit der Schönstatt-Familienbewegung in unseren Räumen. Wir beteiligen uns jährlich am Weihnachtsmarkt in Vallendar mit einem Stand, machen verschiedene Buchausstellungen, z. B. im Kloster Arenberg, mit dem wir gut zusammenarbeiten. Es sind viele kleine Angebote, die dazu beigetragen haben, dass wir als Buchhandlung auch bekannter wurden.

Kunden wollen gewonnen werden. Gibt es spezielle Marketing-Aktionen, vielleicht zu bestimmten Zeiten, mit denen Sie Ihren Kundenstamm oder auch neue Kunden zu erreichen versuchen?

Die Corona-Zeit hatte uns auf die Idee gebracht, einen speziellen Newsletter an unsere Kunden zu versenden mit besonderen Angeboten für die jeweilige Zeit des Kirchenjahres. Tatsächlich waren die ersten Newsletter sehr erfolgreich.

Wenn Sie jetzt auf Ihre Tätigkeit zurückschauen, gibt es etwas, was Sie sicher vermissen werden? Oder anders gefragt, was haben Sie besonders gerne gemacht?

Für mich war der Kontakt mit den Kunden immer besonders. Die vielen Begegnungen waren für mich immer eine große Freude und Bereicherung. Es hat mir auch viel Freude gemacht, mir im Voraus zu überlegen, mit was wir Menschen in ihren Lebenssituationen helfen könnten und mich darauf schon beim Einkauf einzustellen. Im Rückblick kann ich auch sagen, dass wir hier die Möglichkeit haben, apostolisch tätig zu sein. Das Urheiligtum, die Schönstatt-Kapelle, ist ja ganz nah und es war und ist uns immer möglich darauf hinzuweisen. Die Gnade der Beheimatung, die die Gottesmutter im Kapellchen schenkt, schenkt sie ja auch dadurch, dass sie uns hat, unsere Hände und unser Herz. Auf diese Weise konnten wir die „Gnade der Beheimatung“ ganz praktisch weitergeben, das merke ich in den Reaktionen jetzt, wenn ich gehe. Was ich sicher auch vermissen werde, ist die Zusammenarbeit mit den Mitarbeitern, dieses gegenseitige sich inspirieren und das schöne Miteinander bei der gemeinsamen – manchmal auch stressigen – Arbeit.

Wissen Sie bereits, was Ihre Tätigkeit und Aufgabe in der Zukunft sein wird und wann diese beginnt?

In einer Übergangszeit bis Mitte November kann ich in einem der größeren Häuser unserer Gemeinschaft in der Schweiz ein Praktikum machen, um mich mit Fragen des Hausmanagementes und der Personalführung zu beschäftigen. Danach werde ich dann nicht weit weg von hier im Mutterhaus unserer Gemeinschaft auf Berg Schönstatt als Oberin wirken. Ich werde also sozusagen meine „Kunden“ wechseln und für die Schwestern, die Mitarbeitenden und das Haus unserer internationalen Leitung zuständig sein.

Schwester Annamaria Ruprecht (Foto: Brehm)

Schwester Annamaria Ruprecht (Foto: Brehm)

Mit im Gespräch ist die Nachfolgerin in der Leitung der Buchhandlung des Schönstatt-Verlages, Schwester Annamaria Ruprecht. Darf ich Sie bitten, sich kurz vorzustellen? Was haben Sie bisher gemacht?

Mein Name ist Schwester Annamaria Ruprecht. Ich habe im Schönstatt-Zentrum Liebfrauenhöhe bei Rottenburg am Neckar in der Diözese Rottenburg-Stuttgart 20 Jahre lang die dortige Buch- und Kunsthandlung geleitet und vor 30 Jahren meine Ausbildung zur Buchhändlerin in Trier absolviert. Nach dem Abitur hatte ich ein Studium absolviert und bin Dipl. Ing. Farbe Chemie geworden, habe also gelernt wie man Farben, Lacke und Kunststoffe herstellt und verarbeitet. Nach zwei Jahren verschiedener Arbeitseinsätze habe ich mich dann entschieden, Marienschwester zu werden. Als ich in der Gemeinschaft gefragt wurde, ob ich bereit wäre im Schönstatt-Verlag mitzuarbeiten, hat das dann zur Ausbildung zur Buchhändlerin geführt.

Sie kommen hörbar nicht hier aus dem Rheinland …

(lacht), nein aus Schwaben, aus Hohenzollern. Mein Chef, in der Trierer Buchhandlung, in der ich meine Ausbildung machte, meinte bei meinem Abschied, als ich mich bedankt habe, dass sie mich als schwäbische Marienschwester angenommen hätten, „das war die größte Hürde“. Ich bemühe mich zwar, aber immer wieder kommt das Schwäbische durch.

Sie sind für die Übergabe bereits einige Wochen hier in Schönstatt. Es gilt, sich in all die laufenden Vorgänge einzuarbeiten. Sie müssen die Kundschaft und die Lieferanten und ihre Vertreter kennenlernen, u. s. w. Wie ist es für Sie, diese florierende Buchhandlung als Leiterin zu übernehmen?

Ja, ich bin jetzt 8 Wochen hier. Die Ware und teilweise die Vertreter kenne ich schon seit vielen Jahren, die sind mir vertraut. Aber in die Arbeitsweise hier, durch die vorhandene Warenwirtschaft mit dem Buchhandelsprogramm Libras, da muss ich mich völlig neu einarbeiten; auch die Kolleginnen, die Kunden kennenlernen und beobachten, was Kunden hier suchen und kaufen, das wird noch eine Zeit dauern. Im Moment fühle ich mich in der Rolle als Chefin und als Azubi gleichzeitig.

"Den Laden als Ort gestalten, an dem man sich wohlfühlen kann, wo man alles finden kann, ohne dass man groß fragen muss" (Foto: Brehm)

"Den Laden als Ort gestalten, an dem man sich wohlfühlen kann, wo man alles finden kann, ohne dass man groß fragen muss" (Foto: Brehm)

Auf welche Tätigkeiten oder Aufgaben freuen Sie sich denn besonders und wovor haben Sie möglicherweise besonderen Respekt?

Besonders gerne bediene ich die Kunden, gestalte . Also die Präsentation der Ware macht mir viel Freude. Die Warenwirtschaft kennenzulernen, wird eine einigermaßen große Hürde sein. Aber ich hoffe, dass ich nach einem Jahr, wenn ich den ganzen Turnus mitgemacht habe, einigermaßen Bescheid weiß. Mir ist wichtig, dass unser Unternehmen als wirtschaftlicher Betrieb auch erfolgreich wirtschaftet, dass es uns gelingt Apostolat und Verdienst zu vereinen. Wichtig ist für mich auch, dass die Ware, die wir hier verkaufen, dem Glauben dient und den Menschen hilft, ihren Glauben zu vertiefen und mit Freude zu leben. Deshalb werde ich auch kritisch auswählen und nicht jeden Titel anbieten wollen, den es auf dem Markt gibt.

Wenn Sie einen Wunsch frei hätten für Ihre Tätigkeit hier im Schönstatt-Verlag, wie würden Sie diesen formulieren?

Bei allem, was auf einen einstürzt – Telefon, Kunde, Mitarbeiter, Lieferant – gute Nerven zu bewahren.

Vielen Dank für das Gespräch und Ihnen Schwester Anja einen guten Start im Mutterhaus Ihrer Gemeinschaft auf Berg Schönstatt. Ihnen Schwester Annamaria, wünsche ich einen erfolgreichen Start und einen guten Zukunftsweg der Buchhandlung Schönstatt-Verlag und auch, dass Sie nicht zu oft mit Ihrer (eineiigen) Zwillingsschwester M. Lioba Ruprecht, die ebenfalls hier am Ort als Schönstätter Marienschwester lebt und arbeitet, verwechselt werden.

Die Fragen stellte Heinrich Brehm

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