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Christus wieder auf den „Thron“ erheben

In die Situation der Präsidentschaftswahl in den USA im November 1960 hineingesprochen und in eine aufgeladene Weltsituation, in der die westlichen Staaten unter Führung der USA den Ostblockstaaten unter Führung der Sowjetunion feindlich gegenüberstanden, was bei vielen Menschen tiefe Ängste auslöste, fällt die Übertragung der Gedanken Pater Kentenichs ins Heute nicht schwer.

Die Antwort Schönstatts, so formuliert Josef Kentenich, auf dem Hintergrund dieser Zeitwirren: Ernst machen mit dem Liebesbündnis, Gottes Liebeswerben eine Liebesantwort geben, Christus wieder auf den „Thron“ erheben, ihm wieder Zutritt zu den Herzen der Menschen verschaffen. Das sei der große Beitrag zur „Entwirrung der Verhältnisse und zur Welterlösung“.

Cover: "Josef Kentenich, Am Montagabend ... Mit Familien im Gespräch, Band 19: Die Stimmen der Zeit gläubig deuten", Schönstatt Verlag, 236 Seiten, ISBN 978-3-935396-85-1, € 14,90

„Diasporafähig“ werden

Auch bei weiteren Vorträgen über die „Diasporasituation“ der Christen ist es nicht sehr schwierig, einen Bezug des Gesagten zum heutigen Christsein herzustellen. Gott wolle, so Kentenich, dass die Christen „diasporafähig“ werden. Er lädt seine Zuhörerinnen und Zuhörer ein, in dieser „gemischten Luft“ verschiedenster Religionen und dem Leben ohne jegliche Religion fähig zu werden, zu leben, Dinge von der Umgebung zu lernen und auch mitzumachen, aber tief innerlich „katholisch“ zu bleiben. Die neue Zeit braucht charaktervolle Menschen, die zur Selbstentscheidung und einer gesunden Freiheitserziehung fähig sind. Die Gottesmutter wolle die Menschen dazu befähigen, deshalb lohne es sich, sich ihr zu schenken und das Liebesbündnis zu schließen.

Bedeutung und Gestaltung des Advents

In einem letzten Themenblock beschäftigt sich Pater Kentenich – jahreszeitlich bedingt – u.a. mit der Bedeutung und Gestaltung des Advents. Diese wichtige Zeit im Kirchenjahr, die geprägt sei „durch die Sehnsucht nach dem Erlöser und durch größere Opfergesinnung und Herbheit“ rege an, so der Autor, sich zu fragen, ob wir Menschen noch genügend geöffnet für Jesus seien, das eigentliche Geschenk an Weihnachten. Er stellt den Zuhörenden die Frage wie es gelingen kann, charaktervolle und opferfreudige Wegbereiter des Herrn zu werden, gerade in der eigenen Familie; wie es gelingen kann, Christus wieder in den Mittelpunkt des eigenen Lebens und des Lebens in der Welt zu stellen? Christliches Leben komme an Kreuz und Leid nicht vorbei, bemühe sich aber, gerade die Dinge, die im Alltagsleben schwer fallen, zum Gegenstand der Freude zu machen, „um Christus im Ertragen von Kreuz und Leid ähnlich zu werden.“

Wie Gott durch das Zeitgeschehen spricht

Die schlichte und persönliche Redeweise der Vorträge kann nicht darüber hinwegtäuschen, wie fundamental das Anliegen ist, das Pater Kentenich mit diesen Vorträgen verfolgt. Noch vor dem Konzil nimmt er zu dessen Kernthema, zur Gottesfrage in der Welt von heute, Stellung. Mit praxisnahen Antworten zeigt er, wie Gott durch das Zeitgeschehen spricht und dabei anregt, die Zukunft von Welt und Kirche aus dem christlichen Glauben mitzugestalten. Mit immer neuen Hinweisen entfaltet er Sinn, Tiefe und Weite eines Lebens aus dem Liebesbündnis in dem er eine wesentliche Antwort auf die Herausforderung des Lebens aus dem Glauben heute sieht. Wer meint, er könne in den heutigen unruhigen und turbulenten Zeiten nichts tun und beitragen, wird in den Texten dieses Bandes schnell eines Besseren belehrt.

Bibliographische Angaben

• Josef Kentenich, Am Montagabend ... Mit Familien im Gespräch, Band 19: Die Stimmen der Zeit gläubig deuten, Schönstatt Verlag, 236 Seiten, ISBN 978-3-935396-85-1, € 14,90
• Bestelladresse: Schönstatt-Verlag, Hillscheider Strasse 1 56179 Vallendar,
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